Ruckzuck zum Bauteilpreis

Die Preise für Dreh- und Frästeile ermittelt Betriebsleiter Daniel Schäfer mit der Kalkulationssoftware 'Spanflug für Fertiger'.
Die Preise für Dreh- und Frästeile ermittelt Betriebsleiter Daniel Schäfer mit der Kalkulationssoftware 'Spanflug für Fertiger'.
Dürr Metall- und Kunststofftechnik fertigt komplexe Bauteile aus ganz unterschiedlichen Werkstoffen.
Dürr Metall- und Kunststofftechnik fertigt komplexe Bauteile aus ganz unterschiedlichen Werkstoffen. Bild: Spanflug Technologies GmbH

„Was uns auszeichnet?“ Michèl Dürr überlegt nicht lange: „Wir bieten unseren Kunden eine hohe Qualität und können auf ganz unterschiedliche Aufträge sehr flexibel reagieren.“ Er führt die Dürr Metall & Kunststofftechnik aus Karlsbad seit 2019 in zweiter Generation. „Mit unseren CNC-Fräs- und Drehmaschinen bearbeiten wir eine Vielfalt an Materialien wie Edelstahl, Kupfer, Aluminium, Kunststoff und sogar Titan“, wirft Betriebsleiter Daniel Schäfer ein. Aktuell beschäftigt das Unternehmen knapp 20 Mitarbeiter. Wenn es nach dem Geschäftsführer geht, soll die Zahl weiter steigen: „Wir wollen wachsen, auch wenn das bedingt durch Corona gerade etwas schwierig geworden ist.“

Die Preise für Dreh- und Frästeile ermittelt Betriebsleiter Daniel Schäfer mit der Kalkulationssoftware 'Spanflug für Fertiger'.
Die Preise für Dreh- und Frästeile ermittelt Betriebsleiter Daniel Schäfer mit der Kalkulationssoftware 'Spanflug für Fertiger'.Bild: Spanflug Technologies GmbH

Teile einfach bestellen

Nichtsdestotrotz bleiben die Zerspanungsexperten optimistisch. Zur Rückkehr in eine bessere Auftragslage trägt auch bei, dass die Baden-Württemberger seit einigen Monaten zu einem Netzwerk qualifizierter Fertigungsbetriebe aus ganz Deutschland gehören. Ins Leben gerufen hat dieses Spanflug Technologies, ein Start-up der TU München. Das junge Unternehmen bietet auf seiner Fertigungsplattform einen vollständig automatisierten Bestellprozess für CNC-Dreh- und Frästeile an. Kunden können online sofort Dreh- und Frästeile bestellen, ohne auf Rückmeldungen warten zu müssen. Die Beschaffungsnebenkosten lassen sich so entscheidend senken und Bestellprozesse auf wenige Minuten verkürzen.

„In diesem Lieferantenportal erhält der Kunde die Bauteile zum Festpreisangebot“, erläutert Betriebsleiter Schäfer. „Uns fiel auf, dass die Preise bei Spanflug immer ganz genau passen, während sie sich bei uns gerade bei zunehmendem Auftragsvolumen oft aufgebläht haben.“ Auch ließen sich die Angebotspreise nicht reproduzierbar ermitteln. Dürr und Schäfer hatten für diesen Vorgang schon seit einiger Zeit nach einer effizienteren Lösung gesucht – und kamen dann mit den Fachleuten von Spanflug ins Gespräch.

Das Münchner Unternehmen bietet Betrieben genau für diese Fälle ‚Spanflug für Fertiger‘ an. Die Kalkulationssoftware basiert auf einem Preisalgorithmus, den Spanflug seit 2018 für seine Online-Plattform zur Beschaffung von CNC-Dreh- und Frästeilen einsetzt. Fertigungsrelevante Merkmale werden automatisch aus einem CAD-Modell – und optional einer technischen Zeichnung – ausgewertet. Darüber hinaus können die Fertiger eine detaillierte Aufschlüsselung der errechneten Kosten für Material, Rüsten, Programmieren, Fertigung und Versand sehen und individuell anpassen.

Geschäftsführer Michèl Dürr (r.) und Daniel Schäfer: "Wir bieten unseren Kunden eine hohe Qualität und können auf ganz unterschiedliche Aufträge sehr flexibel reagieren."
Geschäftsführer Michèl Dürr (r.) und Daniel Schäfer: "Wir bieten unseren Kunden eine hohe Qualität und können auf ganz unterschiedliche Aufträge sehr flexibel reagieren."Bild: Spanflug Technologies GmbH

Komfortabel zum Ziel

Ein Beispiel aus der Praxis: Daniel Schäfer lädt das CAD-Modell und die technische Zeichnung hoch. Auf dem Bildschirm erscheint das Bauteil in 3D-Ansicht. Automatisch liest die Software relevante Werkstück-Informationen wie Oberflächenbeschaffenheit, Material oder Toleranzen ein. Das Programm registriert, ob z.B. ein Gewinde vorhanden ist oder scharfe Ecken und Kanten. Es erkennt auch, ob sich das Teil überhaupt auf der Maschine herstellen lässt – falls nicht, erscheint ein entsprechender Hinweis.

Die Software nimmt die Information ‚Aluminium‘ als Werkstoff auf und blendet automatisch alle weiteren Materialien aus. So geht sie auch mit anderen Parametern um; Fehlberechnungen lassen sich damit von vornherein ausschließen. Der Betriebsleiter klickt sich durch die verschiedenen Felder und kann dabei alle wichtigen Parameter variabel ändern. Dazu hat er beispielsweise Details zu den verwendeten Werkzeugmaschinen hinterlegt. Die Bauteilprogrammierung gibt er mit knapp zwei Stunden an, die Fertigung selbst mit etwa zwölf Minuten. Abschließend wählt er noch die vom Kunden geforderte Stückzahl aus. Nach wenigen Minuten und einigen Klicks erscheint der Verkaufspreis: Bei fünf Werkstücken kostet jedes Teil 147 Euro.

Zeit effizienter nutzen

‚Spanflug für Fertiger‘ erledigt die komplette Grundkalkulation: Genau das macht die Arbeit für Daniel Schäfer so einfach – und schnell. „Die manuelle Preisberechnung hat nicht nur länger gedauert, sie war auch ungenauer. Mit der neuen Software kommt dagegen immer derselbe Preis heraus, der sich genau nachvollziehen lässt“, weiß der Betriebsleiter zu schätzen.

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