Zwei Steuerungen – eine Infrastruktur

Over the should view of young Asian woman checking financial data of her online bank account on smartphone. Making a budget plan for her expense. Business on the go concept.
Over the should view of young Asian woman checking financial data of her online bank account on smartphone. Making a budget plan for her expense. Business on the go concept.
Over the should view of young Asian woman checking financial data of her online bank account on smartphone. Making a budget plan for her expense. Business on the go concept.
Over the should view of young Asian woman checking financial data of her online bank account on smartphone. Making a budget plan for her expense. Business on the go concept.Bild: ©Oscar Wong/gettyimages.de

Praktisch alle für die industrielle Kommunikation geeigneten Protokolle verfügen über eine Erweiterung oder ein Profil für die Sicherheit – im Folgenden werden sie allgemein als Sicherheitsprotokoll bezeichnet. Zu ihnen gehören beispielsweise Profisafe für Profinet, OPC UA, CIP Safety für Ethernet I/P, Safety over Ethercat oder OpenSafety, das als offener Standard aufgesetzt ist. Auch IO-Link Safety verwendet das gleiche Wirkprinzip, nämlich das des schwarzen Kanals. Dieses Black-Channel-Prinzip ermöglicht digitale Kommunikation, die für sicherheitsrelevante Übertragung bis SIL 3 ohne Bewertung der Übertragungsstrecke geeignet ist. Der große Vorteil für den Anwender liegt auf der Hand, da über Ethernet die Prozesssteuerung und das Sicherheitssystem über die gleiche Infrastruktur-Technologie betrieben werden können. Damit einher geht einerseits eine Reduzierung der Komplexität und andererseits wird die Flexibilität deutlich erhöht. Experten empfehlen dabei, getrennte und damit entkoppelte Netzwerke für die Prozessführung und die Sicherheitskreise zu errichten. Zugleich entfallen die aufwendige Ersatzteilhaltung und der Schulungsbedarf, wenn unterschiedliche Technologien zum Einsatz kommen.

Digital und einheitlich ins Feld

Die in den letzten Jahren gestiegene Akzeptanz digitaler Übertragungstechnologien ist zu einem großen Teil durch eine zunehmende Standardisierung von Gerätebeschreibungen in Form von Profilen zu erklären. Solche Geräteprofile ermöglichen nämlich eine einfachere Handhabung im Engineering von Steuer- und Regelungssystemen. Dessen ungeachtet wird bei Neuanlagen aktuell unabhängig von der Wahl der Kommunikation für die Prozesssteuerung die Safety-Infrastruktur nach wie vor konventionell mit der 4-20mA-Technologie realisiert, obwohl von Mitgliedern der Namur seit Jahren für eine durchgängige digitale Kommunikation als anzustrebende Lösung geworben wird. Über die Zeit haben sich Anlagenbetreiber und Hersteller damit arrangiert. Anwender interessieren sich darüber hinaus zunehmend für den Advanced Physical Layer (APL) für Ethernet, der das Netzwerk in den Prozessbereich bis zum Feldgerät verlängert. Die deutlich erhöhte Bandbreite gegenüber Feldbussen und die Tauglichkeit für alle explosionsgefährdeten Bereiche bieten die Möglichkeit, eine einheitliche digitale Kommunikation in der Gesamtanlage aufzubauen. Daraus resultieren neuartige Use Cases wie etwa die NOA Architektur, die einen zweiten Kanal für den Zugriff auf das Feldgerät definiert.

Der ’schwarze Kanal‘

Für eine rein digitale Übertragung definieren die in der Einleitung genannten Sicherheitsprotokolle mit Hilfe von starken Algorithmen einen Übertragungsweg, der auf die bestehende Kommunikationstechnik aufsattelt. Als Telegramm im Telegramm übertragen die sicherheitsgerichtete Steuerung und die Feldgeräte neben den eigentlichen Mess- oder Sollgrößen zusätzliche Werte, wie Telegrammzähler und Zeitstempel, die die korrekte Reihenfolge der übertragenen Information sicherstellen. Eine starke Prüfsumme ermöglicht so allen teilnehmenden Geräten die inhaltliche und zeitliche Korrektheit der Übertragung zu verifizieren. Zusätzlich verfügt der Aktor über Funktionen, die die Anlage in einen sicheren Zustand bringen, wenn die Kommunikation unterbrochen wird oder ausfällt. Der Übertragungsweg – Kabel oder Barrieren – bleibt durch diese Eigenschaften des Sicherheitsprotokolls ohne Einfluss und wird deswegen als ’schwarzer Kanal‘ bezeichnet. Die Bewertung des Übertragungsweges entfällt. Er muss damit nur noch Kriterien der Verfügbarkeit erfüllen, damit ein Kommunikationsfehler auf Grund eines Ausfalles nicht zu ungewünschten Abschaltungen oder Stillständen führt.

Digitalisierung mit Ethernet im Feld

Ethernet-APL ermöglicht mit seiner erhöhten Performance auch den Safety-Datenaustausch. Unter anderem existiert beispielsweise mit Profisafe eine Lösung, die weitverbreitet in der Fabrikautomation zum Einsatz kommt. Hier liegen bereits langjährige Erfahrungen vor, die für die Prozessautomation genutzt werden können. Berücksichtigt sind bestehende Anforderungen für Safety-Anwendungen wie:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert