Koordinatenschleifen oder Hartfräsen?

Bild: Fehlmann AG

Vor dieser Entscheidung stehen zahlreiche Unternehmen, wenn es um höchste Präzision und Oberflächengüten geht. Während das Koordinatenschleifen hohen Qualitätsanforderungen gerecht wird, gilt es als diffiziles, aufwendiges und kostenintensives Verfahren. Das Hartfräsen dagegen punktet durch wirtschaftliche Abtragsleistung sowohl beim Schruppen als auch Schlichten. Die Kombination beider Verfahren auf einem Bearbeitungszentrum (BAZ) würde aufgrund der möglichen Komplettbearbeitung in einer Aufspannung zu einer enormen Verkürzung der Durchlaufzeiten, einer hochpräzisen Schlichtbearbeitung und gleichzeitig einem Mehr an Prozesssicherheit durch genaue Kenntnis der Kontur führen.

Die Fehlmann AG, Seon/CH, verfügt seit mehr als 20 Jahren über Knowhow im Koordinatenschleifen und hat bereits kundenspezifische Anlagen als Option konfiguriert. Nun wurde aktuell wegen zunehmender Anfragen aus dem Werkzeug- und Formenbau sowie der Teilefertigung in einem Gemeinschaftsprojekt mit Heidenhain eine Lösung entwickelt, die den Anforderungen als neuer Standard gerecht wird. Die Basis dafür hat Fehlmann mit dem 5-Achs-BAZ Versa 645 linear bereits 2016 geschaffen.

Die Versa 645 linear wurde für das neue Konzept gewählt, weil durch die hochdynamischen Achsen für die notwendige Dynamik und Präzision maschinentechnisch nichts geändert werden musste. Außerdem wurden mit der Maschine alle Grundvoraussetzungen geschaffen, das Hartfräsen und Schleifen auf nur einem BAZ zu vereinen: hohe mechanische Grundgenauigkeit, solide Bauweise, Temperaturstabilität und geringer Wärmegang. In Summe wird die Genauigkeit der Maschine auch am Werkstück erreicht. Gleichzeitig deckt die Versa 645 linear ein besonders breites Anwendungsspektrum ab.

Wie wirtschaftlich und präzise das neue Konzept funktioniert, machen erste Werkstücke deutlich: So wurde beispielsweise bei einer 30,5-mm-Bohrung ein Durchmesser von 30,499mm mit einer Abweichung von –0,001mm erzielt. Bei einer Matrize mit einer 35mm tiefen Außenkontur wurde das Oberflächenfinish mit dem Langsamhubschleifen durchgeführt und eine Oberflächenrauheit von Ra 0,16 erzielt.

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