MES für die zerspanende Fertigung

Seit vielen Jahren gemeinsam zu optimierten Zerspanprozessen (v.l.): rwt-Geschäftsführer Friedrich Schaffert, Udo Willrich (Werksleiter bei Röchling), rwt-Vertriebsleiter Horst Wirtz und Röchling-Produktionsleiter Georg Schlaghecken.
Seit vielen Jahren gemeinsam zu optimierten Zerspanprozessen (v.l.): rwt-Geschäftsführer Friedrich Schaffert, Udo Willrich (Werksleiter bei Röchling), rwt-Vertriebsleiter Horst Wirtz und Röchling-Produktionsleiter Georg Schlaghecken.
Seit vielen Jahren gemeinsam zu optimierten Zerspanprozessen (v.l.): rwt-Geschäftsführer Friedrich Schaffert, Udo Willrich (Werksleiter bei Röchling), rwt-Vertriebsleiter Horst Wirtz und Röchling-Produktionsleiter Georg Schlaghecken.
Seit vielen Jahren gemeinsam zu optimierten Zerspanprozessen (v.l.): rwt-Geschäftsführer Friedrich Schaffert, Udo Willrich (Werksleiter bei Röchling), rwt-Vertriebsleiter Horst Wirtz und Röchling-Produktionsleiter Georg Schlaghecken.Bild: rwt GmbH

Die Projektleitung legte bei der Maschinenanbindung viel Wert auf eine einheitliche Softwarelösung, die nicht an Steuerungs- und Maschinenanbieter gebunden ist. „Hauptschwierigkeit in dem Projekt MDE BDE war, die benötigten Maschinenzustände aus dem heterogenen Maschinenpark abzugreifen. Gerade Maschinen älterer Baujahre sind betroffen gewesen. Teilweise wären bei anderen MES-Anbietern kostenintensive Hardware-Nachrüstungen erforderlich gewesen“, erinnert sich Werksleiter Udo Willrich.

Dies stellte für die IT-Spezialisten von rwt keine Herausforderung dar, da sie standardmäßig eine reine Softwarelösung für heterogene Maschinenparks – ohne kosten- und wartungsintensive zusätzliche Hardware – anbieten. Hierzu wird die Software direkt in die Steuerung integriert. „Die hohe Qualität der Prozessdaten ist dadurch möglich, dass Daten direkt auf der Steuerung automatisch erfasst werden“, erläutert rwt-Vertriebsleiter Horst Wirtz. Sie bilden die Basis für Auswertungen und Analysen. 2014 entschloss sich Röchling Industrial für eine Zusammenarbeit mit rwt und holte damit MES-Softwarekompetenz speziell für die zerspanende Fertigung in den Betrieb.

Die MES-Lösung der IT- und Fertigungsspezialisten von rwt aus Germering liefert automatisch 
'echte' Prozessdaten zur Nachkalkulation der Fertigungsartikel.
Die MES-Lösung der IT- und Fertigungsspezialisten von rwt aus Germering liefert automatisch 'echte' Prozessdaten zur Nachkalkulation der Fertigungsartikel.Bild: rwt GmbH

Auto-BDE für Auftragswechsel im mannlosen Palettenbetrieb

„Für uns war es problematisch, Facharbeiter für die Nachtschicht zu bekommen. Es war also kein Mitarbeiter verfügbar, der die Daten eingeben konnte. Das Unternehmen kaufte daher drei Matec-Maschinen mit Heidenhain-Steuerung für das automatische Rüsten von Paletten. Mit dem Modul zur automatischen Datenerfassung für Maschinen- und Betriebsdaten von rwt können diese Daten u.a. für Kalkulationen während des Fertigungsprozesses automatisch erfasst werden“, beschreibt Udo Willrich. „Da war dann nur noch ein Problem: Die Maschinen konnten zwar mannlos zuvor gerüstete Paletten abarbeiten, aber keinen automatischen Auftragswechsel bei der Datenerfassung durchführen. So wurde von rwt mit uns eine gemeinsame Lösung entwickelt, das Auto-BDE.“

„Mit Auto-BDE können Maschinen selbstständig einen Auftragswechsel durchführen. Starten und Unterbrechen der Aufträge erfolgt automatisch durch die Maschine“, erläutert rwt-Geschäftsführer Friedrich Schaffert. „Der Maschinenbediener muss lediglich das Fertigungsende bestätigen und gegebenenfalls den Ausschuss eingeben.“

Digitalisieren des Werkzeugprozesses = kürzere Rüstzeiten

„Mit der CNC-integrierten Werkzeugorganisation und der WDE Werkzeugdatenerfassung wurde als nächster digitaler Baustein der Werkzeugkreislauf in das MES-System integriert“, erklärt Georg Schlaghecken. „Die CAM-Programmierung erfolgt mit der Werkzeugdatenbank Tebis. Hieraus resultieren die Soll-Daten für die Werkzeugvoreinstellung, ein Einrichteblatt und das NC-Programm. Diese werden automatisch in der Produktionsdatenverwaltung von rwt gespeichert und die Werkzeug-Soll-Daten danach entsprechend an das Zoller Voreinstellgerät übergeben. Die Werkzeuge werden nach dem Einrichteblatt gerüstet und vermessen.“

Für die einheitliche und maschinen-unabhängige Werkzeugbereitstellung kommt der WDE Toolmanager von rwt mit einem Industrie-Tablet zum Einsatz. Jedes Realwerkzeug (Adapter) besitzt zur eindeutigen Identifikation einen Data Matrix Code (DMC). Damit ist es möglich, mit dem integriertem DMC-Leser die Realwerkzeuge flexibel für den Transport zur jeweiligen Maschine zusammenzustellen. Hierbei werden die maschinenspezifischen Werkzeug-Ist-Daten für jedes Werkzeug automatisch erzeugt.

Prozessoptimierung mit ‚echten‘ Fertigungsdaten

„Zielsetzung war die Ermittlung des OEE, das Auswerten auftragsbezogener Rüst- und Stückzeiten und die vollständig automatisierte Nachkalkulation der Fertigungsaufträge. Wichtig war natürlich auch die Beurteilung der Maschinenzuverlässigkeit, um unter anderem umsatzkritische Maschinen zu ermitteln“, so Willrich. Innerhalb der letzten sieben Jahre wurde ein System geschaffen, welches die Produktionsabläufe transparent und neutral auswertet. „Die Steigerung der Produktionsleistung ist deutlich erkennbar“, weiß Werksleiter Udo Willrich zu schätzen. „Die Auswertung der Prozessdaten ist für alle transparent und bei der Optimierung der Prozesse unverzichtbar.“

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Kategorisiert in Software

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