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Im Zentrallager in Jettingen lagern die Mitarbeitenden jeden Tag Tausende Artikel ein und aus.
Im Zentrallager in Jettingen lagern die Mitarbeitenden jeden Tag Tausende Artikel ein und aus.
Im Zentrallager in Jettingen lagern die Mitarbeitenden jeden Tag Tausende Artikel ein und aus.
Im Zentrallager in Jettingen lagern die Mitarbeitenden jeden Tag Tausende Artikel ein und aus.Bild: Prismat GmbH

Oftmals zählen die inneren Werte – so auch beim IT-Dienstleister Cancom, der in seinem Zentrallager im schwäbischen Jettingen-Scheppach jeden Tag Tausende Hardware-Komponenten ein- und auslagert. Welche Programme installiert und welche Komponenten in den Geräten verbaut sind, ist äußerlich nicht zu erkennen, macht für Anbieter und Kunden aber den entscheidenden Unterschied.

Die international tätige Cancom Gruppe beschäftigt mehr als 5.600 Mitarbeitende an ca. 80 Standorten in der DACH-Region, Belgien, der Slowakei, Rumänien und Tschechien. Das Unternehmen, 1992 gegründet, bietet ein ganzheitliches Portfolio rund um IT-Systeme für gewerbliche Kunden. Das Angebot der Gruppe enthält Beratung, Umsetzung, Services sowie den Betrieb von IT-Systemen. Kunden profitieren dabei von der umfangreichen Expertise sowie einem ganzheitlichen und innovativen Portfolio, das die für eine erfolgreiche digitale Transformation notwendigen Anforderungen an die IT von Unternehmen abdeckt. Als Hybrid IT Integrator und Service Provider liefert Cancom ein Leistungs- und Lösungsspektrum, das Business Solutions und Managed Services wie Cloud Computing, Analytics, Enterprise Mobility, IT-Security, Hosting oder As-a-Service-Angebote umfasst.

Doch manchmal brauchen auch Experten Unterstützung: Im Zuge einer globalen Strategie wollte Cancom alle Standorte auf SAP S/4HANA umstellen, die bislang andere Software-Lösungen nutzten. Das Ziel: ein einheitliches ERP-System innerhalb der digitalen Plattform. So wollte das Unternehmen im Zentrallager in Jettingen ein in die Jahre gekommenes Lagerverwaltungssystem ablösen. Der Auftrag zur Einführung von SAP EWM (Extended Warehouse Management) ging an das Projekthaus Prismat, das sich auf die Implementierung von SAP-Lösungen als Lagerverwaltungssystem spezialisiert hat. „Die Prismat/Rakete gab für uns den Ausschlag“, sagt Thomas Ziegler, Business Service Management bei Cancom.

Die Fachkräfte können mit der SAP-EWM-Lösung seriennummernpflichtige Komponenten einfach verwalten.
Die Fachkräfte können mit der SAP-EWM-Lösung seriennummernpflichtige Komponenten einfach verwalten.Bild: Prismat GmbH

Standardisierter Start

Eine Rakete verbinden Menschen gemeinhin mit hoher Beschleunigung. Und genau das macht auch die Prismat/Rakete für S/4HANA. Entstanden aus zahlreichen Kundenprojekten, beinhaltet sie viele bewährte Standard-Prozesse sowie standardnahe Erweiterungen, die immer wieder Bestandteil der Aufträge waren und sind: Vom Wareneingangsdialog über eine Eingabemaske für Packplätze bis hin zum Druck von Versandaufklebern. Viele dieser Lösungen nutzte Prismat, um die Prozesse von Cancom abzubilden. Die vorkonfigurierte Systembasis erleichtert die Einführung von SAP S/4HANA, weil ihre einsatzbereiten Plug-and-Play-Lösungen und erprobten Prozesse den Testaufwand reduzieren. Auch Wissenstransfer und Schulungen können über das vorkonfigurierte Cloud-System früher beginnen.

Bei der Implementierung von SAP EWM legt Prismat besonderen Wert auf die Mitnahme der Beschäftigten. „Wir unterhalten uns schon zu Beginn mit den Fachkräften, die nachher das System bedienen und die Daten pflegen werden“, unterstreicht Heiko Hilmes, Head of SAP Consulting bei Prismat in Stuttgart. „Damit sie effizient mit der Software arbeiten können, muss das EWM die Prozesse so abbilden, wie sie tatsächlich genutzt werden. Wir mussten verstehen, welche Funktionalitäten im Alltag wichtig sind.“ Mit diesem Wissen entschlackte Prismat beispielsweise Eingabemasken und blendete Felder aus, die Cancom nicht benötigt.

Eine spezifische Anforderung des IT-Dienstleisters war, dass Mitarbeitende den Materialstamm beim Erstzugang ins Lager pflegen können. „Das ist nichts, was man normalerweise im Wareneingang so macht“, erklärt Hilmes. Doch Cancom kennt bei vielen einzulagernden Produkten die genauen Abmessungen erst, wenn sie tatsächlich am Standort eingetroffen sind. „Das ist eine Funktion, die wir ergänzt haben“, sagt Hilmes.

Individuelle Lösungen

Die neue Fiori-Weboberfläche von SAP unterstützt den mitarbeiterfreundlichen Ansatz. SAP hat darin die Führung der Nutzerinnen und Nutzer deutlich verbessert, sie können nun intuitiver agieren. Und sie erhalten bessere Informationen vom System als mit der alten GUI-Oberfläche (Graphical User Interface). Für die Fertigung von Cancom programmierte Prismat ein sogenanntes Cockpit zum Monitoring und zur Erstellung von Produktionsversorgungsaufträgen. Und auch im Lager ist eine spezifische Fiori-App im Einsatz: Damit können die Fachkräfte seriennummernpflichtige Komponenten einfach verwalten. Eine Aufgabe, die nicht zum Lagerstandard gehört, für den IT-Dienstleister aber unverzichtbar ist. Eine weitere Besonderheit: Das System leitet Waren aus der Fertigung direkt an den Warenausgangsplatz.

Cancom arbeitete zu Beginn der SAP-Einführung bereits mit einem automatischen Kleinteilelager (AKL), das jedoch seine Kapazitätsgrenze erreicht hatte. Das Unternehmen investierte daher in eine AutoStore-Lösung, die Swisslog implementierte. Für die Prozesse entscheidend: Statt Person-zur-Ware funktioniert AutoStore nach dem Ware-zur-Person-Prinzip. Roboter liefern Kisten mit den eingelagerten Komponenten an die Arbeitsstationen, an denen die Auftragsabwicklung und das Auffüllen der Bestände erfolgen. Der Vorteil dieser Roboter ist, dass sie sich auf einem platzsparenden sowie modularen – und damit schnell skalierbaren – Schienenblock in X- und Y-Richtung bewegen, dem sogenannten Grid. Für Prismat bedeutete die Umstellung auf AutoStore einen weiteren Gesprächspartner. „Wir haben uns mit dem Integrator des Lagers, Swisslog, zum Thema Schnittstellen ausgetauscht“, berichtet Hilmes.

Die Reise geht weiter

Cancom nutzt bei der Umstellung seiner Logistik-Systeme auch zukünftig den Service von Prismat. „Am Anfang haben wir uns nur um das EWM gekümmert“, blickt Hilmes zurück. „Dazu kam noch ein kleiner Teil von SAP SD (Sales & Distribution) und zwar die Lieferungserstellung. Das ist die Schnittstelle zwischen ERP und EWM.“ Inzwischen kümmert sich Prismat auch um die Prozesse des Moduls PP – Production Planning.

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