Auswirkungen bereits spürbar, Verschärfung in kommenden Wochen zu erwarten

Lieferengpässe am ehesten im Bereich Licht

Um herauszufinden, ob es bereits Probleme gibt, an bestimmte Produkte heranzukommen, hatte der ZVEH in seiner Umfrage auch nach Lieferengpässen gefragt. Dabei zeigte sich: 30,7% der Befragten haben Probleme, Produkte aus der Elektroindustrie zu beziehen. Am stärksten betroffen sind Produkte aus dem Bereich ‚Licht und Beleuchtung‘ (51,3%), gefolgt von Gebäudeautomation (25,0%) sowie Erneuerbare Energien und Elektrogeräte (beide 19,3%). Zahlreiche Betriebe gaben an, dass Produkte aus China und Italien aufgrund der Corona-Krise nicht geliefert werden konnten. Preislich registrierten die Betriebe indes kaum Veränderungen. Veränderungen gab es am ehesten bei Produkten aus den Bereichen ‚Licht und Beleuchtung‘ und ‚Erneuerbare Energien‘.

Blick auf die nächsten Monate

Auch wenn sich die eingangs angeführten Zahlen angesichts einer sich weiter verschärfenden Krise noch halbwegs passabel ausnehmen: Dass sich die Situation auch in den Elektrohandwerken erheblich verändert hat, zeigt sich am Einbruch des Geschäftsklimaindex. Hatte dieser bei der nur vier Wochen zuvor durchgeführten Frühjahrskonjunkturumfrage noch bei

88,2 Punkten gelegen, sank er nun auf 55,6 Punkte ab. Während in der Vor-Corona-Befragung noch 78,8% der Betriebe ihre Geschäftslage als ‚gut‘ bezeichnet hatten, waren es nun lediglich 30,1%. Was den Blick in die Zukunft betrifft, zeigen sich die Innungsbetriebe nun ebenfalls pessimistischer – auch bedingt durch die Tatsache, dass die weitere Entwicklung der Krise momentan kaum absehbar ist. Davon, dass sich die Geschäftssituation ‚verschlechtert‘ oder ‚deutlich verschlechtert‘, gehen jetzt 54,8% aus (Frühjahrumfrage: 7,8%). Davon, dass diese gleichbleibt, 23,7% (Frühjahrsumfrage: 64,1%). Eine Verbesserung erwarten lediglich 3,2% – gegenüber 28,1% der Frühjahrsumfrage.

Preise und Neueinstellungen

Ein Faktor, der die Beurteilung beeinflusst haben dürfte, ist, dass die Auftragspolster abschmelzen und dass aktuell keine Aussagen dazu getroffen werden können, wann der Shutdown beendet ist und wieder mit einem Hochfahren der Wirtschaft begonnen werden kann. Hatten im Februar 2020 noch 65,7% der Betriebe angegeben, offene Stellen zu haben, sind es jetzt nur noch 31,7%. Neueinstellungen werden erst einmal zurückgestellt. Mit einer Erhöhung ihrer Verrechnungspreise auf die Krise zu reagieren, planen indes nur 17,5% der Umfrageteilnehmer. Eine Veränderung zeigt sich dagegen hinsichtlich des Umgangs mit staatlichen Unterstützungsleistungen. In den nächsten Wochen werden, so ein Ergebnis der Umfrage, deutlich mehr Betriebe staatliche Hilfen in Anspruch nehmen. So wollen 53,9% der Unternehmen solche Instrumente nutzen und setzen dabei vor allem auf Kurzarbeitergeld und staatliche Zuschüsse.

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