Fehlerquote runter, Durchsatz und Qualität rauf

Bild 1 I Im Jahr 2016 begann Meurer-etechnik mit der Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen in Planung und Fertigung.
Bild 1 I Im Jahr 2016 begann Meurer-etechnik mit der Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen in Planung und Fertigung.

Zwischenbilanz und nächste Schritte

In einer Art Zwischenbilanz des Projektes Evolution Schaltschrankbau konstatiert Dietmar Meurer: „Alles in allem wird der Schaltschrankbau in der Losgröße 1 für mich durch die getroffenen Maßnahmen nicht billiger. Die Mehrkosten, die im technischen Büro anfallen, sparen wir in der Fertigung ein. Aber ich erziele mit den durchgeführten Digitalisierungsmaßnahmen einen viel höheren Durchsatz. Die Qualität sowohl in der Planung als auch in der Fertigung hat sich erhöht. Daher haben wir es in der Endabnahme mit einer geringeren Fehlerquote zu tun. Falsche Querschnitte in der Verdrahtung oder fehlerhaftes Routen kommen praktisch nicht mehr vor. Unseren Kunden können wir eine sehr hochwertige Dokumentation ihrer Schaltanlage an die Hand geben, was für ein positives Feedback gesorgt hat.“ In jedem Fall würde er den begonnenen Weg wieder einschlagen, da er seine Wettbewerbsfähigkeit dadurch deutlich gesteigert sieht. Allerdings räumt Meurer ein, dass ein inhabergeführtes Unternehmen hinsichtlich der zu treffenden Entscheidungen im Vorteil ist: „Wäre ich ein angestellter Geschäftsführer, der Investitionen erst vor Inhabern rechtfertigen müsste, hätte ich unter Umständen Probleme bekommen.“ Bewährt habe sich auch der regelmäßige Austausch mit der Fachhochschule des Mittelstands in Köln, weil dadurch wichtige und vor allem herstellerneutrale Anregungen von außen in seinen Betrieb einflössen. Möglicherweise resultierten aus der Zusammenarbeit mittelfristig auch konkrete Projekte, aber da möchte sich der Firmeninhaber nicht zu tief in die Karten schauen lassen. Und wie sehen die nächsten Schritte bei der Evolution Schaltschrankbau aus? Neben der bereits erwähnten Erarbeitung weiterer Makros bei der automatisierten Schaltplanerstellung wäre eine teilautomatisierte Angebotserstellung wünschenswert, denn auch hier könne man sich durch Geschwindigkeit Wettbewerbsvorteile sichern, da die Kundenansprüche ständig zunähmen. „Im Bereich Fertigung wäre für uns eine automatisierte Klemmleistenbestückung und -beschriftung interessant. Da aber hier ausschließlich proprietäre Lösungen der jeweiligen Klemmenanbieter auf dem Markt sind und wir Klemmen von drei unterschiedlichen Herstellern verarbeiten, macht dies derzeit keinen Sinn. Unsere entsprechenden Arbeitsplätze werden wir vorerst lediglich mit Blick auf eine verbesserte Ergonomie überarbeiten“, sagt Dietmar Meurer. In einem der nächsten Schritte wird der Schaltanlagenbauer aber auf jeden Fall eine getaktete Montage einführen. Bei diesem Prinzip wird der Montageablauf eines Schaltschranks in mehrere Montagezyklen unterteilt, in denen fest definierte Arbeitsabläufe gebündelt sind und ausgeführt werden. Beispiele aus anderen Branchen haben gezeigt, dass sich hierdurch der Produktionsprozess übersichtlicher und flüssiger gestalten lässt und Arbeitsplatz- und Ablaufgestaltung einfacher zu optimieren sind, da es seltener zu Störungen kommt. Zudem werden durch eine getaktete Montage Material- und Informationsflüsse häufig transparenter. Langeweile droht bei Meurer-etechnik in Großmaischeid jedenfalls nicht aufzukommen. (jwz)

www.meurer-etechnik.de

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