Hohes Potenzial für Deutschland und Europa

Wir können mit unseren Robotern alle Prozessschritte in der Batterie- und Brennstoffzellenfertigung abbilden. Peter Pühringer, StäubliPeter Pühringer, Stäubli
Wir können mit unseren Robotern alle Prozessschritte in der Batterie- und Brennstoffzellenfertigung abbilden. Peter Pühringer, StäubliPeter Pühringer, Stäubli

Wie aktiv sind Sie als Roboteranbieter in diesem Markt? @Interview_Grundschrift:Dr. Joachim Döhner, Kuka: Der Batteriemarkt ist groß und vor allem sehr dynamisch. Daher gibt es zahlreiche Anwendungen, in denen unsere Automatisierungslösungen zum Zug kommen – vor allem bei der Assemblierung, also dem Zusammenbau, von Batterien. Wir arbeiten an standardisierten Fertigungs- und Montagelösungen für die Batteriepack- und Batteriemodulproduktion. Darüber hinaus liefert Kuka Fertigungs- und Montagelinien für Brennstoffzellen oder deren Komponenten. Von der einzelnen Batteriezelle über Batteriemodule bis hin zum Batteriepack setzen wir in unseren Anlagen Roboter ein, nutzen aber auch alternative Lösungen dort, wo es technisch sinnvoll und vorteilhaft ist. @Interview_Grundschrift: @Interview_Grundschrift:Jörg Rommelfanger, ABB: Die Batterie ist das zentrale Element der Elektromobilität – mit einem Wertschöpfungsanteil von bis zu einem Drittel am gesamten E-Fahrzeug. Robotik spielt eine Schlüsselrolle dabei, Batterien kosteneffizient zu produzieren und dabei Sicherheit, Qualität sowie Rückverfolgbarkeit sicherzustellen. Unser Konzept für die flexible Produktion sieht Fertigungszellen vor, die von unseren autonomen, mobilen Robotern bedient werden. Das komplettieren wir mit einer neuen Serie an Großrobotern sowie diversen Funktionspaketen für Anwendungen, wie Kleben, Lackieren und Schweißen. Die zellenbasierte Produktionsarchitektur ermöglicht es den Herstellern, Roboterzellen schnell zu validieren und mit einheitlichen Qualitäts- und Sicherheitsstandards weltweit auszurollen. Gleichzeitig erhalten Hersteller die Flexibilität, ihre Kapazität in Echtzeit anzupassen. @Interview_Grundschrift: @Interview_Grundschrift:Peter Pühringer, Stäubli: Die Batteriefertigung und auch die Herstellung von Brennstoffzellen sehen wir als dynamische Zukunftsmärkte mit großem Wachstumspotenzial. Unsere Roboter eignen sich durch ihre geschlossene Bauweise und ihr Reinraumdesign für alle möglichen Anwendungen in der Batterie- und Brennstoffzellenfertigung. Eben die Eigenschaften, wie Präzision, Dynamik und Hygiene, die Stäubli-Roboter für sensible Einsätze in der Halbleiter-, Pharma- und Lebensmittelindustrie qualifizieren, spielen auch bei bestimmten Batterieapplikationen eine entscheidende Rolle. @Interview_Grundschrift: Auf welche roboterbasierten Prozesse sind Sie bei der Fertigung von Batterien spezialisiert? @Interview_Grundschrift:Rommelfanger, ABB: Zu den Robotik-Schlüsselprozessen gehören Cell2Pack sowie Module2Pack, was beides im Grunde genommen die Batteriepackmontage umfasst. Cell2Pack beschreibt die direkte Integration der Batteriezelle in das Batteriepack, während bei Module2Pack die aus Batteriezellen bestehenden Module in ein Batteriepack integriert werden. Wir sehen jedoch zunehmend, dass sich eine höhere Produktivität und niedrigere Kosten erreichen lassen, wenn die Batteriezellen direkt zu Packs montiert werden. Hinzu kommt die robotergestützte Fertigung der so genannten Battery Trays, also den Bau der Schale, einschließlich Bestücken und