Notstromanlagen für Kraftwerke, ‚Inselkraftwerke‘ für Krankenhäuser und Kreuzfahrtschiffe: Das sind typische Anwendungen der Schaltanlagen von HPS. Das Unternehmen plant und baut die Steuerungstechnik für anspruchsvolle Energieanlagen und ist damit weltweit erfolgreich. Das zeigt auch die Tatsache, dass HPS im Jahr 2017 eine Niederlassung in den Arabischen Emiraten gegründet hat. Die Mitarbeiter dort übernehmen Vertriebs-, Projektierungs- und Serviceaufgaben für die Kunden der Region, zu denen Betreiber von Kraftwerken und Raffinerien gehören.
Ziel: Weitestgehende Automatisierung des Schaltschrankbaus
Seit der Unternehmensgründung im Jahr 2009 legen Geschäftsführer Bernd Mähnss und sein Team größten Wert auf eine weitestgehende Automatisierung in der Projektierung, Planung und Fertigung von Schaltanlagen. Das Ergebnis: Auch komplexe Projekte mit 80 oder 100 Schaltschrankfeldern können in sechs bis acht Wochen abgearbeitet werden – vom Auftragseingang bis zur Auslieferung und Installation. Ein Grund für die hohe Geschwindigkeit trotz Planung in Losgröße Eins ist die konsequente Nutzung der Eplan Plattform. Bei der 3D-Schaltschrankplanung kommt Eplan Pro Panel zum Einsatz, Stromverteiler und Sammelschienen aus Kupfer werden in 3D mit dem Modul Copper geplant und gefertigt, und die (externe) Kabelkonfektionierung erfolgt auf der Basis des Routing-Moduls.
Schaltpläne schnell erstellt
Seit wenigen Monaten profitiert HPS (und damit auch die Kunden) von nochmals kürzeren Durchlaufzeiten. Nur kurze Zeit, nachdem Lösungsanbieter Eplan die Software Cogineer vorgestellt hatte, startete HPS mit der Implementierung dieses Moduls. Eplan Cogineer ermöglicht das automatisierte Erstellen von Schaltplänen ohne Programmieraufwand und ohne Expertenwissen über Konfiguration oder Variantenmanagement. Der Anwender braucht nur Standardwissen im Bereich Makrotechnologie und kann dann schnell mit dem Praxiseinsatz beginnen.
Standardisierung auch bei Losgröße Eins
Dass gerade ein Schaltschrankbauer, der in Losgröße Eins konstruiert und fertigt, auf Automatisierung und Standardisierung setzt, mag auf den ersten Blick überraschen. Bernd Mähnss, Gründer und Geschäftsführer von HPS: „Natürlich sind unsere Projekte immer individuell. Aber es gibt wiederkehrende Funktionen und Module wie z.B. die Schaltpläne für Abluft- und Zuluftregelungen oder für die Ansteuerung von Brandschutzklappen, um Beispiele aus der Gebäudetechnik zu nennen.“ Für diese Funktionen hat HPS Makrobibliotheken in Cogineer hinterlegt, die der Elektroplaner bei Bedarf aufruft. Dennis Burmeister, Vertrieb Engineering/ Service bei HPS und verantwortlich für die Implementierung von Cogineer: „Der Kollege muss nur die gewünschte Leistung auswählen. Alles Weitere wird automatisch bestimmt und in den Schaltplan integriert: von den passenden Motorschutz- und Reparaturschaltern über die Klemmen bis zum Leitungsquerschnitt. Auch die Funktionsbezeichnungen im Schaltplan werden automatisch vergeben.“ Darüber hinaus können jeweils Optionen angeklickt und in den Plan integriert werden. Ein Beispiel ist die Auswahl der Stromversorgung über die Generatorspannung oder über die Verbraucherspannung mit Schütz.