Praxiserprobt

Anstelle von SF6 verwenden moderne Schaltanlagen, wie die von Schneider Electric, synthetisch reine Luft zur Isolierung.

Nach erfolgreicher Testphase sind beim Kölner Energieversorger RheinEnergie klimafreundliche Mittelspannungsschaltanlagen Teil des regulären Netzbetriebs. Seit August 2022 arbeitet das Unternehmen mit der RM AirSet von Schneider Electric, einer gasisolierten Ringkabelschaltanlage, die ganz ohne Fluorgase auskommt. Nach erfolgter EU-weiter Ausschreibung hat der Energieversorger unter anderem Schneider Electric mit der Lieferung von weiteren Schaltanlagen dieser Art beauftragt.

„Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Netze“

Bild 3 | Ormazabal hat seine SF6-freie Technologie für öffentliche Verteilnetze bis 24kV auf den Markt gebracht. Dabei beruht die sbp.zero24 als Lösung für die Primärverteilung auf bewährter Vakuumtechnik.

Ormazabal hat seine SF6-freie Technologie auf den Markt gebracht. Die Lösungen für öffentliche Verteilnetze bis 24kV, sbp.zero24 und cgm.zero24, sind vollständig gasisoliert und kommen ohne F-Gas aus. Damit steht die Markteinführung im Einklang mit dem Engagement des Unternehmens für die europäischen Ziele der Klimaneutralität. Im Interview spricht Markus Kiefer, Geschäftsleiter bei Ormazabal, unter anderem über die Besonderheiten der neuen Technologie sowie den Einbezug der Kundenanforderungen bei der Produktentwicklung.

Maßgeschneiderte Lösung zügig geliefert

Bild 4 | Im Tagebau Garzweiler hat RWE eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit integriertem Speicher errichtet.

RWE treibt den Ausbau der Solarenergie voran und setzt dabei auf technisch wegweisende Lösungen. Wegweisend ist bei diesen nicht nur die Kombination von Solarmodulen und Batteriespeichern, die als Puffer zwischen Solarstrom-Erzeugung und Versorgungsnetz fungieren. Besonders ist auch die Lage: So betreibt der Stromerzeuger unter anderem im Tagebau Garzweiler bei Jackerath eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit integriertem Speicher. Auch eine Agri-PV-Demonstrationsanlage ist hier entstanden. Auf einer rekultivierten Fläche bei Bedburg werden drei unterschiedliche PV-Konzepte getestet. Auch im Tagebau Hambach errichtet der Energieversorger mehrere Photovoltaikanlagen. Für die Anbindung der Solarparks an das Mittelspannungsnetz nutzt dieser individuell gefertigte Schaltstationen von Ormazabal.

Digitalisierung weiter vorantreiben

Bild 1 | Die per Modulansatz projektierte Mittel- und Niederspannungsschaltanlage des All Electric Society Parks von Phoenix Contact in Blomberg.

Die Projektierung von Schaltschränken erweist sich als herausfordernd. Dies trifft insbesondere auf Schaltschränke zu, die in Energienetzen und damit in der kritischen Infrastruktur betrieben werden. Denn hier gilt es Herausforderungen wie einen individuellen Aufbau in Losgröße 1 zu wettbewerbsfähigen Preisen sowie mit einer kurzen, garantierten Lieferzeit zu meistern – und das bei einem wachsenden Fachkräftemangel.

Schaltanlage im Einsatz für die 24kV-Sekundärverteilung

Bild 3 | Die Station ist mittelspannungs- und niederspannungsseitig angeschlossen. Die MS-Schaltanlage kann vor Ort und aus der Ferne geschalten werden. Die Nieder- und Mittelspannungsmesswerte werden fernwirktechnisch übertragen.

Eon setzt im Rahmen eines Pilotprojekts auf die SF6-freie Technologie von Ormazabal. Ziel des Gemeinschaftsprojekts ist es, die Energiewende voranzutreiben und das Verteilnetz zu modernisieren. Der Energieversorger installierte die SF6-freie digitale Technologielösung Cgm.zero24 von Ormazabal in einer neuen begehbaren Betonstation in Bayern. Die Lösung wurde kürzlich von der Eon-Tochter Bayernwerk Netz in Betrieb genommen. Sie ist vollständig gasisoliert und arbeitet ohne F-Gase.

Stromwandlung in der Chemieindustrie

Bild 1 | Die Kompensationsanlage im Covestro-Werk im spanischen Tarragona von außen

Der Werkstoffhersteller Covestro produziert in Tarragona im Süden Kataloniens Methylendiphenylisocyanate (MDI), ein wesentlicher Ausgangsstoff für die Produktion von Weichschaum-, Isolierschaum- und Klebstoffen. Für eine neue technologische Linie errichtet das Unternehmen eine zusätzliche Produktionsanlage. Diese umfasst elektrolytische Bäder, die mit Gleichstrom betrieben werden. Zur Stromumwandlung kommen Stromrichteranlagen zum Einsatz, die Rückwirkungen auf das Stromnetz haben.

Kundenspezifisches Vorgehen

Die Stadtwerke Crailsheim bauen ihr Stromnetz aus – und stellen sich damit zukunftsfähig auf. So werden sie den neuen Anforderungen durch die vermehrte Einbindung erneuerbarer Energien und den Ausbau von Ladeinfrastruktur für Elektromobilität gerecht. Im Rahmen des Ausbaus stand auch die Erweiterung einer Mittelspannungsschaltanlage an, für die Ormazabal acht neue Schaltfelder lieferte. In enger Zusammenarbeit entstand eine maßgeschneiderte Lösung, die eine reibungslose Integration der neuen Felder in die mehrere Jahre alten Vorgängerausführungen ermöglichte.