Warum Quality Finishing?

Anschließend gelangt das Teil zum Imprägnieren in einen Fluttunnel. Danach werden die Teile entweder direkt zu Rahmen verleimt oder weiter als Einzelteil oberflächenbehandelt. Meistens wird der Rahmen direkt nach dem Fluttunnel verleimt, also sobald alle sechs Seiten sowie die Zapfen und Bohrlochverbindungen imprägniert sind. Nach der Verleimung erfolgt die restliche Oberflächenbearbeitung. An dieser Stelle können z.B. Roboter die Lackierung übernehmen.

Was ist die Zielsetzung dieser Maschine?

Mühldorfer: Q-Fin vermeidet durch den Querschliff der Fasern den Zwischenschliff und bietet dadurch dem Anwender einen erheblichen Benefit. Wir haben knapp 30 Kunden in Europa, die diese Maschine einsetzen – und alle bestätigen, dass der Zwischenschliff entfällt. Beim Fenster ist dieser Zwischenschliff sehr arbeitsintensiv, was den Preis nach oben treibt. Außerdem homogenisiert das Q-Fin-Verfahren durch den Querschliff das Saugverhalten der Oberfläche. Was das bewirkt, zeigt sich, wenn Rahmen z.B mit Lasur dunkel eingefärbt werden. Wird ein Rahmenholz gehobelt, ergibt sich eine zum Teil sehr glatte Oberfläche, während die restliche Oberfläche je nach Faserverlauf etwas angeraut ist. Glatte Flächen nehmen sehr wenig Farbe auf – im Gegensatz zu den raueren. Das ergibt dann eine etwas scheckige Farbgebung. In der Regel wird dann mehr Farbe aufgetragen, aber die gleichmäßigere Farbgebung geht auf Kosten der natürlichen Holzanmutung. Sie bleibt kaum noch erkennbar, was fast den Eindruck eines Kunststofffensters vermittelt. Das möchte kein Fensterbauer, der mit Holz arbeitet.

Kann die Maschine alle Flächen eines Holzfensters bearbeiten?

Mühldorfer: Seit Mitte 2020 bieten wir die zweite Generation der Q-Fin an. Die Maschine ist nun dank des neu entwickelten Fasenaggregats in der Lage, neben den beiden Hauptsichtflächen auch die dem Glas zugewandte Schaufläche im Quality-Finishing- Verfahren zu bearbeiten. Sowohl die profilierte Kantel als auch die Glasleiste können nun an allen relevanten Flächen so vorbereitet werden, dass der aufwendige Zwischenschliff entfallen kann.

Wieviel Kosten lassen sich so in Summe einsparen?

Mühldorfer: Im Mittel sind es ca. 20% der Produktionskosten, die eingespart werden können. Zumal es nicht nur der reine Schleifprozess ist, der rationeller abläuft – das Bauteil muss auch nicht mehr gehoben, gedreht oder gewendet werden. Beschädigungen werden dadurch vermieden. Hinzukommt die Gleichmäßigkeit des Prozesses, denn oft schleift der eine etwas mehr als ein anderer.

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