Um die eigene Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen und die seiner Kunden zu unterstützen, hält Metec als Spezialist für CNC Dreh- und Frästeile seinen Maschinenpark sowie die zugehörigen Prozessabläufe immer auf dem aktuellen Stand. Mit hochmodernen Maschinen kann sich das mittelhessische Unternehmen rasch und flexibel an Marktveränderungen anpassen. Schnell reagieren musste Metec, als sich die Auftragslage – auch durch einen Auftrag zur Fertigung von bis zu 120.000 Bauteilen pro Jahr – plötzlich enorm erhöhte.
Überzeugendes Gesamtkonzept
„Die sich rasch füllenden Auftragsbücher erforderten eine Erhöhung der Produktionskapazitäten“, berichtet Metec-Geschäftsführer Andreas Ruhs. „Neben der Einführung einer Nachtschicht und extra Wochenendschichten sahen wir die Notwendigkeit, eine neue Automatisierungslösung zu installieren.“ Eine neue Anlage mit hoher Kapazitätsauslastung sollte die Produktivität steigern und die Fertigungskosten senken. Als weitere wichtige Anforderung mussten die Projektpartner ein Pufferkonzept mit ausreichender Kapazität erstellen. Aufgrund der großen Produktvarianz von insgesamt 76 unterschiedlichen Teilen war von der Lösung eine hohe Flexibilität gefordert. Metec wollte zudem ein Späne-Management, das effizient und auch im unbeaufsichtigten Betrieb der Anlage reibungslos funktionierte. Und zu guter Letzt sollte die Lösung Widerstandsfähigkeit gegenüber Schmierstoffen gewährleisten. Metec entschied sich für eine Cobot-Lösung, auch aufgrund des fehlenden Platzes für eine Schutzumhausung.
Für die Umsetzung fiel die Wahl auf den Systemintegrator Stima und seinen Automatisierungspartner ABB Robotics. „Stima präsentierte ein überzeugendes Gesamtkonzept. Das Unternehmen hat jahrelange Erfahrung in der Automatisierung von Maschinen, die mit Cobots be- und entladen werden“, begründet Andreas Ruhs die Entscheidung. „Es kristallisierte sich schnell heraus, dass wir einen Cobot von ABB integrieren. Mit den Produkten von ABB haben wir bereits gute Erfahrungen gemacht. Die ABB-Cobots überzeugen uns in Funktion und Leistung.“
Pick & Place in Dauerschleife
Projektstart war im Januar 2022. Stima und Metec arbeiteten gemeinsam Schritt für Schritt an der neuen Lösung, in deren Zentrum der kollaborative Cobot GoFa CRB 15000 von ABB Robotics stand. Die Anforderungen an die zu fertigenden Bauteile legten die Partner in einem Pflichtenheft fest. Ende Juni 2022 nahm Metec die erweiterte Werkzeugmaschine Saeilo Contur M-1000 mit Doppelgreifer und ABB-Cobot in Betrieb. „Für die Maschinenbeschickung – also das Be- und Entladen der Bauteile – haben wir ein Doppelgreifsystem entwickelt. Dieses ist an dem ABB-Cobot GoFa installiert“, erklärt Steffen Lemmer, Leitung Konstruktion bei Stima.
Der ABB-Roboter greift sich ein vorbearbeitetes Drehteil (Scheiben) und sendet ein Signal an die automatisierte Schutztür, die Stima im Rahmen des Projekts an der CNC-Maschine angebracht hat. Die Schutztür öffnet sich, der Roboter fährt in die Maschine und entnimmt mit dem zweiten Dreipunktgreifer das zuvor durch die Maschine bearbeitete Fertigteil aus dem Schraubstock. Bevor der Roboter das Rohteil ablegt, befreit die Abblasdüse des Greifers den Schraubstock von Spänen. Anschließend legt der Roboter das neu zu bearbeitende Rohteil ab und befördert im letzten Prozessschritt das fertige Teil aus der CNC-Maschine. Die Pufferwägen sind über Lenkrollen leichtgängig und wendig verfahrbar. Über ein Schnellspannsystem sind sie mit dem Roboterunterbau fixiert.
Hohe Stückzahlen dank Cobot
Das Anlernen der Bewegungen und die Programmierung des Roboters realisierte das Projektteam mit der Simulations- und Programmier-Software RobotStudio sowie SafeMove von ABB. Mit RobotStudio lässt sich die Produktvielfalt von Metec einfach abbilden. Die Berechnung nahezu aller Roboterpositionen erfolgte anhand von Benutzereingaben. „Stima hat alle Anforderungen zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllt“, weiß Ruhs zu schätzen. „Wir sind mit dem Projektverlauf rundum zufrieden. Das Unternehmen hat ein betriebswirtschaftlich sehr ansprechendes Gesamtpaket mit hervorragendem Preis-/Leistungsverhältnis geliefert. Vor allem auch, was den Support sowohl von ABB als auch von Stima angeht. ABB stand telefonisch und vor Ort mit Rat und Tat jederzeit hilfreich zur Seite.“