Rose+Krieger kalkuliert online

Für das Programm von Rohrverbindungs-,  Profil- und Lineartechnik fertigt das 1972 gegründete Unternehmen RK Rose+Krieger genau 50 Jahre lang Komponenten.
Für das Programm von Rohrverbindungs-, Profil- und Lineartechnik fertigt das 1972 gegründete Unternehmen RK Rose+Krieger genau 50 Jahre lang Komponenten.Bild: Simus Systems

Als Entwickler und Hersteller von Komponenten und Funktionsmodulen zur Anwendung in Automatisierung und Produktion steht RK Rose+Krieger seit 1972 für Produkte aus der Linear- und Profiltechnik, ebenso wie der Verbindungs- und Modultechnik. Diese Produkte erhalten die Kunden nicht nur nach Katalog, sondern auch als Maßanfertigungen, Systemlösungen und Sonderentwicklungen. Deshalb müssen täglich zahlreiche Anfragen beantwortet werden. Dabei kommt es auf kurze Reaktionszeiten an, denn je schneller ein Angebot vorliegt, desto größer sind die Chancen für einen Zuschlag. Wie bei vielen anderen Herstellern müssen dazu Bauteile kalkuliert werden, die es in dieser Ausführung noch nicht gibt. Die gleiche Schwierigkeit gilt für neue Produkte, die das Unternehmen selbst entwickelt.

Bild: Simus Systems

Mit vielen Variablen rechnen

Darum kümmert sich das dreiköpfige Team der technischen Auftragsbearbeitung am Stammsitz im ostwestfälischen Minden. „Wir kalkulieren mit vielen Variablen, meist Serien mit kleinen, manchmal aber auch hohen Losgrößen, Dreh- und Frästeile ebenso wie Blechbearbeitungen“, berichtet Kai Dröge, Kalkulator in der technischen Auftragsbearbeitung. „Wir arbeiten auch vorbereitend für neue Entwicklungsprojekte, aktualisieren zu einzelnen Meilensteinen und begleiten etwa eine neue Lineareinheit bis zur Serienreife.“ Dies betrifft Komponenten der Eigenfertigung ebenso wie Fremdvergaben. Zwar werden die Kalkulationsergebnisse ebenso wie die Angebotspreise der Lieferanten nachvollziehbar, mit Datum und Version in Blättern einer Tabellenkalkulation dokumentiert. Doch für die Preisberechnungen der Bauteile hat Dröge lange nach einer Lösung gesucht: „Es lohnt sich nicht, eine spezielle Software dafür zu beschaffen und zu warten. Wir haben mehrmals versucht, über das CAD-System zu kalkulieren. Das war teuer und nicht sehr komfortabel.“ Heute arbeitet RK mit der Online-Kalkulationsplattform Costing24 von Simus Systems. Zusammen mit dem Karlsruher Unternehmen hatte der Verbindungstechnik-Spezialist 2016 bereits seine Materialstammdaten neu geordnet. Seitdem unterstützt die Software Simus Classmate bei der Klassifizierung neuer Bauteile und der Suche nach vorhandenen CAD-Modellen.

CAD-Modelle hochladen

Costing24 berechnet die Herstellkosten von Dreh-, Fräs-, Flach- und Biegeteilen. Dazu wird ein 3D-CAD-Modell des zu kalkulierenden Bauteils in den Formaten SolidWorks, Solid Edge, Autodesk Inventor, Siemens NX, CATIA V5, Creo Parametric, JT mit XT-Brep oder STEP per Drag&Drop hochgeladen.

Eigene Modelle kalkulieren

Neuen Interessenten werden einige Musterteile zum Test angeboten. Nach Auswahl eines Rohmaterials erkennt die Plattform die Arbeitsgänge der notwendigen Fertigungsverfahren und berechnet die Kosten für eine benötigte Stückzahl oder Losgrößenstaffel. Registrierte Anwender können Parameter wie Stundensätze, Schnittwerte sowie Rüst- und Nebenzeiten individuell einstellen. Sie können eigene Modelle berechnen, den virtuellen Maschinenpark anpassen, Berechnungsvarianten anlegen und bis zu 100 Modelle für 30 Tage speichern. „Man kann eigene Rohteile hochladen und Rohstoffe definieren“, sagt Kai Dröge. Per Mausklick werden nun die Ergebnisse angezeigt: Diese sind nicht nur die Herstellkosten nach Rüst- und Stückkosten, sondern auch die der Bearbeitung und Veredelung, nach Losgrößen gestaffelt, einschließlich der Bearbeitungszeiten. Die Geometriebereiche werden nach Kostenaufwand farbig markiert. Auch allgemeine Sicherheitsbedenken wurden ausgeräumt: „Die Plattform wird in Deutschland gehostet. Mit dem Geometriedaten-Format von simus können Außenstehende nichts anfangen“, sagt Dröge. „Die nativen CAD-Modelle werden nach der Berechnung gelöscht.“

Pro Monat kann RK Rose+Krieger 200 Bauteile kalkulieren. Die Plattform wird zudem erweitert und bietet inzwischen eine direkte Integration in die CAD-Systeme SolidWorks und Inventor. Auch der CO2-Fußabdruck der Bauteile kässt sich berechnen. Für die dauerhafte Nutzung hat Dröge die Berechnungsdaten des Maschinenparks angepasst und Fertigungsvarianten für kleine und größere Losgrößen eingerichtet. „Weil sich die Schnittdaten so schnell ändern, pflege ich die nicht“, sagt er. „Da frage ich in der Fertigung nach.“

Schnell zum Ergebnis

„Die Möglichkeit, zu jedem Bauteil schnell die Herstellkosten zu ermitteln und zu wissen, wo ein Projekt bezüglich der Kosten liegt, spart sehr viel Zeit und Mühe“, sagt Dröge. In frühen Projektphasen entfallen die Anfragen nach Orientierungsangeboten. In späteren Phasen lassen sich eingehende Offerten schneller verifizieren. Der strategische Einkauf verwendet die Arbeitsfolgen und Kostenaufstellungen in Costing24 als Verhandlungsbasis. Der Kerneffekt überzeugt Dröge: „Der kurze Weg zum Ergebnis begeistert uns“.

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