Effizienzpotenziale beim Neustart nach Corona nutzen

Future building construction engineering project concept with double exposure graphic design. Building engineer, architect people or construction worker working with modern civil equipment technology.
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Future building construction engineering project concept with double exposure graphic design. Building engineer, architect people or construction worker working with modern civil equipment technology.
Future building construction engineering project concept with double exposure graphic design. Building engineer, architect people or construction worker working with modern civil equipment technology.Bild: ©Blue Planet Studio/AdobeStock.com

Wie eine noch kurz vor dem Lockdown von Staufen durchgeführte Umfrage unter rund 90 weltmarktführenden Maschinen- und Anlagenbauern aus Deutschland zeigt, verfügten zum Zeitpunkt des Pandemie-Ausbruchs gut zwei Drittel der Unternehmen nach eigener Einschätzung über erhebliche Effizienzreserven. Im Zuge des Wiederanlaufs der deutschen Industrie gilt es, diese nun schnell zu heben.

Probleme bei der Planbarkeit

„Wie unsere Studie weiter zeigt, räumen selbst unter den Weltmarktführen mehr als 50 Prozent der Unternehmen ein, trotz der seit langem angespannten Lage im Maschinenbau in den vergangenen Jahren ‚Speck angesetzt‘ zu haben“, erläutert Dr. Björn Falk, der bei der Unternehmensberatung Staufen als Branchenmanager den Maschinenbausektor verantwortet. „Die Gründe für die unterlassenen Effizienzmaßnahmen sind den befragten Unternehmen aber durchaus bewusst. So haben beispielsweise fast drei Viertel der Unternehmen (71 Prozent) Probleme mit der Planbarkeit ihrer Investitionen, da sich das Rad wirtschaftlicher, technologischer sowie politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen immer schneller dreht.“

Vor der Krise gut gerüstet

Trotzdem fühlten sich viele der Unternehmen – zumindest bis zum Covid-19-Ausbruch – gut für die Zukunft gerüstet. So gab eine Mehrheit der Unternehmen an, dass sich bei ihnen in den vergangenen drei Jahren besonders die Unternehmenskultur (in 77 Prozent der Unternehmen), die Innovationsstrategie (73 Prozent) sowie die Produktpalette (64 Prozent) stark bzw. sehr stark den neuen Rahmenbedingungen angepasst haben. Mehr als 40 Prozent der Unternehmen veränderten sogar ihr Geschäftsmodell. Auch die Reaktionsfähigkeit auf äußere Einflüsse hat sich nach Aussage der befragten Industriemanager verbessert. Trotzdem liegt der Planungshorizont fast aller Unternehmen (94 Prozent) immer noch bei mindestens einem Jahr, bei 21 Prozent sogar bei fünf Jahren. „Vieles deutet darauf hin, dass ein Großteil der Firmen noch zu träge agiert, und zu wenig agil“, hat Maschinenbauexperte Falk beobachtet. „Zudem bestätigt eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Befragten, dass anstatt weitsichtiger Planung und strategisch verkraftbarer Einsparmaßnahmen in vielen Unternehmen noch immer das Gießkannenprinzip angewendet wird, um das ‚cost cutting‘ möglichst ‚gerecht‘ über alle Einheiten zu verteilen. Ein Ansatz, der sich gerade für den Restart nach Corona als strategische Falle entpuppen könnte.“

Zeit für Veränderung

Hoffnung, dass es am Ende doch nicht so kommen könnte, macht die Tatsache, dass sich die Studienteilnehmer einig sind, dass Krisen immer auch gute Zeiten für notwendige Veränderungen darstellen und Mut, Geduld und vor allem Weitsicht die wichtigen Eigenschaften sind, um erfolgreich aus einem Tief wieder herauszukommen. „Das schnelle Umsetzen von beschlossenen Maßnahmen und das kurzzyklische Tracking ebendieser bilden die Grundlage für die notwendige Flexibilität in dieser hochdynamischen Zeit. Schnell, überlegt und vorausschauend handeln ist der Schlüssel, um in und vor allem auch nach der Krise erfolgreich zu bleiben“, so Falk.

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