‚Slowakischer Pfeil‘ fährt wieder

Bild 1 I Der 'Slowakische Pfeil' in zeitlosem aerodynamischen Design
Bild 1 I Der 'Slowakische Pfeil' in zeitlosem aerodynamischen Design

Robustheit gefordert

Besonders robust werden die Bahnleitungen durch die Strahlenvernetzung. Dabei wird die Molekularstruktur der eingesetzten Kunststoffe durch Einwirkung von Elektronenstrahlen verändert. Zudem wird mit der Vernetzung sichergestellt, dass die Leitung die mechanische Belastung im Zug – sprich Abrieb, Vibration, UV-Bestrahlung, Kontakt mit Treibstoffen, Ölen und anderen Chemikalien- sowie hohe und tiefe Temperaturen übersteht. Hierfür hat Lapp am Standort Korea eine eigene Strahlenvernetzungsanlage aufgebaut. Um die notwendigen Zertifizierungen zu erhalten, testet Lapp seine Leitungen an drei Standorten: Im Technologieprüfzentrum in Stuttgart, im Brandtestzentrum im französischen Werk in Forbach sowie bei Lapp Korea. Lapp verwendet für seine Bahnkabel ausschließlich halogenfreie Spezial-Werkstoffe, die ausgiebigen Toxizitätstests und Brandprüfungen unterworfen werden.

Normgerechte Leitungen

Speziell für den historischen Zug kamen die einadrigen Ölflex Train 331 Leitungen für die Steuerung der elektrotechnischen und elektronischen Komponenten in den Schaltschränken zum Einsatz. Sie sind für Spannungen bis 600V vorgesehen. Sie eignen sich für Beleuchtung, Heizung, Schaltkreise, Schalttafeln und Stromversorgungsanlagen und sind mit einem Aderquerschnitt von 1 bis 300mm² erhältlich. Für Bereiche, wo geschirmte Leitungen benötigen wurden, wurde die Ölflex Train 345 C eingesetzt. Die Abschirmung dieser Leitung besteht aus verzinntem Kupferdrahtgeflecht. Die Aderisolation sowie der äußere Mantel bestehen bei der Ölflex Train 345 C und bei der Ölflex Train 331 aus strahlenvernetzten Polymeren. Die verwendeten Leitungen sind speziellfür Schienenfahrzeuge nach EN50264 ausgelegt. Diese Norm beschreibt nicht nur den Aufbau der Leitung, sondern verweist auch auf andere Normen, die die Leitung gemäß den aktuellen Anforderungen für den Bahnbetrieb erfüllen muss. Dazu gehören die Beständigkeit gegen Öle, Kraftstoffe, Säuren und Laugen, aber auch Ozon, das den Alterungsprozess der Kabelisolierung beschleunigt. Die Leitungen erfüllen natürlich die strengen Anforderungen an die Brandsicherheit, wie Halogenfreiheit, Flammwidrigkeit und geringe Rauchentwicklung, gemäß EN45545-2 für die Gefährdungsstufen HL1-3. Mittlerweile ist der „Pfeil“ im Frühjahr schon wieder auf Fahrt gewesen. Im Januar 2021 wurde mit dem Fahrzeug eine Geschwindigkeit von 135 m/h erreicht. Auch Langstreckenfahrten hat er schon erfolgreich absolviert. Die Ausflüge sind allerdings nur von kurzer Dauer. Der Zug wird demnächst in einem neuen Außengebäude im Tatra-Museum in Kopivnice ausgestellt und kann so geschützt vor Witterungseinflüssen von Eisenbahnfans bewundert werden.

www.lappkabel.de

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