Jede Küche wird neu erfunden

Die Visitenkarte der Tischlerei Holz Total: Jeder potenzielle Kunde kann schon ahnen, was auf ihn zukommt.
Die Visitenkarte der Tischlerei Holz Total: Jeder potenzielle Kunde kann schon ahnen, was auf ihn zukommt.
 Die Visitenkarte der Tischlerei Holz Total: Jeder potenzielle Kunde kann schon ahnen, was auf ihn zukommt.
Die Visitenkarte der Tischlerei Holz Total: Jeder potenzielle Kunde kann schon ahnen, was auf ihn zukommt. Bild: ©Georg Bernhard

„Der Kunde will beraten sein“, hat Tischlermeister Stephan Piotrowski beobachtet, „denn er hat keine Ahnung, was er wirklich haben will.“ Dafür gibt es den Profi, der seinen Kunden bei der Hand nimmt und ihm die Möglichkeiten aufzeigt, die eine Küche bieten kann. So kann der potenzielle Kunde durch die Nennung seiner Wünsche für sich in Anspruch nehmen, selbst Berater in eigener Sache zu werden, ohne es zu bemerken. „Das ist mein Alleinstellungs-Merkmal, das ich auch auf meiner Website kommuniziere“, beschreibt Stephan Piotrowski seine Position im Markt. Das gilt für jeden Auftrag, jedes Projekt. Und speziell für die Küchenfertigung, die bei Holz Total den Schwerpunkt einnimmt.

Hier blüht der Chef auf, ist er doch selber Hobby-Koch und versteht es, seinem Team ein Höchstmaß an Verständnis für technische Feinheiten entgegen zu bringen. Wie sind bei dem vorhandenen Grundriss Spüle und Herd positioniert? Wo stehen Gewürze, Essig und Öle – unsichtbar und zugleich griffgünstig. Das allein macht schon den Vorteil einer Schreinerei aus. Denn diese Fragen werden in einem Möbelhaus mit Küchen als Massenware nicht gestellt. Hier darf der Interessent gerade noch Design und Farbe der Front bestimmen, der Verkäufer befüllt den Grundriss mit möglichst viel Standard-Schränken. Ganz anders bei Holz Total. Hier werden kreative Lösungen gesucht – und gefunden. Schon nach dem ersten Gespräch werden Nägel mit Köpfen gemacht. Und Stephan Piotrowski zieht sein Ass aus dem Ärmel: Er fertigt eine Handskizze mit spitzem Bleistift in 3D an, die das ganze Projekt umfasst. Hier kann sich der Kunde ein klares Bild von „seiner“ Küche machen „Bis zu dieser Phase brauche ich keine 3D-Software, meine Skizzen haben etwas Anheimelndes“, erklärt Stephan Piotrowski das Phänomen und nennt es den „Vow-Effekt.“ Gemeint ist damit etwas, das als Erscheinungsform auffällt, ungewöhnlich ist. So wird jede Küche ein Unikat und für jeden Kunden neu erfunden.

Mit der Maschinen-Ausstattung einer normalen Tischlerei, Formatsäge, Abricht- und Dicken-Hobelmaschine, Kanten-Anleimmaschine, CNC-gesteuertes Bearbeitungszentrum, Furnierpresse und eigener Spritzkabine ist Stephan Piotrowski gut gerüstet, um seine Ideen in der Praxis zu realisieren. Nicht zufrieden war er mit der AV-Planung im eigenen Haus und dem Informationsfluss zwischen Büro und Maschinen. Er wusste um den Mangel – schließlich hatte er diese Arbeit über Jahre selbst erledigt. Als Lösung suchte er eine Rechner basierte IT-Applikation, um eine höhere Prozesssicherheit in die Arbeitsabläufe zu bekommen. Und – das gibt er freimütig zu – er wollte sich mehr mit Design und den eigentlichen Chef-Aufgaben beschäftigen. Deshalb hat er auf Messen, im Internet und in der Fachliteratur Informationen zusammengetragen, die er zu dem Thema finden konnte. Die „alten“ Abläufe beschäftigten ihn noch fünf Jahre, bis er die richtige Lösung gefunden hatte. Das war dann 2019 ganz in seiner Nähe – in Dortmund.

