Auf die Anwendung kommt es an …

Wir brauchen noch weitere Entwicklungszeit, damit das autonome Fahren mit einem omnidirektionalen Antrieb möglich ist. Eine solche Anwendung ist im Moment noch nicht sicher genug. Benjamin Sommer, Magazino
Wir brauchen noch weitere Entwicklungszeit, damit das autonome Fahren mit einem omnidirektionalen Antrieb möglich ist. Eine solche Anwendung ist im Moment noch nicht sicher genug. Benjamin Sommer, Magazino

Wie würden Sie den idealen Sensor für die Navigation mobiler Roboter beschreiben? @Interview_Grundschrift:Benjamin Sommer, Magazino: Wir verwenden viele verschiedene Arten von Sensoren für die Navigation. Aber es gibt eine Sache, die ich gerne erwähnen möchte: Es geht um die Frage der Sicherheit. Wir bei Magazino haben das Problem, dass wir mit unserem Laserscanner fast alles auf bodennaher Laserscanner-Höhe sehen können. Aber wenn es Tische oder andere Gegenstände in unterschiedlichen Höhen gibt, braucht der AMR-Markt definitiv bessere und einfachere Lösungen für die vertikale Objekterkennung. Wir sehen, dass die bisherigen Lösungen am Markt die Industrie nicht zu einer komplett sicheren und stabilen Umgebung verhelfen, und ich denke, das ist das größte Problem, das wir im Moment haben. Das wäre etwas, das wir im Hinblick auf den perfekten Sensor gerne lösen würden. @Interview_Grundschrift: @Interview_Grundschrift:Jörg Faber, Mobile Industrial Robots: Die Sicherheit der Roboter hat auch für uns höchste Priorität. Obwohl Lidar-Systeme in etwa 20cm Höhe zuverlässig arbeiten, ist die Komplexität dessen, was sonst noch benötigt wird, um eine vollständige 3D-Ansicht der Umgebung zu erhalten, enorm hoch. Man muss sich kritische Fragen zu Design und Kosten stellen, da die Lösung auch marktgerecht hinsichtlich der Kosten sein muss. Die Integration von Technologien, um ein besseres Verständnis von allen relevanten 3D Informationen zu bekommen, ist zielführend. Eine entsprechende Lösung muss sicher und kosteneffektiv sein. Hinzu kommt, dass sich die Dynamik im industriellen Umfeld stetig verändert und sich neue Herausforderungen ergeben. Produktions- und Lagerhallen werden in diesem Zusammenhang immer felxibler. Daher ist es wichtig, agile Systeme anzubieten. Eine Reduzierung der Komplexität wird uns helfen, Fahrzeuge zu entwickeln, die noch benutzerfreundlicher sind. Dabei ist zwischen einem autonomen Roboter und einem FTS zu unterscheiden, da die Fahrzeuge jeweils andere Anforderungen stellen. Unser Anspruch für die Zukunft ist es, Flexibilität sicherzustellen. @Interview_Grundschrift: @Interview_Grundschrift:Sommer, Magazino: In der Welt der autonomen mobilen Roboter gibt es immer mehr komplexe Themen. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Wir verwenden derzeit omnidirektionale Antriebe. Es ist dabei sehr schwierig, mit zwei Sensoren auszukommen, denn vier Sensoren sind natürlich in den meisten Fällen zu teuer. Wir fahren in eine bestimmte Richtung und mit einem Weitwinkel sehen wir links und rechts etwas. Und dann, wenn wir links daneben sind, müssen wir verstehen oder noch im Gedächtnis haben, was wir gesehen haben. Das ist eigentlich ein technologischer White Spot, mit dem die aktuellen Sensoren nicht wirklich umgehen können. Fahren mit einem omnidirektionalen Antrieb ist möglich und sicher, aber wenn auch bei seitlichem Fahren eine Maximalgeschwindigkeit genutzt werden soll, werden noch Optimierungen in der Sensorentwicklung benötigt. @Interview_Grundschrift: @Interview_Grundschrift:Faber, Mobile Industrial Robots: Die Vorausschau hilft unseren Robotern dabei, Entscheidungen zu treffen und sich zurechtzufinden – unabhängig von der verwendeten Technologie. Auf der anderen Seite steht jedoch auch die Frage, wie genau wir messen können. Wenn die Roboter interagieren und sich ihrem Ziel nähern, ist Genauigkeit essenziell. Ändern wir also ein Element, muss jedes physikalische System die gleichen oder bessere Messdaten liefern, um die Position genau zu bestimmen. Die Messlatte liegt also hoch, während der Preis so niedrig wie möglich sein sollte. @Interview_Grundschrift: @Interview_Grundschrift:Dr. Anatoly Sherman, Sick: Es gibt die verschiedenen Anwendungsfälle und es gibt das Thema von Preis und Leistung. Wir sehen einen sehr dynamischen Markt. Jeden Monat gibt es eine neue große Verbesserung in der Auflösung oder in der Genauigkeit. Man braucht verschiedene Sensoren, um die perfekte Navigation zu ermöglichen. Darüber hinaus sind die Sicherheitsaspekte sehr wichtig. Es gibt verschiedene Arten von Technologien. 