Praxisbeispiel 4: Servicemeldungen erhöhen Verfügbarkeit und Produktivität
Ein weiteres Projektbeispiel des digitalen Zwilling, an dem die IDTA und der VDMA gemeinsam arbeiten, betrifft die Instandhaltungs- und Serviceprozesse von Maschinen und Anlagen. Ausgangspunkt ist in diesem Kontext der Anlagenbetreiber, der einen Servicebedarf erkennt, z. B. Inspektion, Instandhaltung, Reparatur oder Bedarf nach einem Ersatzprodukt. Diese Serviceanfrage muss beim richtigen Partner – dem Maschinenbauer, dem Servicepartner, den Systemintegrator oder dem Komponentenhersteller – in einem standardisierten Format aufschlagen, denn jeder dieser Anbieter arbeitet mit einem anderen IT-Backend-System. Wird etwa in einer Produktionsanlage bei einem Linearsystem die Anzahl der Schmierzyklen erreicht, ändert sich der Betriebsstatus der Komponente, aber auch der gesamten Anlage. Dies erzeugt eine Servicemeldung, die in Echtzeit im digitalen Zwilling zusammen mit der gesamten früheren Servicehistorie zu finden ist und im Servicesystem des jeweiligen Partners abgebildet wird. Über eine Baumstruktur können dann vielfältige relevante Informationen im Zusammenhang mit der Anlage und der Komponente aufgerufen werden, unter anderem eine Kurzbeschreibung des Produktes oder eine Wartungsanleitung.
Die Arbeiten der Nutzerorganisation IDTA, der verschiedenen Konsortien und Arbeitsgruppen zeigen, dass der digitale Zwilling nur als Gemeinschaftsprojekt aller Beteiligten umsetzbar ist. Der Weg zu einer höheren digitalen Wertschöpfung für nur als gemeinsamer Weg ans Ziel – ein Ziel, das Wittenstein mit Nachdruck verfolgt und dessen Erreichen mit Blick auf Industrie 4.0 ohne Alternative ist.