Forschungszulage wird im Maschinen- und Anlagenbau zur Erfolgsgeschichte

Bild: ©industrieblick/stock.adobe.com

In einer gemeinsamen Studie haben das ZEW Mannheim und der VDMA untersucht, wie die staatliche Forschungszulage bei den Unternehmen der Branche ankommt. Zwischen 2021 und 2024 wurden bereits mehr als 4.500 Forschungsvorhaben eingereicht. „Die Forschungszulage im Maschinen- und Anlagenbau motiviert viele Unternehmen zu zusätzlichen FuE-Aktivitäten, stärkt marktnahe Forschung und trägt zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit bei“, erklärt der Dr. Christian Rammer, Autor und stellvertretender Leiter des ZEW-Forschungsbereichs ‚Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik‘. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Forschungszulage ein wichtiges Instrument ist, um Wachstum auch in konjunkturell schwierigen Zeiten zu sichern. Die Forschungszulage hat weiteres Potenzial, die FuE-Ausgaben in Deutschland zu erhöhen und somit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung des Regierungsziels von 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu leisten.“

1.600 Unternehmen, 4.500 Forschungsvorhaben

Zwischen Frühjahr 2021 und Januar 2024 haben fast 1.600 Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau insgesamt mehr als 4.500 Vorhaben bei der Forschungszulage zur Förderung eingereicht. Dies sind 17 Prozent aller eingereichten Vorhaben in Deutschland, womit der Maschinen- und Anlagenbau an der Spitze aller Branchen steht. Allein im Jahr 2023 hat sich die Anzahl der Nutzer um fast 60 Prozent erhöht. Damit haben inzwischen etwa 40 Prozent aller grundsätzlich in Frage kommenden Unternehmen der Branche bereits einen Antrag zur Forschungszulage gestellt. Für das Jahr 2024 rechnen die Studienautoren mit einer weiteren Ausschöpfung dieses Potenzials, da etwa ein weiteres Fünftel der Unternehmen eine Antragstellung plant. „Das neue Instrument entwickelt sich im Maschinen- und Anlagenbau zur Erfolgsgeschichte“, sagt Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA. „Schnell, themenoffen, einfach und verlässlich, das sind beste Argumente für die Nutzung.“

Fördervolumen von 130Mio.€

Die Bewilligungsquote und damit die Planbarkeit für die Unternehmen sind bei der Forschungszulage weit höher ist als in der FuE-Projektförderung. Im Jahr 2023 wurden annähernd 9 von 10 Vorhaben aus dem Maschinen- und Anlagenbau positiv oder zumindest teilpositiv beschieden. Zwei Drittel der befragten Unternehmen haben zudem bereits Bescheide zur Forschungszulage durch die Finanzämter erhalten. In nahezu allen Fällen wurden die geltend gemachten Kosten anerkannt. Bis Ende Januar 2024 betrug das bewilligte Fördervolumen für den Maschinen- und Anlagenbau rund 130Mio.€. Damit ist die Forschungszulage in eine Phase eingetreten, in der sie direkte Auswirkungen auf die FuE-Aktivitäten der Unternehmen entfaltet.

Maximale Förderung: 1Mio.€

Aktuell erhalten die Unternehmen eine Steuerermäßigung von 25 Prozent auf förderfähige Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (FuE) bis zu 4Mio.€ pro Jahr. Daraus ergibt sich eine maximale Förderung von 1Mio.€. Um die Wirkung der Forschungszulage zu verstärken, hat der Bundestag im Wachstumschancengesetz mehrere Änderungen beschlossen. Durch eine geplante Anhebung der Obergrenze auf 10Mio.€ pro Jahr könnten deutlich mehr FuE-Aufwendungen mobilisiert werden. „Damit schließt sich endlich auch bei größeren Mittelständlern die Lücke in der Innovationsförderung“, sagt Rauen. Denn viele Unternehmen könnten dann ihre gesamten förderfähigen FuE-Aufwendungen geltend machen. Würden die im Wachstumschancengesetz vorgesehenen Maßnahmen umgesetzt, könnte der Förderbetrag aus der Forschungszulage im Maschinen- und Anlagenbau um rund 60 Prozent im Vergleich zur derzeitigen Regelung auf potenziell knapp 1,3Mrd.€ steigen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert