Deutschland ist beliebter Standort für Forschung und Entwicklung

Bild: Ayming Deutschland GmbH

Ayming, ein internationales Beratungsunternehmen, hat das International-Innovation-Barometer (IIB 2024) vorgestellt. Ein Ergebnis: Geht es um Investitionen in Forschung & Entwicklung (FuE) im nächsten Jahr, die außerhalb des jeweiligen Heimatlandes getätigt werden, investieren 26 Prozent der Befragten am liebsten in Deutschland. Übertroffen wird dieser Wert nur von den USA mit 33 Prozent. Dahinter liegen u.a. China, Frankreich, Großbritannien oder Indien. Von den mehr als 1.000 befragten Führungskräften planen 72 Prozent im nächsten Jahr Innovationsaktivitäten im Ausland. Dabei richten sich die Unternehmen nicht einfach nur danach, wo FuE am günstigsten ist, sondern wo Knowhow verfügbar ist.

Crowdfunding auf dem Vormarsch

Die Anzahl der Unternehmen, die ihre Innovationen selbst finanzieren, ist um 10 Prozentpunkte auf 40 Prozent gesunken. Dagegen ist die Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung von 23 Prozent im Jahr 2022 auf 41 Prozent gestiegen und wird damit nun am meisten genutzt. Auch Crowdfunding wuchs von 7 auf 26 Prozent. Auch öffentliche Fördermittel werden lukrativer: F&E-Steuergutschriften sind mit einem Anstieg von 34 Prozent auf 37 Prozent im Jahresvergleich beliebter geworden, bieten aber noch Spielraum nach oben. 76 Prozent der Unternehmen setzen bei ihren Innovationsprojekten auf Zusammenarbeit (2022: 37 Prozent).

„Indem die Regierungen Mittel für Förderprogramme bereitstellen, wollen sie Anreize für Unternehmen schaffen, in strategische Felder wie KI, saubere Energie und Hochleistungsmedizin zu investieren“, erläutert Florent Simonnet. „Und der Plan geht auf: Die Unternehmen wissen, dass ihnen bei erfolgreicher Antragstellung zusätzliche finanzielle Ressourcen winken.“

Auch wenn vieles am Budget hängt, ist Geld nicht der einzige Faktor. Unternehmen können ihre Innovationsleistung maximieren, indem sie effizient mit Ressourcen umgehen und externe Partner hinzuziehen. Zwar war die Zusammenarbeit für das Innovationsgeschehen schon immer zentral, doch sie wird zunehmend wichtiger. So setzen 76 Prozent der Unternehmen bei ihren Innovationsprojekten auf Zusammenarbeit – ein erheblicher Anstieg im Vergleich zu den 37 Prozent im vergangenen Jahr.

Durch die Kollaboration lässt sich fremdes Wissen nutzen und gleichzeitig das Risiko senken.

Eindeutig fiel das Votum für offene Innovation und das Teilen von Wissen aus: 87 Prozent sprachen sich für diese Idee aus, 37 Prozent sogar mit Nachdruck.

Automobilbranche einzigartig

Auch wenn Innovationen überall wichtig sind, ist die Automobilbranche besonders aufgeschlossen. Hier wird dem Thema höchste Priorität zugewiesen, während es im Energiesektor am weitesten unten angesiedelt ist. So hat in der Automobilbranche erneut ein Wettlauf begonnen, u.a. aufgrund der wachsenden Beliebtheit von Elektromobilität. Das kurbelt den Innovationsbedarf und folglich auch den Wettbewerb an.

Interessant ist die Automobilbranche auch noch aus einem anderen Grund: Sie ist der einzige Industriezweig, bei dem die Erforschung der Kundenbedürfnisse bei Innovationsprojekten die höchste Priorität genießt. Bei anderen Branchen wie IT, Fintech oder dem Energiesektor ist die Einführung neuer Lösungen und Technologien die Top-Priorität für die Führungskräfte.

Ideenklau ist weit verbreitet.

Bei allen Vorteilen birgt die Zusammenarbeit mit externen Partnern auch Risiken. Im Bereich des geistigen Eigentums kommt es häufig zu Diebstahl oder Streitfällen, wodurch für große und kleine Unternehmen gravierende Probleme entstehen können.

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