Lieferketten-Anwendungenim Marktspiegel

Anbietercluster

Die SCM-Funktionen aller 17 Funktionsmodule werden in der Regel nicht Bestandteil einer einzigen Business Software. Der Marktspiegel ordnet die Anbieter von SCM-Anwendungen daher anhand ihrer funktionalen Spezialisierung sechs Anbieterclustern zu:

  • Advanced Planning & Scheduling (APS): Simultane Planung und Optimierung sämtlicher Ressourcen der Lieferkette in Produktion und ggf. Beschaffung,
  • Bestandsmanagement & -optimierung (BMO): transparente Verwaltung von Beständen entlang der Lagerstrukturen zur Bestandsoptimierung mit der Zielsetzung einer hohen Lieferfähigkeit bei gleichzeitig niedrigen Beständen,
  • Transportoptimierung & -management (TOM): Verwaltung, Berechnung, Abrechnung, Kontrolle und Durchführung von Transportdienstleistungen,
  • Tourenplanung & mobiles Auftragsmanagement: Planung und Optimierung von Touren als ein Teilbereich des Transportmanagements & operative Abwicklung von Transporten,
  • Just-inTime / Justi-in-Sequence (JiT/JiS): Operative Abwicklung der Prozesse einer JiT Produktion (bedarfssynchrone Produktion) bzw. einer JiS Produktion (reihenfolgesynchrone Produktion),
  • Yard Management: Organisation der Prozesse vor der Verladerampe auf dem Betriebshof (Yard) zur Verbindung der Lagerlogistik mit der Transportlogistik.

Das SCM-Funktionsmodell sowie die Anbietercluster bieten Anwendern und Anbietern eine Kommunikationsgrundlage zum Abgleich der spezifischen Anforderungen und Lösungsalternativen.

Auswertung der Marktdaten

Auf der Basis des beschriebenen Ordnungsrahmens und der Funktionsbereiche wurden die vorhandenen Marktdaten (Quelle: IT-Matchmaker) analysiert. Dabei wurden 123 Software-Produkte aus dem beschriebenen Funktionsmodell berücksichtigt. Die Auswertung zeigt die Ergebnisse zunächst über alle erfassten Anbieter, ausgewählte Graphiken ergänzen die Werte der Spezialisten.

Spezialisten gehen ins Detail

Der Vergleich der Spezialisten zu allen Systemen verdeutlicht die unterschiedlichen Schwerpunkte der 123 untersuchten Produkte. Die Notwendigkeit dieser Differenzierung lässt sich beispielsweise anhand der netzwerkbezogenen Logistikplanung darstellen: So geben ca. 35 Prozent der Systemanbieter an, ‚verteilte Lager- und Distributionsstrukturen‘ abbilden zu können. Die Betrachtung ausgewählter Detailfunktionen in Abbildung 2 (z.B. ‚Lieferplan-Abstimmung‘ oder ‚Bestandsoptimierung auf Netzwerkebene‘) offenbart aber deutlich geringere Abdeckungsgrade. Die Detailbetrachtung der Spezialisten zeigt den erwarteten Fokus: Die ‚Bestandsoptimierer‘ bilden verteilte Lager- und Distributionsstrukturen ab und optimieren die verteilten Bestände auf Netzwerkebene. Die ‚Transportoptimierer‘ bieten wiederum eher Funktionen zur ’strategischen Transport- und Tourenplanung‘ sowie der ‚Netzwerkoptimierung‘ an. Solch eine Spezialisierung zeigt sich beispielsweise auch bei der unternehmensbezogenen Produktionsplanung (Abbildung 3).

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