„Es geht darum, Anomalien zu entdecken“

Klaus Ebinger zeigt die einfache Handhabung des Systems anhand eines Demonstrationskoffers.
Klaus Ebinger zeigt die einfache Handhabung des Systems anhand eines Demonstrationskoffers.
Klaus Ebinger zeigt die 
einfache Handhabung des Systems anhand eines Demonstrationskoffers.
Klaus Ebinger zeigt die einfache Handhabung des Systems anhand eines Demonstrationskoffers.Bild: Hans Turck GmbH & Co. KG

Herr Ebinger, wie kam es zur Entwicklung Ihres Schaltschrankwächters?

Klaus Ebinger: Ausgangspunkt war eine Untersuchung der Namur, die Gründe für Anlagenstillstände erforscht hat. Bei der Untersuchung wurde festgestellt, dass es in der Regel die Vor-Ort-Schränke an den Prozessanlagen waren, die Probleme bereiteten und ausfielen. Da sind wir zu dem Schluss gelangt, dass es gut wäre, bestimmte Parameter innerhalb des Schranks zu überwachen – nämlich Temperatur, Feuchtigkeit und auch den Türschluss. Daher sind wir zu Beginn zunächst mit dem IMX12, einem eigensicheren Gerät für die Prozessindustrie, an den Start gegangen.

Wie ging es dann weiter?

Ebinger: Wir wollten zunächst ein möglichst einfach zu handhabendes Gerät auf den Markt bringen, das Grenzwerte für die drei genannten Parameter überwacht. In der Praxis waren aber immer wieder auch Messwerte gefragt. Daher haben wir die drei Sensoren für Temperatur, Feuchtigkeit und Türschluss an einen Linux-basierten Einplatinen-Computer angeschlossen, der Messtechnikern die gewünschten Messwerte liefern konnte. Das war die Geburtsstunde des IM18-CCM, unserer heutigen Cabinet-Condition-Monitoring-Plattform für nicht-eigensichere Anwendungen. Die Linux-basierte Lösung ist vor allem interessant für Anwender, die ein bestehendes Auswerte-Ökosystem besitzen. Mit dem kürzlich vorgestellten IM18-CCM60 sprechen wir die Automatisierer an, die eine sehr einfache Administrierung des Systems wollen, ohne Programmierkenntnisse. Dazu haben wir das System mit dem Siineos-Betriebssystem der Firma In.hub ergänzt, das jedem Anwender den einfachen Zugriff auf die internen Sensoren und die Parametrierung vielfältiger Schnittstellen ermöglicht, quasi eine smarte Plug&Play-Lösung. Mittlerweile sind mehr als 20.000 Geräte im Einsatz.

Wie lassen sich Temperatur, Feuchtigkeit und Türschluss in großen Anreih-Schaltschränken messen, wenn sich die kritischen Stellen gegebenenfalls in größerer Distanz zum Wächter befinden?

Ebinger: Lange Anreih-Schaltschränke lassen sich mit einem einzelnen CCM nicht überwachen. In diesem Fall benötigen Anwender entweder mehrere CCM oder sie schließen z.B. über eine Modbus-Schnittstelle zusätzliche externe Sensoren an, die die Hotspots überwachen. Die Erfahrung zeigt, dass in großen Schaltschränken drei Messpunkte ausreichen, um valide Aussagen über die Temperaturverteilung und Feuchtigkeit zu erhalten.

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