ThyssenKrupp System-Engineering, kurz TKSY, hat viel Knowhow und Erfahrung im Anlagenbau und der Robotik: Zum einen als Lieferant von kompletten Produktionsstraßen für die Automobilindustrie. Zum Anderen fertigt das Unternehmen an mehreren Standorten in Deutschland selbst Karosserien und Halbzeuge im Auftrag der Autohersteller – Stichwort Car Body Manufacturing. So auch im baden-württembergischen Mühlacker. Welche Rolle dabei die Automatisierung spielt, hat ROBOTIK UND PRODUKTION bei einem Besuch vor Ort herausgefunden.
DPM Cluster: Handling
Produktpalette erweitert
Bei Arbeiten, die den Körper stark belasten oder ermüden, kommen ergonomische Assistenzsysteme, Exoskelette und Tragehilfen in der Industrie immer öfter zum Einsatz. Deshalb hat der Anbieter Ottobock sein Portfolio in diesem Bereich ausgebaut. Zu den neuen Lösungen zählen auch spezifische Lösungen, die Nacken und untere Wirbelsäule entlasten.
Exoskelett für Produktion & Co.
Das Exoskelett Mate von Comau unterstützt eine ergonomische Haltung bei Arbeitsabläufen, die mit den Armen durchgeführt werden, sodass Benutzer für dieselben Aufgaben weniger Kraftaufwand benötigen – ohne Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Kraftverstärkung zum Anziehen
Unter der Federführung von Würth Elektronik arbeiteten verschiedene Unternehmen mit Forschungseinrichtungen im BMBF-geförderten Projekt PowerGrasp zusammen.
Mehr Praxistauglichkeit für Assistenzsysteme
Mit einem Exoskelett aufstehen oder mit einer Armprothese Wäsche aufhängen – technische Assistenzsysteme können den Alltag von Menschen mit körperlichen Einschränkungen erleichtern.
Entlastung bei Überkopfarbeiten
Um die Ergonomie der Produktionsmitarbeiter zu verbessern, testet der Automobilhersteller Audi im Rahmen einer Vergleichsstudie zwei Exoskelette. Die äußeren Stützstrukturen vor allem bei Tätigkeiten im Überkopfbereich unterstützen. Insgesamt tragen rund 60 Mitarbeiter die Hilfsmittel über mehrere Wochen an ausgewählten Arbeitsstationen in Montage, Lackiererei und Werkzeugbau am Standort Ingolstadt.
Schneller zum Erreger
Peak Analysis & Automation (PAA) hat eine vollautomatische Arbeitszelle entwickelt, die das US-amerikanischen Handelsministerium bei bakteriologischen Studien unterstützt. Herzstück ist ein Knickarmroboter mit eigener Näherungserkennung für sichere Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Mit dem flexiblen System können Wissenschaftler das Wachstum mehrerer Bakterienkulturen parallel verfolgen, wodurch schnellere Neuentdeckungen zu erwarten sind. Auch das Kontaminationsrisiko sinkt.
Sicherheit im kooperativen Roboterbetrieb
Roboter, die bei Annäherung langsamer werden, rechtzeitig anhalten und selbstständig mit ihrer Arbeit fortfahren, sobald die Person den Arbeitsbereich verlassen hat: das ermöglicht das Sicherheitssystem sBot Speed von Sick. Es hebt die Sicherheit, Flexibilität und Produktivität kooperativer Roboteranwendungen auf eine neue Leistungsstufe.
„Ich kann es nicht lassen“
Martin Fraunfelder war neun Jahre lang Geschäftsführer von Mikron Automation. Er ist seit 2003 Eigner der Firma Paro und mittlerweile deren Verwaltungsrat-Präsident. Warum er jüngst auch noch das neue Unternehmen Feedy gegründet hat, welches das gleichnamige Zuführsystem entwickelt und baut, erklärt er in Interview mit ROBOTIK UND PRODUKTION.
Tragende Rolle
Wie lassen sich die Vorteile autonomer Lösungen in der Industrie mit den menschlichen Fähigkeiten am besten kombinieren? Was sollte ein lernfähiges autonomes Kommissionier-System alles beherrschen und welche Sicherheitsvorrichtungen sind nötig, um Fahrzeuge autark im öffentlichen Raum zu betreiben? Antworten auf diese Fragen liefert das Forschungsprojekt QBIIK, das im Juni diesen Jahres nach dreieinhalb Jahren Entwicklungsarbeit endet.