Bohrungsspektrum erweitert

Das Bohrsystem T-A Pro gibt es jetzt auch mit einer neuen Variante für Schnellarbeitsstahl (HSS).
Das Bohrsystem T-A Pro gibt es jetzt auch mit einer neuen Variante für Schnellarbeitsstahl (HSS).
Das Bohrsystem T-A Pro gibt es jetzt auch mit einer neuen Variante für Schnellarbeitsstahl (HSS).
Das Bohrsystem T-A Pro gibt es jetzt auch mit einer neuen Variante für Schnellarbeitsstahl (HSS).Bild: Allied Machine & Engineering Corp.

Als 2016 die amerikanische Allied Machine & Engineering Corp. als Mehrheitsgesellschafter beim damaligen Vertriebspartner Wohlhaupter einstieg, erhofften sich die Geschäftsführer beider Unternehmen Synergien: Der eine Anbieter liefert Bohrer für Bohrungen in unterschiedlichen Materialien, der andere hochpräzise Werkzeuge, um diese Bohrungen fertig zu bearbeiten. In den vergangenen fünf Jahren sind diese Synergien nun entstanden – und mit ihnen ein weltweit gefragter Spezialist entlang der gesamten Prozesskette im Bereich der Bohrungsbearbeitung. „Auf der EMO Mailand 2021 zeigen wir, warum beim Thema Bohrungsbearbeitung an uns keiner vorbeikommt“, kommentiert Frank-M. Wohlhaupter, Geschäftsführender Gesellschafter von Wohlhaupter aus Frickenhausen.

Bohrer für Schnellarbeitsstahl

Aus dem Hause Allied Machine kommt z.B. das Bohrsystem T-A Pro, das sich durch besonders große Bohrtiefen und hohe Schnittgeschwindigkeiten auszeichnet. Es kombiniert materialspezifische Wendeplattengeometrien mit einem neu gestalteten Bohrerkörper und den neu designten Kühlmittelkanälen. Damit werden Bohrungen mit Geschwindigkeiten möglich, die fast 30 Prozent höher sind als die von vergleichbaren Hochleistungsbohrern der Wettbewerber. Die Kühlmittelausgänge sind so konstruiert, dass ein maximaler Fluss zur Schneidkante geleitet wird, um an dieser kritischen Stelle die Wärme abzuführen – selbst bei hohen Geschwindigkeiten. Werkstoffspezifische Schneideinsätze sorgen für einwandfreie Spanbildung. Der Bohrerkörper enthält gerade Spannuten, die für maximalen Kühlmittelfluss und hohe Steifigkeit entwickelt wurden. Diese Konstruktionselemente verlängern die Standzeit des Werkzeugs, erzeugen Bohrungen von gleichbleibend hoher Qualität und sorgen für hervorragende Spanabfuhr.

Ganz neu ist die Variante des Bohrers für die Bearbeitung von Schnellarbeitsstahl (High Speed Steel, HSS). Sie ist durch ihre mehrschichtige AM200 Beschichtung extrem hart und verschleißfest. Der Bohreinsatz mit spezieller Schnellarbeitsstahlgeometrie (X-Geometrie) gestattet hohe Bohrtiefen und sorgt durch seine Konstruktion für maximalen Kühlmittelfluss und große Steifigkeit. Diese Bohreinsätze sind für Anwendungen entwickelt, bei denen es um hohe Bohrungsqualität, lange Werkzeugstandzeit und Prozesssicherheit geht, etwa bei der Herstellung großer Teile wie im Schwermaschinenbau oder in der Luftfahrtindustrie.

Externe Verstellweganzeige für alle Feindrehwerkzeuge

Für die Bearbeitung von Bohrungen bietet Wohlhaupter sein Programm an digitalen Werkzeugen mit direkter elektronischer Verstellwegmessung an – es ist das umfangreichste seiner Art weltweit. Die bewährten Feindrehwerkzeuge gibt es mit integrierter Verstellwegmessung oder mit externer Digitalanzeige, der 3E Tech. Sukzessive will Wohlhaupter seine kompletten Feindrehwerkzeug-Baureihen auf diese externe Lösung umstellen. 3E Tech ist eine andock- und wieder abnehmbare Digitalanzeige, die die Verstellwege des Werkzeugs visualisiert. Die einfache µ-genaue Ablesemöglichkeit unterstützt die prozesssichere Bearbeitung von hochgenauen Bauteilen. Im Werkzeug ist nur eine Sensoreinheit angebracht, die direkten Kontakt mit dem Display hat und dort die im Werkzeug realisierten Verstellwege anzeigt. Neben dem universellen Werkzeug VarioBore sowie der Feindrehkassette 537052, die bereits mit 3E Tech ausgestattet sind, stellt Wohlhaupter die neue Baureihe 464 vor – bestehend aus selbstwuchtenden Feindrehwerkzeugen bis zu einem Durchmesser von 205mm mit 3E Tech. Alle Werkzeuge zeichnet das einheitliche 3E Tech Anzeigegerät aus, das an das Werkzeug angedockt und über Druckknopf aktiviert wird. Präzise und einfach ablesbar zeigt es dann den relativen Verstellwert des Werkzeugs in 2µm-Schritten im Durchmesser an, um hochgenaue Bohrungen bearbeiten zu können. Da das Display nicht integriert, sondern extern angebracht wird, lässt es sich für alle Wohlhaupter Standard- und Sonderwerkzeuge nutzen, die mit 3E Tech Sensoreinheiten ausgestattet sind.

Portfolios passen zusammen – die Unternehmenskulturen ebenfalls

„Es ist ja oft so eine Sache, wenn sich zwei Unternehmen zusammentun: Auch wenn’s technisch passt, kommen die Menschen nicht unbedingt miteinander zurecht. Bei Wohlhaupter und Allied Machine haben wir auch in diesem Bereich eine hervorragende Ausgangsbasis“, berichtet Frank-M. Wohlhaupter. Dies liegt auch daran, dass beide Familienunternehmen in der dritten Generation geführt werden. „Unsere Kulturen sind sehr ähnlich, wir haben dieselben Werte und Vorstellungen – das ist ein echter Erfolgsfaktor“, so Wohlhaupter. Sein Großonkel Emil Wohlhaupter gründete das Unternehmen im Jahr 1929, seit den 1960er Jahren führte es die zweite Generation erfolgreich weiter und baute es aus. Frank-M. Wohlhaupter leitet den Hersteller für Präzisionswerkzeuge seit nunmehr fast 20 Jahren. Der Name Wohlhaupter ist seit über 90 Jahren international ein Begriff für innovative Präzisionswerkzeuge für die Bohrungsbearbeitung.

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