3D-Technologien sind je nach Anwendungsfall für einen bestimmten Roboter besser oder weniger gut geeignet. Es gibt natürlich keinen perfekten Sensor, sondern es kommt auf den spezifischen Fahrzeugtyp und die spezifischen Aufgaben an, die dieses Fahrzeug zu erfüllen hat. @Interview_Grundschrift: @Interview_Grundschrift:Mark Davidson, DreamVu: Ein Sensor, der alles sieht, der genau weiß, was alles ist, der genau weiß, wo man sich befindet, der keinen Strom verbraucht und kostenlos ist – das wäre der ideale Sensor. Wir werden dieses Ziel natürlich nicht erreichen. Aber wenn wir anfangen, technologische Entwicklungen zu kombinieren, die entweder die Interoperabilität mehrerer Sensoren ermöglichen oder alle in einen Sensor integriert sind, werden wir die Anzahl der Sensoren reduzieren können. Und ich denke das ist es, was unsere Kunden wollen. Natürlich gibt es keinen idealen Sensor. Aber wir bei DreamVu sind der Meinung, dass wir etwas auf den Markt bringen können, das mit den Erwartungen mithalten kann, wie z.B. geringere Kosten und geringerer Stromverbrauch. Wir wollen etwas entwickeln, das das Leben unserer Kunden einfacher macht und eine sichere und effiziente, kostengünstige AMR-Anwendung ermöglicht. @Interview_Grundschrift: Welche 3D-Verfahren werden heute und in Zukunft zur Steuerung von Robotern eingesetzt? @Interview_Grundschrift:Sherman, Sick: Das hängt vom Preis/Leistungs-Verhältnis, der Architektur des Roboters und der spezifischen Anwendung ab. Ich denke, dass derzeit die 3D-Technologien im Kommen sind. Es könnten 3D-Time-of-Flight, eine stereobasierte , 2D Vision oder Lidar-Technologie sein. Ich denke, der Schlüssel wird eine Art Mix aus diesen Verfahren sein. Und natürlich wird das Gehirn, das all diese Technologien auswertet, der Schlüssel sein, um sie auf die nächste Stufe zu heben. @Interview_Grundschrift: Magazino and MIR: Welche Technologien verwenden Sie und welche Hindernisse müssen noch überwunden werden? Oder was sind derzeit die Hauptprobleme der Anwender? @Interview_Grundschrift:Sommer, Magazino: Man muss wirklich sehr anwendungsspezifisch vorgehen. Nehmen wir also unseren speziellen Anwendungsfall eines AMR, der in einem Lagerhaus kollaborativ fährt, wo es viele verschiedene Hindernisse in unterschiedlichen Höhen gibt. Die Technik, die wir derzeit bevorzugen, sind Lidar-Sensoren, wie Laserscanner, zwei bis drei auf einer bestimmten Höhe, etwa 15cm. Dann verwenden wir Time-of-Flight-Sensoren, zwei an der Vorder- und Rückseite, um mit einem bestimmten Winkel den Bereich vor uns und verschiedene Hindernisse zu erfassen. Und dann haben wir noch ein zweites großes Problem, nämlich das, was wirklich auf dem Boden oder in Bodennähe unter 20cm Höhe passiert. Das ist wirklich schwer zu erkennen. Eine weitere Option ist es, in Zukunft Ultraschallsensoren einzusetzen, die für diese Art von Dingen am Boden wirklich geeignet sind. Sie sind nicht wirklich präzise und nicht wirklich in der Lage herauszufinden, wo genau sich ein Objekt befindet. Wir können die Time-of-Flight-Sensorik dafür verwenden, aber wir sind nur mit der Ultraschallsensorik tatsächlich in der Lage, etwas zu erkennen, wo die Time-of-Flight-Sensorik ihre Schwierigkeiten hat, besonders in der Entfernung und in Bodennähe. Das ist also unser Mix, um die Navigation in Zukunft sicher in den Griff zu bekommen. @Interview_Grundschrift: @Interview_Grundschrift:Faber, Mobile Industrial Robots: Unsere AMRs fahren nur in Innenräumen, genauer gesagt kommen sie in der Intralogistik zum Einsatz. Das Gewicht, das sie transportieren können, liegt unter zwei Tonnen. Für die sichere Navigation sind standardmäßig zwei Laserscanner in jedem Fahrzeug verbaut. Zwei 2D-Kameras liefern uns Informationen neben den Laserscannern, so dass wir ein 3D-Bild erhalten. Wir verwenden außerdem Nahfeldsensoren, vor allem Ultraschall-Nahfeldsensoren, um sicherzustellen, dass wenn das Fahrzeug anfahren soll keine Hindernisse in der Nähe bestehen. Die Kombination an Sensoren kommt bereits heute zum Einsatz. In Zukunft wollen wir die Komplexität weiter reduzieren. Dabei gehen wir sehr kostenbewusst vor, denn es geht immer auch um Marktanteile und Volumen. MiR baut Standardfahrzeuge. Denn der Markt für mobile Roboter wird immer größter: die prognostizierte jährliche Wachstumsrate liegt bei 30 bis 40 Prozent. @Interview_Grundschrift:

  • Mark Davidson, CRO, DreamVu
  • Benjamin Sommer, Head of Sales and Marketing, Magazino
  • Jörg Faber, Sales Director DACH and Benelux, Mobile Industrial Robots (MIR)
  • Dr. Anatoly Sherman, Head of Product Management and Applications Engineering for 3D Compact Systems, Sick

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