Im Kompetenzzentrum für Rotationsteile Köln-Porz wird zusätzlich nach dem Fee-per-Part (FPP)-Modell (Gebühr pro Teil) abgerechnet. Das heißt konkret: Die Unternehmen definieren gemeinsam den Zerspanungswerkzeugkostenanteil an einem Bauteiltyp, den Walter dann für jedes gefertigte Bauteil erhält. Beide Global Player profitieren damit von der hohen Qualität der Walter Zerspanungswerkzeuge und Prozesskompetenz der Zerspanungsexperten aus Tübingen.
Tool Management als strategische Partnerschaft
„Ohne großes Vertrauen und Transparenz zwischen den Partnern kann ein FPP-Modell beim Tool Management nicht funktionieren. Mit Walter machen wir seit Jahren sehr gute Erfahrungen, da war das FPP-Modell einfach der logische nächste Schritt“, begründet Marcus Paehlike, Leiter Technologieentwicklung & Technik Fertigung bei Deutz. „Wir sichern uns damit nicht nur über einige Jahre gut kalkulierbare Kosten, sondern bringen auch das Walter Zerspanungsknowhow direkt in unsere Prozesse ein.“ 2017 nahm Deutz das Kompetenzzentrum für Rotationsteile in Betrieb. Hier werden am Hauptstandort Köln in einer der modernsten Produktionsstätten Europas Kurbel- und Nockenwellen für die Motoren produziert.
Was Deutz von Walter kauft, sind im Prinzip nicht Werkzeuge, sondern das Ergebnis eines Zerspanungsvorgangs: Gewinde, Bohrlöcher, Kurbelwangen oder Gegenlager und so weiter. Das Walter Team vor Ort in der jeweiligen Produktion ist deswegen nicht nur für den kompletten eigentlichen Tool Management-Prozess verantwortlich, von der Beschaffung über das Betreiben der Werkzeugausgabe und das Auffüllen und Verwalten der Werkzeugschränke bis zum Reconditioning und Recycling. Im spanischen Deutz Werk in Zafra übernimmt das Walter Personal darüber hinaus beispielsweise die Werkzeugvoreinstellung.
Langjähriges Knowhow
Generell unterstützen die Walter Tool Manager die jeweiligen Deutz Teams vor Ort auch beim Trouble Shooting im Prozess, justieren die Prozessparameter nach, optimieren Werkzeugkosten und bringen beim Einrichten neuer Abläufe ihr Knowhow mit ein. Gerade beim Zerspanen von Kurbel- und Nockenwellen verfügt der Werkzeughersteller über langjährige Kompetenz aus zahllosen Zerspanungsprozessen, die Walter bis heute weltweit eingerichtet hat. Deutz profitiert von sicheren, zügig eingerichteten Prozessen. Bei neuen Maschinen oder der Neueinrichtung für neue oder veränderte Bauteile ist der Betrieb schneller produktiv. Ein weiterer Vorteil für den Motorenhersteller: Das Outsourcing des Tool Managements verringert für Deutz erheblich den Kapitaleinsatz für Werkzeuglager und -logistik.
Smarte Abläufe schaffen Optimierungspotenzial
Damit Werkzeugmanagement und -logistik tatsächlich reibungslos funktionieren und es nicht zu Stillständen oder Fehlern an den Zerspanungsmaschinen kommt, sind die Prozesse beider Partner eng miteinander verzahnt. Eine eigene Walter Software steuert das Tool Management. Sie managt zum einen die Abläufe, überwacht Lagerbestand und -entnahmen und veranlasst automatisiert Nachbestellungen. Zum anderen verfügt sie über umfassende Analysemöglichkeiten. So werden Live-Daten aus der Fertigung konsequent genutzt, um Lagerbestände, Beschaffungsprozesse und technische Optimierungen zu steuern sowie Schwachstellen und Verbesserungspotentiale zu identifizieren.