Zeitaufwändiges Nacharbeiten von unsauberen Oberflächen und Kanten nach dem Fräsen gehören nicht zu den beliebtesten Aufgaben in der Holzverarbeitung. Der t3-System-Fräser aus dem umfangreichen Messerkopf-Programm von Leuco bietet nicht nur eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten, sondern erzeugt mit seiner speziellen Schneidenanordnung im Vergleich zu herkömmlichen Sprialmesserköpfen ausrissfreie Füge- und Falzflächen. Das bedeutet weniger Nacharbeit – gerade im Türen- und Möbelbau wie z.B. der Fertigung von Türfalzen ein nicht unerheblicher Vorteil. Durch das spiralförmige Eintauchen des Fräsers lassen sich auch kleine Ausschnitte für spezielle Zapfen- und Spezialverbindungen im Holzbau herstellen. Mit seinem kompakten, schlanken Aufbau eignet sich das Werkzeug bestens für das Fräsen von Freiformen wie Rundbögen oder Krümmlingen im Treppenbau. Vor der Markteinführung hat Leuco das neue System ausgiebig in Langzeitversuchen getestet, wie Produktmanager Alexander Steinhart betont: „Der t3 bestätigte nicht nur die in ihn gesteckten Qualitätserwartungen, er hat sie sogar bei weitem übertroffen.“ Das neue System findet vom anspruchsvollen Handwerk bis zur industriellen Anwendung mit hohen Leistungsanforderungen sein Einsatzgebiet auf CNC-Maschinen zur Massivholzbearbeitung und auf Abbundanlagen im Holzbau.
Spezielle Schneidenanordnung
Die bombierte Dreieck-Wendeplatte erlaubt es, die Achswinkel für den ziehenden Schnitt optimal zu setzen und verhindert dadurch eine Absatzbildung bei den Überschnitten. Zusätzlich werden durch die Dreieck-Form die Achswinkel so gelegt, dass beim Fügen- und Falzen eine ausgezeichnete Oberflächen- und Kantenbearbeitung erreicht wird, die Rückseite des Messers steht dabei nicht vor. Genau die unterscheidet den Messerkopf-Fräser von anderen Spiralmesserköpfen. Bei viereckigen Wendeplatten zieht die äußerste Schneide immer in Richtung Kante. Diese Schnittrichtung führt zu unsauberen Kanten. Das t3-System kennt dieses Problem nicht. Die Dreieck-Wendeplatten sind so positioniert, dass der Achswinkel immer in die richtige Richtung zieht. Der optimierte Achswinkel der Schneide führt zu einem geringen Schnittdruck. Dieser ermöglicht nicht nur eine hohe Zerspanleistung, sondern führt ebenfalls zu weniger Verschleiß der Hartmetall-Wendeplatte. „In der Praxis hat sich der Fräser mit den bombierten Triangel-Wendeplatten nach seiner Markteinführung inzwischen bewährt“, wie Steinhart betont, „die Resonanz unserer Kunden ist durchweg positiv“. Die innovative Schneidenanordnung des t3 aus der Ideenschmiede von Leuco hat der Hersteller inzwischen zum Patent angemeldet.
Der t3 im Detail
Der Schaftfräser mit seinen dreieckigen HW-Wendeplatten für CNC- und Abbundanlagen eignet sich zum Absatz- und ausrissfreien Fügen, Falzen und Formatieren von Massivhölzern und Holzwerkstoffen. Die bombierten Triangel-Wendeplatten mit hoher Zerspanleistung fräsen mit von unten nach oben und von oben nach unten ziehenden Schneiden absolut ausrissfrei, es ergeben sich keine Absätze auf dem bearbeiteten Werkstück. Das gilt natürlich auch beim spiralförmigen Eintauchen des t3 beim Freiformfräsen für Taschen mit einem Durchmesser über 60mm. Drei Standzeiten sind mit den dreieckigen Wendeplatten aus Hartmetall möglich. Bei allen vier rechts schneidenden Modellen beträgt der Flugkreisdurchmesser des Fräskopfes 54mm, die Schaftlänge 52mm und die Zähnezahl 2+2. Je nach Ausführung variieren die Gesamtlänge von 120mm bis 162,5mm und die Schnittbreite von 63mm bis 106,5mm. Mit einem Schaftdurchmesser von 20mm oder 25mm und 12 bis 18 Schneidlingen erreicht das t3-System eine maximale Drehzahl nmax von 12.000min-1 bis 22.000min-1. Falls das Katalogprogram nicht den passenden Fräser bietet, erfüllt Leuco laut Steinhart „für eine außergewöhnliche Kanten- und Oberflächenqualität gerne die speziellen Wünsche der Kunden nach weiteren individuellen Abmessungen.“
Er hat nur einen einschneidenden Nachteil… @Abstract:Unser Redaktionsleiter Peter Schäfer hat nachgefragt und Leuco Produktmanager Alexander Steinhart zur Entstehungsgeschichte des t3-System-Fräsers auf den Zahn gefühlt.
Ihr t3 Messerkopf-Fräser hat sich innerhalb kurzer Zeit fest auf dem Markt etabliert, haben Sie im Vorfeld mit so einem Erfolg gerechnet?
Alexander Steinhart: Vom Erfolg waren wir nach den ersten Praxistests überzeugt, aber dass sich unser t3 dann doch relativ schnell einen guten Ruf erfräst, haben wir in dieser kurzen Zeit nicht unbedingt erwartet.
Was gab den Ausschlag für Ihre Entwicklungsabteilung, den herkömmlichen Fräserpfad zu verlassen und bei der Schneidenanordnung völlig neue Wege zu beschreiten?
Steinhart: Die Initialzündung war tatsächlich eine Kundenanfrage. Bei herkömmlichen Fräsern, egal ob quadratisch oder dreieckig, zeigt die äußere Schneide nach außen und das führt zu unsauberen Kanten. Beim t3 zeigen alle Messer immer zur Platte, man kann sowohl fügen wie auch fräsen und hat immer, ganz ohne aufwändige Nachbearbeitung, saubere und hochwertige Oberflächen und Kanten.
Wie lange hat Entwicklung des Messerkopfes von der Idee bis zur Serienreife gedauert?
Steinhart: Das ging relativ schnell vonstatten, alles in allem nur ca. ein halbes Jahr.