Die Anforderungen an Prozesse und Systeme in der Fertigung haben sich in den letzten Jahren spürbar verändert. Themen wie Industry Cloud oder künstliche Intelligenz (KI) sind Teil der IT-Strategie vieler Unternehmen. Dabei gilt es, die Roadmap der CIOs mit existierenden Landschaften und Systemen in Einklang zu bringen. Ein ERP-System von SAP ist das Rückgrat vieler Produzenten, das die Verwaltung von Produktion, Logistik und Finanzen unterstützt. Im Zusammenspiel mit Planungs-, Überwachungs- und Kontrollsystemen bildet es das Fundament der Fertigungsprozesse. Die Anforderungen an Flexibilität und Skalierbarkeit steigen und Hersteller adressieren das mit der Integration von cloud-basierten SAP-Landschaften.
Grundlage Cloud Computing
Zoi begleitet aktuell mehrere Kunden beim vollständigen Aufbau der Produktions-IT in der Cloud – einschließlich Manufacturing Execution System (MES). Die Cloud bietet Agilität – insbesondere geografisch – Skalierbarkeit und Kosteneffizienz. Ein Katalysator der Cloud-Adaption ist künstliche Intelligenz (KI). Auch wenn sich KI am Zenit der Erwartungshaltung befindet, ist absehbar: Generative KI bedeutet Disruption. Um daran teilzuhaben, ist Cloud Computing als Infrastrukturkomponente notwendig.
ERP on Cloud als Standard
Auch in der SAP-Welt ist der Wandel von On-Premise zu Cloud-Systemen zu beobachten. Neue Produkte von SAP, etwa im Technologiefeld KI, sind primär Cloud-Produkte. Doch welche Auswirkungen hat dieser Wandel auf die Schnittstellen der Unternehmens- und Kontrollsysteme der Fertigungsindustrie? Wenn es um die Beschreibung und Darstellung der Interaktionspunkte und Beziehungen von Systemen in der Fertigungsindustrie geht, wird üblicherweise der international anerkannte Standard ISA-95 herangezogen. Dieser kann neben der Beschreibung der Systemlandschaft auch Aufschluss über die Aktivitäts- und Datenflüsse geben. Dabei werden die Systeme in verschiedene Schichten unterteilt – alle mit deutlicher Tendenz zu Cloud-Software.
Multi-Cloud Shopfloor
So ist es nicht verwunderlich, dass vielerorts ERP aus der Cloud als neuer Standard gesehen wird. Auch MES-Software wird in die Cloud verlagert, ebenso alle anderen Schichten. Scada/HMI-Systeme werden mit der Cloud verbunden und Steuerungen als Edge Computing-Geräte konzipiert. Auch die Feldebene verändert sich, gerade wegen der zunehmenden Verbreitung von IoT-Kommunikationstechnik. IO-Link wird öfter ausgerollt, um etwa vorhandene Systeme um Kommunikations- und Sensortechnik zu erweitern. So entstehen Edge-Computing-Umgebungen, die bereit für KI-Applikationen sind. Die Anbindung von Cloud-Infrastruktur ist ein Grundpfeiler zukünftiger Innovationen. Doch wie lassen sich unterschiedliche Anwendungen und Software-Ökosysteme sogar über Multi-Cloud-Umgebungen hinweg integrieren? Zumal die Erwartungshaltung der Anwender hoch ist: nahtlos, medienbruchlos und vor allem problemlos. In der Praxis ist die Integration von ERP-Systemen, von On-Premise- zu Cloud-Software, häufig eine Herausforderung. Dabei können die Konnektoren für horizontale und vertikale Intersystemkommunikation aus den Baukästen der Cloud Service Provider helfen.