Autonomer Fahrzeugschwarm

Im Enterprise Lab am Fraunhofer IML in Dortmund werden acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Partner gemeinsam an der Weiterentwicklung des LoadRunner-Systems arbeiten. Das Lab wird voraussichtlich noch in diesem September seinen Betrieb aufnehmen und ist für eine Laufzeit von mindestens drei Jahren ausgelegt. Das gemeinsame Ziel ist die Industrialisierung und Verbesserung der KI-basierten Schwarmtechnologie vom Sensor bis zur überlagerten Plattform.

Aktuell kann sich ein LoadRunner mit bis zu 10m/s im Schwarm bewegen und bei Bedarf können sich mehrere Fahrzeuge und bis zu vier passive Anhänger untereinander magnetisch zusammenkoppeln, um große und sperrige Teile zu transportieren. Mit seiner Dynamik und seinem omnidirektionalen Fahrwerk ist der LoadRunner für Sortier- und Verteilprozesse geeignet. Die Lastabgabe erfolgt ohne zusätzliche Aktorik ausschließlich mittels Trägheit beim Abbremsen des Fahrzeugs. Der einzelne LoadRunner kann Lasten bis zu einem Gewicht von etwa 30kg allein transportieren und sortieren. Somit lässt er sich z.B. auch für den Transport und die Sortierung von Gepäckstücken an Flughäfen einsetzen.

Erste Ergebnisse im Praxiseinsatz

Der vom Fraunhofer IML entwickelte LoadRunner hatte im Rahmen eines vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten Projekts beim Digital-Gipfel 2019 seinen ersten großen Auftritt. Im September 2020 lieferte eine durchgeführte Untersuchung zum Einsatz des LoadRunners für die Paketsortierung die ersten vielversprechenden Ergebnisse: Mit 60 Fahrzeugen lassen sich theoretisch deutlich über 10.000 Sendungen pro Stunde sortieren. Damit erreichen 60 LoadRunner bereits Leistungsbereiche von klassischen Sortiersystemen. Im Gegensatz zu diesen benötigt der LoadRunner jedoch wesentlich weniger fest installierte Infrastruktur und bietet eine schnellere Inbetriebnahme, dynamische Leistungsanpassung und höhere Skalierbarkeit.

• Omnidirektionales Fahrwerk

• 4 Direktantriebe, 14.4kW Leistung, kein Getriebe

• max. Geschwindigkeit 10m/s (theoretische Höchstgeschwindigkeit: 25m/s)

• Beschleunigung bis 5m/s²

• Nutzlast: ca. 30 kg

• Kamera zur Lokalisierung (400 Bilder pro Sekunde)

• Ladungssicherung durch hochdynamische Ausrichtung anhand des Beschleunigungsvektors

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