Zeitarbeitsbranche erwartet massiven Einbruch

Bild: PwC PricewaterhouseCoopers AG

Nachdem sich der Zeitarbeitsmarkt 2019 bereits deutlich abgekühlt hatte, wird für 2020 ein massiver Einbruch von bis zu 30% erwartet. Das geht aus der Umfrage Zeitarbeitsbranche aktuell 2020 hervor, die PricewaterhouseCoopers (PwC) erstellt hat. Zwischen dem 12. März und dem 30. April 2020 hat das Beratungsunternehmen dazu die Geschäftsführer von 200 deutschen Zeitarbeitsunternehmen in Deutschland mit einem Jahresumsatz zwischen 10Mio. und 3Mrd.€ befragt.

Für 2020 erwarten die befragten Unternehmen einen massiven Markteinbruch als Folge der Covid-19-Pandemie. Sie schätzen, dass der Rückgang zwischen 10 und 30% liegen wird. Erst für 2021 rechnen sie mit einer Rückkehr zum Wachstum. Somit kommen sie zu einer ähnlichen Einschätzung wie PwC, die die derzeitige Situation mit der Finanzkrise von 2008/2009 verglichen hat: Damals ging das Bruttoinlandsprodukt um 5,7% zurück, während die Zeitarbeitsbranche im selben Zeitraum einen Rückgang von 17,8% verzeichnete. Übertragen auf 2020, ergibt sich aus dieser Relation ein Marktrückgang von 10 bis 30%. 2021 wird der Markt nach Einschätzung von PwC langsam wieder wachsen. Ein weiteres Kernergebnis der PwC-Umfrage lautet, dass die Zeitarbeitsfirmen schon jetzt die Auswirkungen von Covid-19 sehr deutlich zu spüren bekommen: So berichten alle der Befragten von Ad-hoc-Stornierungen von Aufträgen. Und 80% geben an, dass sie aufgrund des schwachen März bereits im ersten Quartal 2020 einen Rückgang gegenüber dem ersten Quartal 2019 feststellen. Und so verwundert es auch nicht, dass mehr als 9 von 10 der befragten Unternehmen die Auswirkungen von Covid-19 als Grund für eine negative Einschätzung der zukünftigen Entwicklung angeben. Weitere häufig genannte Gründe sind eine allgemeine konjunkturelle Abschwächung (63%) und die schlechtere Verfügbarkeit von Fachkräften (50%).

Um ihre Unternehmen vor den Folgen des massiven Markteinbruchs zu schützen, setzen die befragten Geschäftsführer vor allem auf drei Maßnahmen: Mit 68% berichten mehr als zwei Drittel der Befragten, dass sie weiter in die Digitalisierung ihres Geschäftsmodells und die Automatisierung von Prozessen investieren wollen. Ebenfalls 68% der Unternehmen geben an, dass sie sich auf Nischen mit hoher Nachfrage spezialisieren werden oder dies bereits tun. Und 61% geben an, die Kostenstrukturen flexibilisieren zu wollen.

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