Parallel mit den ersten Profinet-Spezifikationen veröffentlichte die Profibus Nutzerorganisation auch ein Security-Konzept, das in mehreren Schritten ausgearbeitet und angepasst wurde. Neben dem Defense-in-Depth-Ansatz des Konzepts wird zusätzlich durch einen Security-Komponententest die Festigkeit der Profinet-Komponenten gegen Überlastung in einem definierten Umfang sichergestellt. Dieses Konzept wird durch organisatorische Maßnahmen in der Produktionsanlage im Rahmen eines Security-Management-Systems unterstützt. Die Sicherheitsmechanismen müssen aber permanent an aktuelle Entwicklungen angepasst werden. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Vernetzung von Produktionsanlagen. Außerdem werden die Netzwerke größer, so dass immer mehr Komponenten zu einem Netzwerk verbunden werden und miteinander interagieren. Ein erfolgreicher Angriff auf ein einzelnes Steuerungssystems innerhalb einer solchen Zelle umgeht daher Vorab-Schutzmaßnahmen. Auch behindern weit verteilte Anlagen den physischen Schutz von Netzwerken und Zugangspunkten. Folglich müssen bisherige Konzepte, die in der Hauptsache auf eine Abschottung der Produktionsanlagen setzen, durch neue Konzepte ergänzt werden, die einen Schutz innerhalb der Zelle ermöglichen. Die Nutzerorganisation hat daher die bisherigen Maßnahmen um weitergehende Schutzmaßnahmen ergänzt. Dazu gehören ein Credential Management, z.B. für eine Authentifizierung der Geräte, und eine End-to-End-Security-Erweiterung für die Profinet-Kommunikation als Konfigurationsoption. Da nicht jede Anwendung die gleichen Sicherheitsanforderungen stellt, wurden bei Profinet drei Sicherheitsklassen definiert. Weitere technische Details und Praxisbeispiele finden sich online. Dabei greift die PNO-Website auch aktuelle Themen, Fragestellungen und Trends auf, damit der Anwender diese in die Praxis umsetzen und realisieren kann.