Mobile Roboter im Krankenhaus

Rund 3.300 Mal täglich befördern 94 mobile Roboter eines automatischen Warentransportsystems von DS Automotion in der Uniklinik Köln hunderte Kilogramm schwere Behälter mit Nahrung, Sterilgut, Getränken und Müll über kilometerlange unterirdische Gänge.
Rund 3.300 Mal täglich befördern 94 mobile Roboter eines automatischen Warentransportsystems von DS Automotion in der Uniklinik Köln hunderte Kilogramm schwere Behälter mit Nahrung, Sterilgut, Getränken und Müll über kilometerlange unterirdische Gänge.
Rund 3.300 Mal täglich befördern 94 mobile Roboter eines automatischen Warentransportsystems von DS Automotion in der Uniklinik Köln hunderte Kilogramm schwere Behälter mit Nahrung, Sterilgut, Getränken und Müll über kilometerlange unterirdische Gänge.
Rund 3.300 Mal täglich befördern 94 mobile Roboter eines automatischen Warentransportsystems von DS Automotion in der Uniklinik Köln hunderte Kilogramm schwere Behälter mit Nahrung, Sterilgut, Getränken und Müll über kilometerlange unterirdische Gänge.-Bild: DS Automotion GmbH / Nik Fleischmann

Mit rund 1.500 Betten ist die Uniklinik Köln das größte Krankenhaus des Rheinlandes. In beinahe 60 Kliniken und Instituten gewährleistet sie als Maximalversorger mit rund 10.700 Beschäftigten eine effiziente, interdisziplinäre medizinische Spitzenversorgung. Jährlich behandeln die Ärzte und Pfleger der Uniklinik Köln 310.000 Patientinnen und Patienten, davon knapp 63.000 stationär (2018). Angesichts solcher Dimensionen stellt die Patientenversorgung die Krankenhausbetreiber nicht nur medizinisch, sondern auch logistisch vor gewaltige Herausforderungen. Schließlich geht es nicht nur um die Essensversorgung, sondern auch um Müllentsorgung, Lager- und Apothekenware sowie den Transport von sensiblem Sterilgut. Die Anzahl der Transporte liegt bei rund 3.300 täglich.

Um in die 20 Stockwerke des Bettenhauses oder zur Sterilisation in der zweiten Etage des Versorgungshauses zu gelangen, fordern die Fahrzeuge Lifte und Hebebühnen an.
Um in die 20 Stockwerke des Bettenhauses oder zur Sterilisation in der zweiten Etage des Versorgungshauses zu gelangen, fordern die Fahrzeuge Lifte und Hebebühnen an.Bilder: DS Automotion GmbH / Nik Fleischmann

900 aufgabenspezifische Rollcontainer

Drei Mal täglich gehen rund 1.500 im Cook&Chill-Verfahren zubereitete Patientenessen von der Zentralküche zu den Bettenstationen. Ebenso viele Tabletts mit benutztem Geschirr und Besteck müssen rechtzeitig zurück, um nach einem Reinigungsdurchlauf wieder zur Verfügung zu stehen. Zudem müssen Stationen und Laboratorien auch laufend mit Material aus dem Zentrallager versorgt werden. Hier fallen täglich bis zu 30t Müll an, die zum Recycling-Zentrum gebracht werden müssen, wo der Abfall getrennt, sortiert und verdichtet wird. Die Ärzteteams in den zahlreichen Operationssälen benötigen eine zuverlässige Versorgung mit sterilen Instrumenten. Diese kommen aus der Sterilisation im Versorgungshaus und müssen nach Gebrauch auch wieder dorthin zurück. Für den Transport stehen knapp 900 Rollcontainer mit einheitlichen Außenmaßen, aber aufgabenspezifisch unterschiedlichen Aufbauten zur Verfügung. Die Transporte erfolgen überwiegend in einem unterirdischen Tunnelsystem, das 65 der 80 Gebäude auf dem mehr als 24 Hektar großen Campus verbindet. Pro Fahrt kann ein Container dabei bis zu 4km zurücklegen.

Im Zweischichtbetrieb überwachen die AWT-Verantwortlichen während der Betriebszeit jede Fahrt. So können sie zeitnah auf Unregelmäßigkeiten in der Anlage reagieren.
Im Zweischichtbetrieb überwachen die AWT-Verantwortlichen während der Betriebszeit jede Fahrt. So können sie zeitnah auf Unregelmäßigkeiten in der Anlage reagieren.Bild: DS Automotion GmbH / Nik Fleischmann

Automatischer Warentransport

Bei manuellem Betrieb wären rund 100 Mitarbeiter ausschließlich damit beschäftigt, die Rollcontainer von Hand zu ihren Zielen zu bringen. Angesichts von bis zu 350kg Maximalgewicht eine kaum zumutbare, körperlich anstrengende Arbeit. Automatisiert wurde auch schon vor dem Einsatz von fahrerlosen Transportsystemen. Bis Ende des 20. Jahrhunderts wurden die Container von einer Hängeförderanlage transportiert. Diese war jedoch wenig flexibel. Trat irgendwo ein Problem auf oder waren Wartungsarbeiten durchzuführen, stand die gesamte riesige Anlage still, untragbar in einer derart wichtigen Institution. Seit 2003 erledigen fahrerlose Transportfahrzeuge von DS Automotion den automatischen Warentransport (AWT). „Die AWT-Anlage stellt an 365 Tagen im Jahr den reibungslosen täglichen Ablauf sicher. Wie der Blutkreislauf im Körper ist sie eine betriebsnotwendige Einrichtung“, erklärt Siegfried Bultmann, Geschäftsführer der Firma Medfacilities Betrieb. Diese ist für Betrieb und Instandhaltung aller technischen Einrichtungen der Uniklinik Köln verantwortlich. „Die AWT-Anlage transportiert weit über 85 Prozent aller Materialien, die innerhalb des Krankenhauses benötigt werden, ein zuverlässiger Betrieb ist also unerlässlich“, ergänzt Bultmann. So befindet sich das Leitsystem DS-Navios aus Sicherheitsgründen auf einer über mehrere Standorte redundant ausgeführten Serveranlage. Selbst ein Brand in einem Serverraum kann also nicht zu einem Systemstillstand führen. Darüber hinaus sind alle Komponenten des Netzwerks mittels unterbrechungsfreier Stromversorgung (USV) abgesichert.

Während der nächtlichen Betriebspause und wenn gerade kein Transportauftrag vorliegt, laden die FTS ihre Akkus auf.
Während der nächtlichen Betriebspause und wenn gerade kein Transportauftrag vorliegt, laden die FTS ihre Akkus auf. Bilder: DS Automotion GmbH / Nik Fleischmann

Großvolumige, mitwachsende Flotten

„Gemeinsam mit DS Automotion passen wir das System ständig an Erweiterungen und bauliche Veränderungen des Krankenhauses an“, erläutert Bultmann. „Zu diesen gehörten der Umzug der Zentralküche oder das 2019 neu errichtete Centrum für Integrierte Onkologie (CIO).“ Die Transportroboterflotte ist nach mehreren Erweiterungen der AWT-Anlage von ursprünglich 65 auf mittlerweile 94 Stück angewachsen, davon sind mindestens 80 permanent im Einsatz. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um anlagenspezifisch entwickelte und hergestellte Unterfahr-FTS.

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