Durchgängige Prozesse

High-Performance-Drehen mit Hypermill: stabilere und effizientere Bearbeitungsprozesse dank trochoidaler Werkzeugbahnen.
High-Performance-Drehen mit Hypermill: stabilere und effizientere Bearbeitungsprozesse dank trochoidaler Werkzeugbahnen.
High-Performance-Drehen mit Hypermill: stabilere und effizientere Bearbeitungsprozesse dank trochoidaler Werkzeugbahnen.
High-Performance-Drehen mit Hypermill: stabilere und effizientere Bearbeitungsprozesse dank trochoidaler Werkzeugbahnen.Bild: Open Mind Technologies AG

Open Mind hat sich vor allem wegen seiner Vorreiterrolle im Bereich der 5-Achs-Simultan-Fräsbearbeitungen einen Namen gemacht. Jetzt stellen Sie ein CAM-System für Drehmaschinen in den Fokus. Warum?

Daniel Hausinger: Bei Hypermill Turning Solutions handelt es sich nicht um ein eigenständiges CAM-System, sondern um ein Funktionspaket innerhalb unserer CAD/CAM-Suite. An diesem Paket nehmen wir gerade Erweiterungen vor. Das Paket bietet zahlreiche Strategien, um typische Aufgaben schnell und effizient zu bewältigen wie Schruppen, Schlichten, konturparalleles Schruppen, Stechdrehen, Einstichschlichten, Planstechdrehen, Gewindedrehen, diverse Bohroperationen, HPC-Drehen sowie 3-Achs simultanes Schruppen und Schlichten.

Es ist doch so: Drehmaschinen mit einer oder zwei Spindeln und einem Fräskopf mit vollwertiger B-Achse einerseits sowie 5-Achs-Fräszentren mit Drehoption andererseits, bieten durch die Kombination der Verfahren interessante Möglichkeiten, hochkomplexe Teile zu fertigen. Häufig ist es effizienter, Bauteile mit radialen Geometrien auf Multitasking-Maschinen komplett zu bearbeiten, als Dreh- und Fräsbearbeitungsschritte auf verschiedenen Maschinen durchzuführen. Wie bei der 5-Achsbearbeitung ist auch hier allerdings schnell ein Grad der Komplexität erreicht, ab dem eine CAM-Unterstützung bei der Programmierung unerlässlich wird. Es werden CAM-Systeme benötigt, welche die 2D- und 3D-Welten der Zerspanung perfekt integrieren. Aber auch für reine Drehmaschinen wollen Anwender heute nach Möglichkeit keine extra dafür spezialisierte Software vorhalten. Moderne CAM-Systeme sollten daher in der Lage sein, NC-Codes für Multitasking-Maschinen und komplexe Werkstücke zu generieren, bei denen sich Dreh- und Fräsbearbeitung abwechseln. Wir entwickeln bekanntlich immer unsere eigenen Postprozessoren und verfügen über zahlreiche Frässtrategien, die wir für die Drehbearbeitung nutzbar machen können. Ziel ist es immer, einen durchgängigen Prozess ohne Fehlerquellen anzubieten – und dies wurde auch für die Integration von Haupt-, Gegenspindel- und B-Achs-Steuerung erreicht: ein Postprozessor, ein Maschinenmodell und ein NC-Programm.

Können Sie ein Beispiel dafür nennen, wie Ihre Drehfunktionen von Techniken aus dem Fräsen profitieren?

Das ’sanfte Überlappen‘ ist beispielsweise eine Methode, mit der wir Übergänge zwischen Bearbeitungsschritten nahtlos gestalten. Man kennt das Problem auch im Drehen, wenn an einer Stelle neu angesetzt wird und durch Maschinenfehler, Messfehler oder Verschleiß eine sichtbare Stufe entsteht. Erfahrene Dreher verhindern solche Effekte durch ein langsames Abrücken – Hypermill übernimmt dies automatisch. Besonders deutlich werden die Synergieeffekte beim simultanen High-Performance-Drehen: Das Hochleistungsdrehprogramm von Hypermill kombiniert das 3-Achs-Simultan-Drehen mit trochoidalen Werkzeugbewegungen. Damit lassen sich deutliche Zeiteinsparungen beim Schruppen erzielen und die runden, gleichmäßigen Bewegungen der B-Achse sind darüber hinaus äußerst werkzeugschonend.

Welche neuen Entwicklungen zeigen Sie auf der EMO?

Wir haben als Praxisbeispiel das Fräsdrehen gewählt, weil Fräsdrehmaschinen häufig zur Anwendung kommen, um große komplexe Teile zu fertigen, bei denen die zusätzliche Option des Drehens den Gesamtaufwand der Bearbeitung entscheidend verringern kann. Bei solchen Aufgaben ist absolut sicherzustellen, dass die Bearbeitung fehlerfrei durchläuft; eine vorherige Simulation der Bearbeitung zur Kollisionsvermeidung ist unverzichtbar – allein schon, um sehr große Teile mannlos fertigen zu können und weil Betriebe es hier oft mit besonders teuren Rohlingen zu tun haben. Was wir im Bereich der Fräsbearbeitung anbieten, bringen wir jetzt auch in den kombinierten Verfahren voran: Wir zeigen das Hypermill Virtual Machining. Dabei simuliert das CAM-System die Bearbeitung auf Basis eines digitalen Zwillings der Maschine und der Situation im Maschinenraum. Des Weiteren nutzt es nicht seine eigenen generischen Werkzeugwege, sondern den fertigen NC-Code. Das heißt, dass der Anwender in der Simulation der Fräs- und Drehprozesse 1:1 sieht, was auf der Maschine passieren wird.

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