Laut WWF wird fast jeder fünfte industriell gefällte Baum zu Papier verarbeitet. Nicht selten erlebt man bei der Besichtigung von bestehenden Lägern vor einer SAP S/4HANA-Transformation oder beim Ablösen von Altsystemen, dass Kunden an einem Tag tausende Seiten Papier verbrauchen. Jede Lageraktivität, sei es das Ein- und Umlagern oder aber die Kommissionierung und Bereitstellung, wird über Zettel abgewickelt. Um die Versprechen des Pariser Klimaabkommens in die Tat umzusetzen, muss sich der Papierverbrauch im Lager jedoch schnellstmöglich gegen null reduzieren!
Zumeist gibt es keinen mit fundierten Argumenten belegten Grund, dass die Aktivitäten auf Papier dokumentiert werden müssen. Dieser Umstand ist lediglich auf die Historie zurückzuführen, als Handscanner und MDE-Geräte noch nicht verbreitet waren und in der Logistik keine Rolle spielten. Doch der papierbasierte Warenfluss widerspricht durch das hohe Prozessrisiko dem Prinzip Industrie 4.0, dessen Ziel die vollständige Digitalisierung ist.
1. Papier durch Scanner-Applikationen ersetzen
SAP EWM unterstützt Unternehmen dabei, den Papierverbrauch in ihrem Lager mittels Scanner-Applikationen (Radio Frequency) zu senken. Auf mobilen Geräten können jegliche Lagerprozesse systemgeführt und papierlos abgebildet werden. Durch die Eliminierung von Papier werden Supply-Chain-Prozesse nicht nur nachhaltiger, sondern auch effizienter und transparenter. Jede Lagerbewegung wird dokumentiert und das Personal vom System bei seiner Arbeit geführt. Fehlende oder falsch platzierte Paletten und Bestände gehören als netter Nebeneffekt der Vergangenheit an und sorgen für Flexibilität und Qualität.
Alle Informationen sind in SAP EWM in Echtzeit verfügbar, bringen Transparenz und ermöglichen schnelle Reaktionen im laufenden Betrieb, um einen reibungslosen Prozessablauf von der Vereinnahmung bis hin zur Bereitstellung von Waren im Warenausgang oder an Produktions- und Montagelinien zu gewährleisten.
2. Reduktion von Verpackungsmüll
Doch allein mit der Eliminierung von Papier ist es nicht getan. Jeder hat es schon einmal erlebt, dass er ein Produkt beim Onlineversandhändler bestellt hat, das in einer viel zu großen Verpackung geliefert wurde. Wie das kommt, ist relativ einfach zu erklären: Das Personal im Lager steht bei seiner Tätigkeit enorm unter Zeitdruck und greift im Zweifel bei der Wahl des Kartons zum Größeren.
In diesem Fall kommt die automatische Verpackungsplanung von SAP EWM zum Greifen, die dem Mitarbeiter sowohl mit einem Vorschlag zum zu verwendenden Verpackungsmaterial als auch mit Schlicht- und Schichtmustern unterstützt. Im Zuge von SAP S/4HANA 1909 wurden im EWM die Möglichkeiten mittels des in SAP TM bereits früher eingeführten Package Builders nochmals erweitert, um Waren auf der Grundlage bestimmter Vorgaben wie Ausrichtung, Stapelfähigkeit oder Dimension zu verpacken.
Package Builder Ablauflogik
- Der Package Builder erstellt Vollpaletten, basierend auf den Alternativen Mengeneinheiten der Produkte.