Deutsche Elektroexporte zum Jahresende erholt

Bild: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen

Der Außenhandel der deutschen Elektroindustrie hat sich zum Jahresende nochmal spürbar erholt: Während die Exporte im Dezember 2020 ihren entsprechenden Vorjahreswert mit 17,1Mrd.€ um 5,2% übertrafen, zogen die Importe mit einem Plus von 13,1% auf ebenfalls 17,1Mrd.€ sogar zweistellig an. Die positive Entwicklung im Dezember trug auch dazu bei, dass die Rückgänge – mit Blick auf das Gesamtjahr – weniger stark ausfielen, als noch in der ersten Hälfte 2020 zu befürchten war. Letztlich reduzierten sich die aggregierten Branchenausfuhren im Zeitraum von Januar bis Dezember 2020 um 5,7% auf 202,7Mrd.€. „Demgegenüber fiel der Verlust bei den Elektroeinfuhren mit minus 2,1% auf 189,9Mrd.€ deutlich geringer aus“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Der daraus resultierende Exportüberschuss von knapp 13Mrd.€ war der niedrigste seit 2003.“

Unter den zehn größten Abnehmerländern der deutschen Elektroindustrie konnte China seinen ersten Platz ausbauen. Mit einem Plus von 6,5% auf 23,3Mrd.€ entwickelten sich die Exporte in das Reich der Mitte am Ende sogar dynamischer als vor der Corona-Pandemie (2019: +4,3%). Daneben gab es im gesamten letzten Jahr nur noch bei den Branchenlieferungen nach Polen einen nennenswerten Zuwachs (+ 5,4% auf 11,1Mrd.€). Die Ausfuhren in die Schweiz stagnierten (+0,2% auf 7Mrd.€). Dagegen brachen die Elektroexporte nach Großbritannien (-12,1% auf 8,6Mrd.€) und Frankreich (-11,1% auf 12,1Mrd.€) zweistellig ein. Die Ausfuhren in die zweitplatzierten USA sanken um 9,8% auf 17,3Mrd.€ und damit ähnlich stark wie die nach Tschechien (-9,5% auf 9,1Mrd.€) und in die Niederlande (-9,4% auf 9,9Mrd.€). Mit Italien lief ein Verlust von 7,3% auf 9,4Mrd.€ auf. Der Exportrückgang nach Österreich war moderater (-3,8% auf 9,1Mrd.€). „Zwischen den Branchenausfuhren nach China und in die USA liegen mittlerweile 6Mrd.€“, so Gontermann. „Das entspricht knapp dem Volumen der jährlichen Elektroexporte nach Ungarn.“

Die insgesamt negative Entwicklung der deutschen Elektroexporte 2020 spiegelt sich – wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt – auch beim Blick auf die Ausfuhrwerte in die einzelnen Kontinente wider. So gingen die Branchenausfuhren nach Asien mit minus 1,7 Prozent auf 46,1Mrd.€ im vergangenen Jahr nur vergleichsweise leicht zurück – nicht zuletzt getragen vom Exportgeschäft mit China. Im Gegensatz dazu sanken die Lieferungen nach Europa im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent auf 129,3Mrd.€, wobei die Ausfuhren in die Eurozone stärker rückläufig waren (- 7,4% auf 63,3 Mrd. €). Damit gingen 2020 rund 64 Prozent der deutschen Elektroexporte nach Europa und 31 Prozent in den Euroraum. Die Elektroausfuhren nach Amerika sackten 2020 um 11,3 Prozent auf 23,1Mrd.€ ab. Hier brachen die Exporte nach Lateinamerika (- 15,7% auf 4,6Mrd. €) noch stärker weg als die nach Nordamerika (-10,1% auf 18,5Mrd. €).

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