Dort unterhält der Software-Reseller DPS eine Niederlassung und dort hat er den PreSales Consultant für Holz, Reimund Rubelowski, kennengelernt, der Spezialist ist für Swood Design und Swood CAM. „Wir haben uns sofort verstanden“, erinnert sich Piotrowski an den ersten Kontakt, „Ich habe sofort gewusst, der Mann versteht mich, er spricht die gleiche Sprache wie ich.“

Mit Swood Design und Swood CAM hat der Holz Total-Chef genau die Lösung bekommen, die bei der täglichen Arbeit Unterstützung leistet. Dabei war völlig klar, dass keine Software zur Darstellung von geschwungenen Freiform-Flächen gewollt wurde. Viel mehr wurde auf eine Lösung Wert gelegt, die bei der täglichen Arbeit hilft. Sie sollte die Konstruktion im Bereich von 3D unterstützen – wie Maße per Mausklick anzeigen, auf den Zehntel-Millimeter genau. Darüber hinaus sollte sie automatisch die Stücklisten generieren, Simulationen und Kollisions-Betrachtungen ermöglichen und einen problemlosen Datentransfer zu der CNC-gesteuerten Maschine garantieren, die in der Werkstatt als Kontakt-Adresse dient.

Swood hat sich in allen Tests bewährt. Das ist die richtige Software. Warum? „Weil sie mit der CAD-Software Solidworks über einen soliden Unterbau verfügt“, wie Reimund Rubelowski betont, „der sich viele Jahre im Markt als 3D-Software etabliert hat.“ Swood ist also die spezielle Software für das holzverarbeitende Gewerbe. Hier wird der Schreiner, Tischler und Designer eingeladen, seine Produktionshalle auf seinem Bildschirm abzubilden. Das gilt im Besonderen für den handwerklich orientierten Schreiner, aber auch für industriell ausgerichteten Ladenbauer. Denn Swood kommt nicht nur als digitale Konstruktions- und Produktions-Plattform zum Einsatz – Swood spricht sogar die gemeinsame Sprache sowohl mit dem Werker als auch mit dem Konstrukteur in der Arbeitsvorbereitung.

Die Swood Box ist das Herzstück jeder handwerklichen, digitalen Arbeit. Hier definiert der Anwender die Regeln, mit denen Swood als „regelbasierte“ Software arbeitet. Beispielsweise Abstand und Zahl von Verbindungselementen in Abhängigkeit vom Maß. Hier werden die Konstruktions- und Funktionsregeln von Türen, Schubladen, Auszügen, Regalen hinterlegt und vieles mehr. Die Swood Box ist eine an die Bedürfnisse des Anwenders anpassbare Bibliothek. Da können neben Beschlägen und Verbindungsmittel alle Zeichnungsgrundelemente angelegt werden, welche der Anwender für seine individuelle Konstruktion braucht. Bausteinartig werden alle Elemente sinnvoll parametrisiert, eingefügt und verarbeitet.

Hat sich die Investition gelohnt? „Und ob die sich gelohnt hat“, zieht Stephan Piotrowski eine positive Bilanz, „schon weil ich mich jetzt mehr um meinen Chef-Job kümmern kann.“ Er weiß den Fertigungsablauf optimiert und fehlerfrei in den Händen seines Mitarbeiters, der für die Konstruktion zuständig ist. Auch konnte die Qualität gesteigert werden. Jetzt sieht sich der Holz Total-Chef in der Lage, noch einen Mitarbeiter einzustellen. Mit der Investition eines 5-Achs-Bearbeitungs-Zentrums kann er nicht nur seine Kapazität ausbauen, er kann auch Aufgaben wie 3D-Bearbeitungen und Freiform-Flächen realisieren – noch mehr Kreativität umsetzen.

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