Aktuelle Situation im Bereich der Energieeffizienz

Bild: ABB Stotz-Kontakt GmbH

Die Zahlen für den Stromverbrauch spiegeln eine ähnliche Entwicklung wider. Mit der erreichten Reduktion um 3,3 Prozent wird der Zielwert für 2020 von -10 Prozent deutlich verfehlt. Und auch bei der Endenergieproduktivität liegt noch vieles im Argen. Hier konstatiert der im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellte Bericht eine Steigerung um ein Prozent pro Jahr in der vergangenen Dekade von 2008 bis 2017. Von der Politik angestrebt ist jedoch bis 2050 eine jährliche Steigerungsrate der Endenergieproduktivität von 2,1 Prozent.

Potenziale für Einsparungen

Besonders groß sind die Potenziale für Energieeinsparungen in Industrie, Handel, Gewerbe sowie im Dienstleistungssektor. Laut der Deutschen Energieagentur Dena beträgt deren Anteil am Endenergieverbrauch in Deutschland rund 44 Prozent. Bis zu 30 Prozent ihres Energieverbrauchs können Unternehmen durch typische Energieeffizienzmaßnahmen einsparen. Dies ist auch ökonomisch sinnvoll, da die Steigerungsrate der Energiekosten in den vergangenen 15 Jahren der Dena zufolge etwa 200 Prozent betrug. Energieeinsparpotenziale sind in vielen Bereichen gegeben. Vor allem in den sogenannten Querschnittstechnologien eines Unternehmens – zu denen elektrische Motoren und Antriebe, Pumpen, Druckluftsysteme, raumlufttechnische Anlagen ebenso zählen wie Beleuchtungssysteme – lassen sich Energieeinsparungen häufig über schnell greifende und sich rasch amortisierende Maßnahmen erschließen.

Bewertung des Ist-Zustands

Für die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen ist die detaillierte Kenntnis des Energieverbrauchs vonnöten. Eine wesentliche Grundlage ist die systematische Erfassung und Dokumentation der Energieverbrauchsprofile. Diese ermöglichen eine Analyse der energetischen Situation. Um die spezifischen Einsparpotenziale im eigenen Unternehmen zu erschließen, empfiehlt es sich, mit der Bewertung des Ist-Zustands, der Ermittlung des Bedarfs und der Bewertung der Energieeffizienz zu beginnen. Der erste Schritt ist hier das Energiemonitoring und damit die Messung und Erfassung energiebezogener Daten. Die Messungen dienen der Beobachtung und Überwachung von Objekten ebenso wie von Prozessen. Auch die Beratung, Planung, Installation und der Betrieb von Mess- und Zählsystemen oder Visualisierungssoftware von Energiedaten wird vom Energiemonitoring erfasst.

Energiecontrolling verschafft den Überblick

Als nächster Schritt folgt in der Regel das Energiecontrolling. Dabei werden die erfassten Daten ausgewertet und bewertet. Ziel ist es, Anomalien zu erkennen und damit Schwachstellen in der Energieversorgung aufzudecken und zu beseitigen, um schlussendlich die Energiekosten zu minimieren. Die Bewertung des Verbrauchs erfolgt zumeist mit Hilfe des Kennzahlenvergleichs oder des Soll/Ist-Vergleichs. Beim Kennzahlenvergleich wird der Verbrauch durch eine geeignete Bezugsgröße dividiert. Diese Energiekennzahl vergleicht man dann mit Werten aus anderen Zeiträumen, Anlagen oder Betrieben. Beim Soll-Ist-Vergleich wird eine mathematische Beziehung zwischen dem Energieverbrauch und Bezugsgrößen hergestellt. Damit lässt sich ein Soll-Wert für den Energieverbrauch ermitteln, der anschließend mit dem gemessenen Verbrauch in Bezug gesetzt wird.

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