Ganzheitliche Prozessoptimierung

Michael Brandl, Executive Vice President EMEA Operations, Körber Supply Chain Software.
Michael Brandl, Executive Vice President EMEA Operations, Körber Supply Chain Software.

– Wie sieht es hier mit dem Return on Investment aus? Sind Unternehmen eher zurückhaltend bei Investitionen in diese Lösungen?

Brandl: Tatsächlich zeigen sich Unternehmen sehr investitionsfreudig. Die Nachfrage nach komplexen Lösungen und damit längerfristigen Investitionen hat eher zugenommen. AMR-Technologie ist ein gutes Beispiel, wenn es um Flexibilität und Kostenaufwand geht. Diese lässt sich in der Regel gut in den laufenden Prozess integrieren. Dank der Option eines Servicemodells (Robots as a Service) kann man die Grundinvestitionen gering halten. Wenn das Unternehmen bzw. der Durchsatz wächst oder saisonabhängig ansteigt, können flexibel mehr Roboter angemietet werden. Wenn die Nachfrage wieder abnimmt, werden die Roboter einfach zurückgegeben. Entsprechend können die Kosten im Vergleich zum Kauf gering gehalten werden.

– Welche Faktoren sind letztendlich entscheidend, wenn eine Auswahl getroffen wird?

Brandl: Effizienz ist hierbei der entscheidende Faktor – und dass man die bestehende Belegschaft effektiv einsetzt. Diesen Trend verspüren wir schon seit vielen Jahren in D-A-CH; er scheint aber vermehrt auch im außereuropäischen Raum angekommen zu sein. Wie zuvor erwähnt bringen hier z.B. autonome mobile Roboter den Vorteil, dass sich Personal auf wertschöpfende Aufgaben konzentrieren kann, statt einen Großteil an Zeit damit zu verbringen, lange Wegstrecken zwischen Lagerplätzen beim Kommissionieren zurückzulegen.

– Wie lässt sich Unternehmen das

Kosten-Nutzen-Verhältnis klarmachen?

Brandl: Hier gibt es zwei Ansätze. Einerseits ist es uns möglich, bei bestimmten Technologien Kalkulationen zu erstellen, die das ROI klar darstellen. Andererseits haben wir auch die Möglichkeit, dem Kunden anhand von bereits umgesetzten Kundenprojekten bzw. Fallstudien an Praxisbeispielen zu zeigen, welche quantitativen und qualitativen Nutzen und Effekte sie erwarten können.

– Wie, denken Sie, wird sich die Situation im Laufe der nächsten Jahre weiterentwickeln?

Brandl: Der Einsatz von AMR – gestützt durch intelligente AI/AA-Prozesse – wird massiv zunehmen. Das wird Unternehmen dabei helfen, mit Voraussicht zu planen, Trends zu erkennen und kritische Ereignisse besser antizipieren zu können. Die Automatisierung wird noch weiter zunehmen und letztendlich wird – zumindest in der Vorwärtslogistik – der Mensch immer weniger in den operativen Lagerprozess integriert sein.

– Herr Brandl, ich bedanke mich für das interessante Interview und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.

www.koerber-supplychain.com

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