Thorsten Freytag, Produkt-Spezialist Value Chain & Digitalization bei Rittal

Bild: Rittal GmbH & Co. KG

Welche Voraussetzungen muss ich als Schaltanlagenbauer für den Einsatz des RiPanel Processing Center schaffen?

Thorsten Freytag: Die Voraussetzung ist ein Internetanschluss. Die Software zum Start kommt schon mit der Maschine. Über die einfache Implementierung hinaus gibt es gute Gründe für die Cloud. Wir arbeiten mit Eplan aktiv daran, das Ökosystem rund um Engineering und Herstellung immer weiter auszubauen. Wenn alle Nutzer zentral auf die aktuellen Daten als „Single Source of Truth“ zugreifen, entfaltet sich der Nutzen eines Digitalen Zwillings erst richtig. Mit dem RiPanel Procesing Center erhöhen wir die Durchgängigkeit dieser Daten bis zur Maschine. Ein Praxisvorteil: Der Konstrukteur kann schon mit diesem Datensatz korrekt den Auftrag übergeben und muss sich nicht mehr mit Maschinen-Parametern oder Werkzeugbestückung etc. befassen. Hinzu kommen weitere Cloudvorteile wie die einfache Nutzerverwaltung über bestehende Eplan-Konten, stets aktuelle Bauteil-Bibliotheken und automatische Updates.

Die Daten welcher ECAD-Tools können gegenwärtig in das RiPanel Processing Center einfließen, und welche Verarbeitungszentren können diese dann weiterverarbeiten?

Freytag: Die Daten können direkt aus dem Engineering-Projekt von Eplan kommen. Wer weniger tief einsteigen möchte, kann auch den Rittal Schaltschrank-Konfigurator RiPanel oder das Layout-Tool direkt im RiPanel Processing Center nutzen. Auch Daten aus CAE-Tools oder CAD-Daten im DXF-Format sind möglich. Über das Jobmanagement werden die Engineering-Daten einfach den Produktionsaufträgen angehängt. Gestartet sind wir mit der Anbindung des Perforex Milling Terminal MT und des Zuschnittcenters Secarex AC18. Natürlich werden immer mehr Maschinen folgen. Auf der SPS Messe in Nürnberg wird es Neuigkeiten dazu geben.

Wie entsteht der Effizienzgewinn, den ein Schaltanlagenbauer durch die Software erreicht?

Freytag: Das beginnt schon bei einer einzigen Maschine, nicht nur wegen des verbesserten Datenübergangs aus dem Engineering. Digitales Job-Management schafft Transparenz und bessere Ressourcenauslastung. Wer Gleichteile per Drag&Drop zusammenfasst, reduziert Rüstzeiten. Auch das Änderungsmanagement wird relevanter. Immer häufiger werden Pläne im laufenden Prozess angepasst, auch weil Bauteile nicht lieferbar sind. Da braucht es schnellen Überblick über den Fertigungsstatus und nötige Änderungen. Wir sind überzeugt: In der Arbeitsvorbereitung und den gesamten Prozessen schlummert noch großes Optimierungspotenzial, das die Betriebe heben wollen. Die Fertigung wird stärker Teil der gesamten digital gestützten Prozesskette werden, zentral geplant und gesteuert. Das RiPanel Processing Center bietet den Einstieg dafür und die digitale Brücke zum Ökosystem.

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