Potenziale heben

Es ist soweit – lange wurde in einschlägigen Energie-Fachmagazinen und -Foren über die Verschärfung der Ökodesign-Verordnung und ihre Bedeutung für Transformatoren diskutiert. Nun, zum 1. Juli 2021, tritt sie in Kraft. Hersteller sind gut vorbereitet und haben ihre Produktentwicklungen seit der ersten Umsetzungsstufe 2015 und der Erneuerung 2019 entsprechend den Maßgaben angepasst.

Vom Piloten zur Serie

Bild 2 I Ormazabal hat den Relaiskasten für die Felder 1 und 2 mit USV-Steuereinheit und Motorsteuerung bestückt, den Relaiskasten für das Feld 3 ebenfalls mit Motorsteuerung und einem Akkumulator.

Die Auswertung von elektrischen Kenndaten und Fehlermeldungen sowie eine entsprechende Steuerung der Schaltanlagen auch aus der Ferne sind effizient und geben Netzbetreibern ein Maximum an Sicherheit. Auch der Verteilnetzbetreiber Westfalen Weser arbeitet bei seinen rund 7.500 Ortsnetzstationen auf einen hohen Automatisierungsgrad hin. Mit diesem Ziel vor Augen hat das Innovationsmanagement von Westfalen Weser ein Pilotprojekt für den Einsatz einer ersten fernsteuerbaren Ortsnetzstationen initiiert. Ormazabal lieferte dafür die Mittelspannungsschaltanlage und konfigurierte ihre Sekundärtechnik individuell, unter anderem mit Komponenten der Firma Horstmann. Nach der gelungenen Premiere gehen nun 28 weitere Stationen ans Netz.

Ein System für jede Anwendung

Bild 1 | Prüfstecksysteme und Messwandler-Trennklemmen: zum Anschluss von Prüfgeräten an Netzschutz-Relais gibt es für jede Applikation ein passendes Produkt.

Im Energiesektor müssen Messgrößen wie Strom und Spannung permanent überwacht werden, damit im Fehlerfall entsprechende Schalthandlungen durchgeführt werden können. Die dazu eingesetzten Netzschutz-Relais werden regelmäßig im Rahmen einer Schutzprüfung auf ihre ordnungsgemäße Funktion geprüft. Zum Anschluss der Prüfgeräte an die Netzschutz-Relais gibt es viele Möglichkeiten – von der Klemmenleiste bis zum Prüfstecksystem.

Versorgungssicherheit unter steigenden Anforderungen

Bild 1 | In dezentralen Energiesystemen steigen auch die Anforderungen an die Mittelspannungs-Schalttechnik.

Im Kontext dezentraler Versorgungskonzepte und eines wachsenden Anteils regenerativer Energiequellen steigen auch die Anforderungen an die Schalttechnik auf allen Ebenen der Stromversorgung. Um beispielsweise wetterbedingte Schwankungen auszubalancieren, müssen besonders auf Mittelspannungsebene häufiger Schalthandlungen vorgenommen werden. Davon betroffen ist die Mittelspannungs-Schalttechnik, die unter anderem in Ortsnetz-, Transformator- oder Übergabestationen, zunehmend aber auch in dezentralen Kleinkraftwerken eingesetzt wird – und dort steigenden technischen Anforderungen ausgesetzt ist.

Fünf Schaltanlagen powern einen Wolkenkratzer

Bild 2 | Ormazabal lieferte für den Marienturm fünf Mittelspannungsschaltanlagen der Baureihe Gae 630 mit insgesamt 26 Schaltfeldern (hier bei der Abnahme im Ormazabal-Werk Krefeld zu sehen). Die 11-feldige Kopfstation ist im Erdgeschoss des Marienturms installiert.

Die Frankfurter Skyline ist einmalig: Mehr als 30 Gebäude erreichen hier eine statische Höhe von über 100 Metern – und das auf einer vergleichsweise geringen Fläche. Die dichte Bebauung stellt bezüglich der Energieversorgung einige Herausforderungen an die Netzbetreiber. Die Mainova AG ist in Deutschlands Finanzzentrum für die Bereitstellung von Strom, Gas, Wärme und Wasser zuständig. Um für eine der jüngsten Ergänzungen am Wolkenkratzer-Panorama, den Marienturm, eine zuverlässige Energieversorgung sicherzustellen, setzt die für den Betrieb des Frankfurter Stromnetzes verantwortliche Mainova-Tochter NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH auf Mittelspannungstechnik von Ormazabal. Fünf Mittelspannungsstationen mit insgesamt 26 Schaltfeldern der Baureihe gae630 gewährleisten eine stabile Stromversorgung für das Gebäude. Dieses Projekt ist eines von vielen in einer nunmehr 30-jährigen Zusammenarbeit zwischen dem Netzbetreiber und Ormazabal.