Wird es irgendwann auch eine eigene intelligente Kamera von Beckhoff geben?
Wir beherrschen neben der Entwicklung von Industrie-PCs auch Kameratechnik und könnten ein solches Gerät natürlich entwickeln. Allerdings sehen wir in dem getrennten Aufbau deutliche Vorteile. So ist in diesem Fall der benötigte Bauraum an der Position für die Bildaufnahme kleiner und vor allem ist die gesamte Anlage wesentlich flexibler an zukünftige Aufgaben anpassbar. Die Sensorauflösung und sogar die Sensorart und die Rechenleistung des IPC sind jederzeit und unabhängig voneinander wählbar. In derselben Softwareumgebung bzw. Steuerung lässt sich einfach ein weiterer Sensor anschließen und die Ergebnisse können in der Steuerung ohne großen Aufwand fusioniert werden. Hinzu kommt, dass aufgrund der hochleistungsfähigen Ethercat-Ansteuerung sowie der 2,5GBit/s schnellen Bilddatenübertragung in der Anwendung keine zeitlichen Nachteile verglichen mit einer intelligenten Kamera entstehen.
Alle Welt beschäftigt sich derzeit mit KI-Vision. Wie sieht es mit diesem Thema bei Beckhoff aus?
Als Steuerungshersteller beschäftigt sich Beckhoff schon länger mit dem Thema KI. Diese Entwicklungen sind nicht nur durch Vision getrieben. Es gibt auch im allgemeinen Steuerungsbereich viele für unsere Kunden interessante Anwendungsfelder. Mit TwinCAT Machine Learning sind die ersten Produkte bereits seit 2020 im industriellen Einsatz. Die nahtlose Integration von Beckhoff Vision und Machine Learning in unsere Steuerungsplattform kommt hier optimal zum Tragen, d. h. auch die Bildverarbeitungslösung kann durch den allgemeinen KI-Einsatz in der Applikation profitieren. Für den neuen TwinCAT Machine Learning Server, der die Ausführung von KI-Modellen auf GPUs und somit die Nutzung hochperformanter Inferenzmaschinen ermöglicht, gilt dies in besonderem Maße. Darüber hinaus werden speziell für Vision angepasste KI-Produkte von Beckhoff in Zukunft mehr und mehr zu sehen sein.
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