Unternehmen sehen sich heute mit einem Mangel an qualifizierten Fachkräften konfrontiert. Um dennoch eine hohe Produktionskapazität bei immer größeren Anforderungen an die Qualität sicherzustellen, setzen Unternehmen verstärkt auf digitale Systeme und Automatisierung. Roboter in der Qualitätssicherung könnten dem Fachkräftemangel somit entgegenwirken. Ein weiterer Trend in der Qualitätssicherung ist die Inline-Messtechnik. Die Messtechnik verlagert sich zunehmend aus dem Messraum in die Fertigungslinie, um die Qualität direkt in der Linie zu erfassen und die daraus resultierenden Korrekturen sofort umzusetzen. Messtechnik und Roboter werden dabei zu wichtigen Werkzeugen für die fortschreitende Digitalisierung der Fertigung. Diesen Markt adressiert Hexagon mit seiner vollautomatischen Messzelle Presto.
Für große Bauteile und Oberflächenkontrolle
Die Roboterzelle ist ein standardisiertes System für vielfältige Aufgaben in der Qualitätssicherung. Die Modularität der eingesetzten Komponenten, darunter Messtechnik, Roboter, Sicherheitstechnik und Software, ermöglicht individuelle Anpassungen. Eine wichtige Anwendung der automatisierten Messtechnik liegt in der robotergestützten Erfassung von großen Bauteilen und der schnellen Analyse zur Kontrolle von Oberflächen und Featuren. Mit Presto können Anwender beispielsweise eine 100-prozentige Erfassung von Bauteilen einrichten, um dann die realen Messdaten mit den CAD-Daten zu vergleichen.
Tracking-System von Hexagon
Die Präzision und Genauigkeit der automatisierten Mess- und Prüftechnik hängen nicht so sehr von der Präzision der Roboter ab, sondern sind generell vom Tracking-System abhängig, welches den Bezug zum Bauteil herstellt und den Scanner im Raum nachverfolgt. Zum Einsatz kommt der absolut messende Hexagon Absolute Tracker AT960. In Kombination mit dem Absolute Scanner AS1 erfasst die Messzelle 1,2 Millionen Punkte pro Sekunde, unabhängig von der Oberfläche. Die Bedienung des Roboters erfolgt über die Software Robotic Automation. Die Programme für die Qualitätskontrolle können am Büroarbeitsplatz erstellt werden. Der Roboterpfad wird automatisch auf der Grundlage eines CAD-Modells und eines Prüfmerkmalsplan geplant. Dadurch sollen auch Mitarbeitende ohne spezifische Kenntnisse in der Messtechnik oder Roboterprogrammierung die Mess- und Prüfabläufe vorbereiten können. Anschließend werden diese Abläufe auf die Messzellen aufgespielt und ein Anwender, wieder ohne spezielle Kenntnisse, kann das Messprogramm starten. Automatisch kann der Start auch durch einen externen Trigger einer übergeordneten Instanz erfolgen und so die Verantwortung vom Anwender nehmen.
Einsatz in der Automobilbranche
Die Anwendungen von automatisierter Messtechnik haben sich im Laufe der Zeit verschoben. Häufige Anfragen stammen aus dem Bereich der Automobilhersteller und deren Zulieferer. Vor allem das Thema E-Mobilität mit den besonderen Komponenten spielt hierbei eine große Rolle. So profitiert insbesondere die Automobilbranche in unsicheren Zeiten im Markt durch die Integration von moderner 3D-Scanning- und Positionierungstechnologie. Denn Hersteller können es sich nicht erlauben, auf einen Anwendungsfall spezifizierte Messtechnik zu setzen, sondern müssen sich die Flexibilität erhalten, auch unterschiedliche Produkte und Bauteil mit derselben standardisierten Messtechnologie zu vermessen. Die Messtechnik hilft den Unternehmen somit, ihre Qualitätskontrolle an die dynamischen Zeiten anzupassen, die sie gerade erleben. Selbst kleine Serien lassen sich so rentabler produzieren. Aber auch andere Branchen wie die Luftfahrt und Windenergie nutzen automatisierte Messtechnik, um neben der Inspektion von Bauteilen auch Fügeprozesse von Robotern durchzuführen.