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LLDP ist ein herstellerunabhängiges Layer-2-Protokoll, das nach der Norm IEEE-802.1AB definiert ist und die Möglichkeit bietet, Informationen zum verwendeten Anschluss-/Switchport auszulesen.
LLDP ist ein herstellerunabhängiges Layer-2-Protokoll, das nach der Norm IEEE-802.1AB definiert ist und die Möglichkeit bietet, Informationen zum verwendeten Anschluss-/Switchport auszulesen.Bild: Softing IT Networks GmbH

Überblick übers Netzwerk

Um sich einen Überblick über die vorhandenen Stationen des aktuellen Netzwerkes zu verschaffen, baut die Funktion ‚Netzwerk-Erkennung‘ eine tabellarische Übersicht der aktiven Stationen und ihrer jeweiligen IP- und MAC-Adressen und Stationsnamen auf. Die Erstellung der Liste kann über zwei Modi erfolgen, entweder aktiv forciert über die Aussendung von ARP (Address Resolution Protocol)-Befehlen oder passiv über ein Horchen nach aktiven Stationen. Eine separate Funktion listet doppelt vergebene Adressen auf, da sie üblicherweise nicht zulässig sind und sogar den Netzwerkbetrieb gefährden können. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den Port mit einem Tastendruck auf seine Konnektivität zu prüfen, um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Devices im Netzwerk erreicht werden können und dass eine Verbindung nach außen möglich ist. Hierzu lässt sich eine umfassende Ping-Liste aus den IP-Adressen anlegen, mit der gezielt einzelne Stationen im Netzwerk angesprochen werden können. Dies ist eine wichtige Funktion besonders bei MACs (Moves, Adds, Changes) in Unternehmen, um schnelle Aussagen zu Datenanschlüssen, die verwendet werden sollen, zu erhalten. Ping-Tests sind immer ein willkommenes Hilfsmittel bei Inbetriebnahme und Fehlersuche. Damit können auch einzelne Stationen gesucht werden: So lässt sich schnell herausfinden, ob z.B. Zugriff auf einzelne Endgeräte möglich ist. Besonders bei Problemen in der Kommunikation mit der Außenwelt hilft zusätzlich die Traceroute-Funktion. Sie ergänzt die Ping-Suche mit Informationen zu den einzelnen Stationen auf dem Weg zur Zieladresse, die sich auch außerhalb des eigenen lokalen Netzwerkes befinden können. Somit können z.B. die Ursachen für Zugriffsprobleme aufs Internet eindeutig als intern oder als providerverursacht zugeordnet werden.

Portzuordnung mit Layer-2-Protokoll

Ein weiteres Werkzeug ist der eingebaute LLDP (Link Layer Discovery Protocol)-Agent, der dieses spezielle Protokoll auswerten kann, sofern es von der aktiven Komponente unterstützt wird und auch aktiviert ist. In einem LLDP-Frame sendet z.B. der Switch in periodischen Abständen Informationen über sich. Dazu gehören Name und eine Beschreibung, sowohl des Systems als auch des sendenden Ports, eventuelle VLAN-Zugehörigkeit, seine MAC- und Management-IP-Adresse und die unterstützten Funktionen des Geräts, wie Routing oder Switching. Diese Informationen werden üblicherweise von den empfangenden Geräten in einer lokalen Management Information Base abgelegt, die sich von externen Geräten per SNMP (Simple Network Management Protocol) abfragen lässt. Somit ist das LLDP-Protokoll für verschiedene Anwendungen einsetzbar. Mit Hilfe des Protokolls lassen sich Netzwerke managen und überwachen, Topologien erfassen, Netzwerkinventuren durchführen, Probleme finden und beheben oder bestimmte Geräte automatisch erkennen. In Verbindung mit einem Testgerät wird das LLDP-Protokoll meist zur Überprüfung der Zuordnung von Switchport und Datendose verwendet. Besonders in gewachsenen Netzwerkstrukturen kann schon mal die Übersicht verloren gehen, welcher Switch welche Datendosen versorgt. Ähnliche Möglichkeiten hält die Auswertefunktion des CDP (Cisco Discovery Protocol)-Protokolls, einer proprietären Variante des LLDP-Protokolls, bereit. Dieses von der Firma Cisco entwickelte Protokoll wird auf Cisco-Geräten eingesetzt und ist eine Ergänzung zum herstellerunabhängigen LLDP-Protokoll. In einer kleineren Anlage mit nur einem oder wenigen Switches kann die Portzuordnung auch über eine einfache Link-Blinken-Funktion erfolgen. Damit kann der verwendete Anschluss dem entsprechenden Switchport über ein konstantes langsames Blinken der Status-LED des Switches, ausgelöst vom Testgerät, zugeordnet werden. Diese Methode liefert allerdings keine weiterführenden Informationen zur Konfigurierung der aktiven Komponente. Moderne, größere lokale Netzwerke werden heutzutage häufig über VLAN-Tags nach IEEE 802.1q in einzelne virtuelle Einheiten unterteilt. Der Linkxpert M3 kann diese VLAN-Tags erkennen und ihre IDs und vorgegebenen Prioritäten ausgeben, sofern sie nicht in den Switches herausgefiltert werden.

Über WLAN ins Netz

Soll die Netzwerkverbindung für die oben aufgelisteten Tests über WLAN aufgebaut werden, listet das Gerät die SSIDs aller zur Verfügung stehenden drahtlosen Netzwerke auf, inklusive Band- und Kanalangabe. Zudem werden Signalstärke, Advertised Speed und Authentifizierungsoptionen ausgegeben. Dies geschieht im Gerät mittels externem WLAN-Dongle im 2,4GHz und 5GHz Band.

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