Flexibel, präzise und schnell

In der Roboterzelle bei der Firma Robert Plersch Edelstahltechnik ist werkzeug- und werkstückgeführtes Schleifen möglich.
In der Roboterzelle bei der Firma Robert Plersch Edelstahltechnik ist werkzeug- und werkstückgeführtes Schleifen möglich.
In der Roboterzelle bei der Firma Robert Plersch 
Edelstahltechnik ist werkzeug- und werkstückgeführtes Schleifen möglich.
In der Roboterzelle bei der Firma Robert Plersch Edelstahltechnik ist werkzeug- und werkstückgeführtes Schleifen möglich.Bild: 3M Deutschland GmbH

Bei der Firma Robert Plersch Edelstahltechnik in Hawangen fertigen rund 100 Mitarbeiter Produkte aus Blechen, von Einzelteilen bis zu ganzen Baugruppen. Bei der Oberflächen- und Schweißnahtbearbeitung von Edelstahlbauteilen setzt Geschäftsführer Georg Plersch seit kurzer Zeit auf eine vollautomatisierte Roboterzelle. Konzipiert und realisiert wurde das System von SHL aus Böttingen gemeinsam mit dem Kooperationspartner 3M.

„Die Gründe dafür, die Bearbeitung der Schweißnähte und Flächen zu automatisieren, waren vielfältig“, so Geschäftsführer Georg Plersch. „Zum einen war das die Tatsache, dass bei uns das Oberflächenfinish, also Schleifen, Bürsten, Strahlen, im Produktionsprozess immer eine Engpassstelle war. Und unsere Kunden haben immer höhere Anforderungen, was die Replizierbarkeit und die Qualität angehen. Auch darauf mussten wir reagieren. Gerade im Bereich Edelstahl sind das meist Sichtteile, da legen die Kunden besonders großen Wert auf hohe Qualität.“ Auf der Suche nach einem passenden Partner für das Projekt sei man schließlich auf SHL gestoßen. Das Unternehmen ist seit Mai 2021 offizieller Kooperationspartner von 3M, die Zusammenarbeit zwischen SHL und den Schleifmittelexperten besteht aber schon seit einigen Jahren, wie Berthold Kammerer, Verkaufsspezialist für Schleif- und Poliersysteme bei 3M betont.

Die Auswahl des richtigen Schleifmittels hat auf den Schleifprozess und das Ergebnis großen Einfluss: Geschäftsführer Georg Plersch, Thomas Magnussen von SHL und Berthold Kammerer von 3M (von links).
Die Auswahl des richtigen Schleifmittels hat auf den Schleifprozess und das Ergebnis großen Einfluss: Geschäftsführer Georg Plersch, Thomas Magnussen von SHL und Berthold Kammerer von 3M (von links).Bild: 3M Deutschland GmbH

Werkstückgeführt oder werkzeuggeführt

Und das Ergebnis? Ist eine flexible Roboterzelle. Werkstückgeführt oder werkzeuggeführt kann der Roboter Werkstücke von der Größe eines Handys bis zu einer Größe von rund einem Kubikmeter bearbeiten, mit stationären und geführten Bandschleifern und geführten Werkzeugen in Scheibenform. „Neben hoher Flexibilität waren natürlich für uns auch die Programmierzeiten sehr wichtig. Wir können es uns nicht leisten, dass die Anlage wegen einer Umprogrammierung lange stillsteht“, so Plersch. Insgesamt spielt auch der Faktor Zeit eine wichtige Rolle. „Gegenüber der manuellen Bearbeitung konnten wir die Zeiten durch die Roboterzelle vorübergehend mehr als halbieren“, so der Geschäftsführer. Und natürlich spielt auch die Standzeit der verwendeten Schleifmittel eine große Rolle, denn weniger Wechsel bedeutet zusätzliche Zeit- und damit Kostenersparnis. „Wir verkaufen unseren Kunden kein Produkt, sondern eine Lösung für den Gesamtprozess, und dazu gehören auch leistungsstarke, universell einsetzbare Schleifbänder und Schleifscheiben“, so Thomas Magnussen, Head of Sales & Marketing bei SHL. Und so kommen in der Roboterzelle Schleifbänder und Schleifscheiben der Serie Cubitron II von 3M zum Einsatz, die einen schnellen und kühlen Schliff ermöglichen. Für den Feinschliff werden Scotch-Brite-Vliesbänder verwendet. „Die Schleifmittel haben natürlich einen erheblichen Einfluss auf einen solchen automatisierten Prozess, nicht nur wegen der Qualität der erzielten Oberfläche, sondern auch wegen der hohen Standzeiten“, so Magnussen, „Der große Vorteil des automatisierten Schleifens ist ja unter anderem das mannlose Arbeiten. Und wenn ich immer wieder das Schleifband wechseln muss, muss ich ja trotzdem einen Mitarbeiter bereitstellen, der diese Aufgabe übernimmt“, erläutert Plersch.

Voll automatisierter Schleifprozess

Das automatisierte Finishen ist übrigens nur ein weiterer Schritt hin zur umfassenden Automatisierung bei Robert Plersch Edelstahltechnik. „Die meisten Prozesse in unserer Firma sind bereits automatisiert bzw. voll automatisiert – die letzte Abteilung war jetzt die Schleiferei. Damit haben wir versucht, den gesamten Produktionsprozess auf das gleiche Level zu bringen. Selbstverständlich werden weitere Automatisierungen folgen, das bringen die Zeit und der Wettbewerb mit sich, dieser Trend wird nicht aufzuhalten sein.“ Ein entscheidender Faktor ist nach Ansicht von Plersch auch der Fachkräftemangel, dem man mit solchen Investitionen entgegenwirken wolle. „Eine solche Arbeit will doch heute keiner mehr machen“, so Plersch, nicht zuletzt aus Gründen der gesundheitlichen Belastung durch den Schleifstaub. Der wird übrigens in der Roboterzelle abgesaugt, obwohl sich beim Schleifen kein Arbeiter in der Zelle aufhält. Seit Oktober 2020 ist die Roboterschleifzelle bei der Firma Plersch in Betrieb, und Georg Plersch zieht ein positives Fazit: „Mit meiner Vision eines voll automatisierten Schleifprozesses haben wir Neuland betreten und sind natürlich auch ein gewisses Risiko eingegangen, denn wir konnten nicht auf eine Standardlösung zurückgreifen. Aber mit SHL und 3M als Partner haben wir dieses komplexe und anspruchsvolle Projekt realisieren können.“

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