Einfacher upgraden

Bild: Heyligenstaedt Werkzeugmaschinen GmbH

Die Heyligenstaedt Werkzeugmaschinen GmbH aus Gießen fertigt Dreh- und Fräsmaschinen, die weltweit eingesetzt werden. Mit ihnen lassen sich Werkstücke von bis zu 180 Tonnen Gewicht, einer Länge von 15 Metern und mehr sowie unterschiedlichen Breiten, Höhen und Durchmesser auf den tausendstel Millimeter genau bearbeiten. Auch im Werkzeug- und Formenbau kommen die Heyligenstaedt-Maschinen zum Einsatz: In diesem Geschäftsbereich liefert der Mittelständler Maschinen zur Bearbeitung unterschiedlichster Werkstücke – wie z.B. Karosserieformteile.

Zukünftig verläuft der ERP-Releasewechsel bei der Heyligenstaedt Werkzeugmaschinen GmbH schneller.
Zukünftig verläuft der ERP-Releasewechsel bei der Heyligenstaedt Werkzeugmaschinen GmbH schneller.Bild: Heyligenstaedt Werkzeugmaschinen GmbH

Lange Zusammenarbeit

Bereits seit 25 Jahren setzte der Schwermaschinenspezialist auf die ERP-Lösungen von Asseco Solutions. „Im Laufe dieser Zeit wurde immer wieder von einer Version auf die nächste migriert, um von neuen Funktionalitäten und mehr Leistung zu profitieren“, berichtet Andreas Gramm, Leiter der IT-Abteilung und verantwortlich für das ERP-Upgrade bei Heyligenstaedt. „Dabei wurde die bestehende Datenbank immer wieder mit übernommen. Im Laufe der Zeit ist die Lösung mit uns mitgewachsen – was jedoch gleichzeitig zur Folge hatte, dass sich über die Jahre eine Vielzahl an individuellen Anpassungen angesammelt hat, die es bei jedem Versionswechsel mitzunehmen, sprich aufwendig anzupassen galt.“ Entsprechend waren die Upgrade-Prozesse in der Vergangenheit mit hohem Aufwand verbunden: „Um die Anpassungen mit der jeweils neuen Version kompatibel machen zu können, benötigt man einen tiefen Einblick ins System. Ohne einen geschulten Fachmann, der über die nötige Expertise und Erfahrung verfügt, lässt sich das nicht bewerkstelligen.“

Versionsupgrade

Im Herbst 2016 brachte die Asseco Solutions die APplus-Version 6.3 auf den Markt, welche die sogenannten dynamischen Attribute sowie die Funktion der QuickViews im System einführte. Anwender können so Änderungen an Datenfeldern unmittelbar aus der Arbeitsoberfläche heraus vornehmen und so beispielsweise Merkmale für Produkte abbilden, für die es im Artikelstamm eigentlich keine Felder gibt. Diese Attribute werden an die anderen Objekte wie Angebote oder Aufträge weitervererbt. Kommt eine Geschäftslogik wie eine einfache Preiskalkulation auf Basis der zusätzlichen Merkmale hinzu, genügt es, ein einfaches Java-Skript zu programmieren. Dieses wird dann auf dem APplus-Applikationsserver ausgeführt, der ERP-Quellcode bleibt unverändert. Das senkt nicht nur den Änderungsaufwand für die IT-Abteilung deutlich, sondern sorgt auch für die uneingeschränkte Releasefähigkeit der vorgenommenen Änderungen und Erweiterungen. „Der Umstieg auf die neue Version war bereits seit einiger Zeit geplant“, sagt Andreas Gramm. „Zunächst fehlten jedoch sowohl die benötigten Strukturen und Vorarbeiten, als auch die dafür benötigte Manpower.“ Seit 2010 hatte der Schwermaschinenspezialist die APplus Version 5.0 im Einsatz – diese war bezogen auf ihre Systemanforderungen jedoch stark an ältere Software gebunden. So unterstützte sie das Betriebssystem Windows bis maximal Windows 7. Auch Office-Versionen über Office 2010 waren nicht kompatibel, der Internet Explorer durfte nicht aktualisiert werden. „Gerade vor dem Hintergrund der heutigen Bedrohungslage durch Hacker und Cyberkriminelle wuchs für uns der Druck zur Migration auf eine moderne Lösung immer stärker an.“ Die Gelegenheit zur Migration ergab sich schließlich 2017. Das Upgrade konnte parallel zum Tagesgeschäft vorbereitet werden. Im März 2018 fiel der Startschuss für die Migration.

Dynamische Attribute

„Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits mehr als 150 Anpassungen angesammelt“, berichtet Andreas Gramm. Diese galt es nun, in Form von dynamischen Attributen in der neuen Version umzusetzen, um trotz aller Individualisierungen wieder nahezu vollständig auf den releasefähigen Standard zurückzukehren. „Mithilfe der dynamischen Attribute konnten wir etwa Kenndaten, die eigentlich im Artikelstamm nicht vorgesehen sind, ergänzen. So ist es für uns wichtig, bei Artikeln von Firmen, die im Laufe der Zeit zu uns gekommen sind, auch die Artikelnummer zu vermerken, unter welcher der Artikel dort ursprünglich geführt wurde. Durch das Hinzufügen eines Datenfelds können wir diese Information nun ergänzen und über alle Stufen des Prozesses mitführen.“

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