Verschließen. @Interview_Grundschrift:Pühringer, Stäubli: Wir können mit unseren Vier- und Sechsachsrobotern alle Prozessschritte in der Batterie- und Brennstoffzellenfertigung abbilden, bei denen der Einsatz von Robotern sinnvoll ist. Dazu zählen auch die Prozesse, die mit Standradrobotern nicht zu bewerkstelligen sind, weil spezielle Anforderungen an die Roboter bestehen. Ich denke hier an die Produktion von nickelhaltigen Batteriezellen, bei denen bestimmte Prozessschritte unter extrem trockener Umgebung – relative Luftfeuchte 0,5%, Taupunkt -45°C – stattfinden. Stäubli-Roboter sind für den Einsatz unter diesen Bedingungen qualifiziert und zertifiziert. Zudem können unsere Roboter auch in säurehaltiger Umgebung bei der Brennstoffzellenherstellung arbeiten. @Interview_Grundschrift: @Interview_Grundschrift:Döhner, Kuka: Bei der Fertigung von Batterien finden Roboter ihre hauptsächlichen Einsatzbereiche in der Automatisierung der Handhabung, also etwa bei der Positionierung von Bauteilen und deren Entnahme aus Warenträgern, sowie in der Prozessführung, z.B. beim Laserschweißen oder auch Rührreibschweißen, beim Schrauben, Bearbeiten von Oberflächen, Applizieren von Klebstoffen oder Folien. Neben der Prozessführung bringen wir hier natürlich auch unsere Expertise in der Auslegung der Prozesse selbst mit ein. @Interview_Grundschrift: Welche Anwendungen haben Sie bereits umgesetzt? @Interview_Grundschrift:Pühringer, Stäubli: Stäubli-Roboter befinden sich in nahezu allen Bereichen der Batterie- und Brennstoffzellenfertigung rund um den Globus im Einsatz. Dabei konnten wir einige Pionieranwendungen realisieren, z.B. in China, wo die Palcan Group eine vollautomatische Produktionslinie für Brennstoffzellen in Betrieb genommen hat. Hier übernehmen unsere Roboter sensible Handhabungsaufgaben bei der Membranelektrodenmontage für Methanol-Reforming-Brennstoffzellen. Unsere Roboter sind auch bei der Batteriemodulherstellung im Einsatz. Zu den typischen Applikationsbeispielen zählen Handhabungsprozesse sowie das Remote-Laserschweißen bei der Produktion von Lithium-Ionen-Batterypacks, ebenso das ganze Feld der Qualitätsprüfungen. Weitere Einsatzgebiete finden sich bei der Montage von Elektronikeinheiten im Batterypack, bei der Elektrolytbefüllung sowie in vielen weiteren spezifischen Applikationen. @Interview_Grundschrift: @Interview_Grundschrift:Döhner, Kuka: Seit mehr als zehn Jahren liefern wir weltweit Anlagen für die Batteriefertigung aus. Das sind komplette Linien für die Produktion von Batteriemodulen und -Packs, aber auch Test-Systeme, Pilotanlagen oder FSW-Applikationen, die in der Produktion von Batteriegehäusen große Vorteile bieten, aber auch für die Demontage von Batteriepacks und deren Recycling – hier wächst der Bedarf. Für den Bau von Batteriegehäusen mittels FSW-Applikationen oder auch für Stapelapplikationen haben wir ebenfalls bereits Anwendungen umgesetzt. @Interview_Grundschrift: @Interview_Grundschrift:Rommelfanger, ABB: Wir sind stark bei unterschiedlichen, robotergestützten Schweißtätigkeiten, die insbesondere bei der Fertigung der Batterieschale und -abdeckung zum Tragen kommen. Hinzu kommen diverse Montage- und Handhabungsaufgaben, z.B. für das Gehäuse des Akkupacks oder für die Bestückung mit Batteriezellen. Zudem setzen Hersteller unsere Roboter zum Beschichten, Kleben und Versiegeln sowie zur 3D-Qualitätskontrolle ein.

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