Baukasten für mehr Energieeffizienz

Bild 1 | Die jüngst eingegangene Kooperation mit ArcelorMittal ermöglicht Schneider Electric die überwiegende Verwendung von recyceltem und auf Basis von erneuerbaren Energien hergestelltem Stahl für Schaltschränke und Gehäuse.
Bild 1 | Die jüngst eingegangene Kooperation mit ArcelorMittal ermöglicht Schneider Electric die überwiegende Verwendung von recyceltem und auf Basis von erneuerbaren Energien hergestelltem Stahl für Schaltschränke und Gehäuse.

Eine neue Studie des IW zum Digitalen Produktpass (DPP) vom September 2023 hat ergeben, dass sich gerade kleinere und mittelgroße Unternehmen immer noch sehr schwer tun, digitale Daten effektiv zu bewirtschaften. Wie kann hier Abhilfe geschaffen werden?

Es gibt zwei Themen, die diesbezüglich greifen: Zum einen muss ich mich als Unternehmen mit dem Thema Datenformate beschäftigen – in diesem Fall Eclass Advanced. Hier ist in der Version 14 jetzt auch das Thema CO2-Fußabdruck mit eingeflossen. Der ZVEI hat hier seit 2021 mit dem Showcase PCF@ControlCabinet ein sehr schönes Praxisbeispiel ins Leben gerufen. Der Digitale Produktpass ist ja im Grunde ein Datenblatt, das ich digital abbilde. Dafür benötige ich die technischen Attribute, die z.B. im Verwaltungsschalenmodell hinterlegt werden, also gewissermaßen der Daten-Container eines Produktes. Das andere Thema besteht darin, dass ich den auf einem Produkt befestigten QR-Code mittels eines Endgerätes scannen und so den digitalen Produktpass aufrufen kann. Das setzt aber voraus, dass ich diese Daten, die mir dann zur Verfügung stehen, auch verarbeiten kann. Hierfür muss ich in Software investieren. Am Beispiel Schaltschrankbau bedeutet dies, ich müsste beispielsweise in eine Stromlaufplan-Software investieren, die in der Lage ist, die im DPP bereitgestellten Daten weiterzuverarbeiten. Ich kenne viele Unternehmen, die mit Software-Versionen namhafter Hersteller arbeiten, die acht bis zehn Jahre alt sind. Dann wird es schwierig mit der Weiterverarbeitung.

Vermutlich gibt es auch viele Anwender, die eine Software einsetzen, deren Potenzial sie nicht ausschöpfen…

Das kommt noch hinzu. Diese Erfahrung machen ja auch viele von uns, z.B. mit Microsoft-Produkten. Der Standard-User nutzt vielleicht 5 Prozent des Microsoft-Pakets, den Rest nutzt er nicht. Macht er dies nun, weil er nicht weiß, welche Potenziale ihm die Software eigentlich bietet, oder weil er die Funktionen nicht braucht? Ich denke, hier müssen die Hersteller mehr Wissen darüber vermitteln, was es heute bereits gibt und was machbar ist. Dafür dienen Messen, Webinare oder Software-Vergleiche, z.B. in Magazinen.

Gibt es eine Institution, die versucht, die unterschiedlichen digitalen Produktpässe verschiedener Hersteller zu einem Modell zusammenzufügen?

Ja, es gibt Normungsgremien, z.B. auf europäischer Ebene. Wir haben vor rund zehn Jahren zusammen mit anderen Herstellern eine französische Initiative gegründet, den Product Environmental Passport, kurz PEP. Hierbei handelt es sich im Grunde um eine Vorstufe des DPP. Der PEP beinhaltet alle umweltrelevanten Daten eines Produkts im PDF-Format. Das ist aber nur sehr bedingt digital. Normungsbestrebungen auf europäischer Ebene gehen nun in die Richtung, daraus ein Datenmodell zu schaffen.

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