„Digitalisierung ist wie ein Puzzlespiel“

"Digitalisierung ist wie ein Puzzlespiel: Das Gesamtbild ergibt sich erst am Ende, bis dahin ergeben einzelne Bereiche Teilbilder, die aber nicht verbunden sind", erklärt der Firmenchef.
"Digitalisierung ist wie ein Puzzlespiel: Das Gesamtbild ergibt sich erst am Ende, bis dahin ergeben einzelne Bereiche Teilbilder, die aber nicht verbunden sind", erklärt der Firmenchef.
"Digitalisierung ist wie ein Puzzlespiel: Das Gesamtbild ergibt sich erst am Ende, bis dahin ergeben einzelne Bereiche Teilbilder, die aber nicht verbunden sind", erklärt der Firmenchef.
"Digitalisierung ist wie ein Puzzlespiel: Das Gesamtbild ergibt sich erst am Ende, bis dahin ergeben einzelne Bereiche Teilbilder, die aber nicht verbunden sind", erklärt der Firmenchef.Bild: Cideon Software &Services GmbH & Co. KG

Herr Weis, Sie sind seit knapp 100 Tagen im Amt. Worauf lag Ihr Fokus in dieser Zeit?

Dr. Ing. Clemes Weis: In Sachen Personal und Organisation setze ich die sehr gute Arbeit meines Vorgängers Clemens Voegele fort. Er hat begonnen, die Cideon-Organisation von einer stark nach Produktbereichen sortierten Aufstellung in eine Matrixorganisation zu überführen. So können die Mitarbeiter enger und effizienter zusammenarbeiten. Im Projektgeschäft lassen sich damit personelle Ressourcen optimal planen. Wichtig war mir auch, die neuen Kollegen kennenzulernen. Ich arbeite nach dem Grundsatz ‚First Who, then What‘. Das zweite Thema ist die Prozesskette. Wir unterstützen unsere Kunden, effizienter zu werden. Das gilt nicht nur für das Engineering. Wir wollen entlang aller Prozesse im Kerngeschäft unsere Leistungen erweitern. Das startet im Engineering, unserem Kernthema, und geht weiter in die Fertigung bis hin zum Service.

Cideon erweitert sein Angebot an vielen Stellen. Das Lösungsportfolio im Bereich SAP - konkret die Vollintegration im Bereich ECTR, ist derzeit sehr stark nachgefragt.
Cideon erweitert sein Angebot an vielen Stellen. Das Lösungsportfolio im Bereich SAP – konkret die Vollintegration im Bereich ECTR, ist derzeit sehr stark nachgefragt.Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com / Cideon Software &Services GmbH & Co. KG

Sie kommen von einem Maschinenbauunternehmen, wo Sie die Umsetzung der Digitalisierung verantworteten. Hilft Ihnen diese Erfahrung?

Weis: Bereits in meiner Zeit bei SAP Japan habe ich einen guten Einblick in die Cideon-Schnittstellen erhalten – ebenso in die Arbeitsweise und die Produkte des Unternehmens. Bei meinem letzten Arbeitgeber sammelte ich viel Erfahrung, was die Kunden- bzw. Anwendungsseite betrifft. Ein Beispiel dabei ist der Service. Wenn man Maschinen weltweit vertreibt und eine Maschine irgendwo auf der Welt stehenbleibt, will der Kunde schnellstmöglich Hilfe. Wenn dann der Servicetechniker sofort los reist, kann es trotzdem zwei oder drei Tage dauern, bis er vor Ort ist. Und dann muss er alles dabeihaben, was er für die Reparatur braucht – Ersatzteile, aber vor allem Know-how und Dokumentation. Insgesamt ist er, bis er beispielsweise in den USA eine Maschine repariert hat, frühestens nach einer Woche wieder zurück. Um diese Zeiten zu verkürzen, haben wir dort an Remote-Technologien gearbeitet, mit deren Hilfe der Servicetechniker von seinem Standort aus den Monteuren des Kunden hilft, das Problem zu beheben – das oft gar nicht groß ist. Viel Erfahrung genügt, um diese kleinen Probleme zu erkennen und remote, sprich per Fernwartung, zu lösen. Diese Sichtweise auf den Prozess werden wir bei Cideon fortsetzen.

Hat Corona die Relevanz von Remote-Technologien erhöht?

Weis: Ja, sie gewinnen wesentlich an Brisanz. Reisen sind plötzlich praktisch gar nicht mehr möglich und wir sind gefordert, andere Lösungen zu finden. Hier kann Cideon seine Erfahrung einbringen. Ein elektronischer Ersatzteilkatalog und ein Internetshop ermöglichen es dem Kunden, schnell die zu seiner Maschine passenden Ersatzteile zu finden und zu bestellen. Eine digitale Verknüpfung der individuellen Maschine mit der Dokumentation sorgt dafür, dass der Servicetechniker beim Kunden stets die richtige, aktuelle und komplette Dokumentation zur Verfügung hat. Es bieten sich neue Geschäftsmodelle an, beispielsweise Service- und Wartungsverträge mit kurzen, garantierten Reaktionszeiten über Remote-Zusammenarbeit.

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