Vermeidbare Ausgaben im IT-Budget

Bild: LeanIX GmbH

Vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Unsicherheit und den Herausforderungen durch permanenten technologischen Wandel stellt sich die Frage: Wie sieht die aktuelle Situation in der IT aus und welche Rolle spielen Maßnahmen, um die IT-Landschaft zu optimieren und daraus zusätzliche Kostenvorteile zu erzielen? Laut einer Befragung von LeanIX wird in den IT-Abteilungen unnötig Geld ausgegeben. So schätzen die meisten der befragten Experten, dass in ihren Unternehmen jährlich mindestens 10 bis 20 Prozent oder mehr des IT-Budgets auf vermeidbare Kosten entfallen. Bei einem fiktiven Budget von 500Mio.US$ bedeutet das eine jährliche Abschreibung von mindestens 50Mio.US$. Das sei erheblich, so die Studienverantwortlichen, auch wenn die Geschäftsentwicklung der jeweiligen Unternehmen von 41 Prozent der Befragten positiv und von 38 Prozent zumindest neutral eingeschätzt werde und die meisten IT-Budgets stabil blieben – oder sogar erhöht würden. Drei Viertel der teilnehmenden Unternehmen räumen ein, dass sich die steigende Inflation bereits auf ihre Branchen und Kunden auswirkt. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die jährliche Verschwendung von IT-Ressourcen in den Fokus rücke, so die Studienautoren.

Die Problemfelder

Die befragten IT-Experten sind sich einig, welche Problemfelder am stärksten für unnötige IT-Ausgaben verantwortlich sind. Mehr als die Hälfte gibt an, dass Kosten im Zusammenhang mit veralteter Technologie und technischen Schulden das Budget belasten. Redundante Applikationen werden an zweiter Stelle genannt. Als deutlich geringer wird laut Studie hingegen der Einfluss von ungeplanten Cloud-Ausgaben oder zu hohen Kosten durch überbezahlte SaaS-Lizenzen eingeschätzt. Die Studienverantowrtlichen schlussfolgern, dass sich die Befragten sich dieser Kosten eventuell nicht wirklich bewusst seien und führen eine Untersunchung der Marktforscher von IDC an, nach der sich sich mit Lösungen zur SaaS-Optimierung bis zu 50 Prozent wiederkehrender Ausgaben reduzieren ließen.

Die Hindernisse

Die befragten IT-Spezialisten wissen, dass es erhebliche Kosten für Bereiche in der ITLandschaft gibt, die keinen Wertbeitrag leisten. Und sie haben eine klare Meinung, welche Bereiche dies betrifft. Was hindert sie daran, diese unnötigen Kosten zu reduzieren? Es gibt nicht das eine große Hindernis. Stattdessen sehen sich die Befragten mit einer Vielzahl an Schwierigkeiten konfrontiert:

• Die meisten (59 Prozent) bezeichnen die fehlende Übersicht über die IT-Landschaft und die technischen Abhängigkeiten als signifikante oder hoch signifikante Hürde

• 53 Prozent vermissen vor allem nicht vorhandene Informationen über den Geschäftskontext technologischer Entscheidungen

• Übereilte Entscheidungen unter Zeitdruck halten 50 Prozent für bedeutend

• 49 Prozent fehlt Transparenz über technische Schulden und End-of-Life-Technologie

• Fehlende Governance wird von 48 Prozent angemahnt – z.B. verursacht durch die mangelhafte Zuordnung von Verantwortlichkeiten für Applikationen

• 47 Prozent bewerten die unvollständige Übersicht relevanter Kosten als große Hürde

Auch das Miteinander von IT und Business ist für Maßnahmen zur IT-Optimierung von großer Bedeutung. Doch nur 30 Prozent der Befragten schätzen diese Zusammenarbeit generell als ausreichend ein. Mit Blick auf die Abstimmung von Entscheidungen zur Optimierung der IT-Landschaft fällt dieses Urteil sogar noch negativer aus, denn knapp die Hälfte der Befragten bewertet die Kollaboration in diesem Prozess als schlecht.

IT-Landschaft optimieren

Laut Studie werden Methoden zur Optimierung der IT-Landschaft, wie etwa Cloud oder SaaS-Management von den vielen Unternehmen aktuell noch nicht angewandt. 40 Prozent haben bis jetzt noch keine einzige der gängigen Methoden implementiert. Dass die Mehrheit deren Einsatz aber plant, sei ein Hinweis darauf, dass Unternehmen das Potenzial einer optimierten IT-Landschaft zumindest erkannt hätten, so die Studienverantwortlichen.

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