Cyberangriff sorgt für neue Strukturen

Die Frage ist nicht ob, sondern wann

Experten erklären immer wieder, dass es nicht die Frage ist, ob ein Unternehmen angegriffen werden kann – sondern nur wann es passiert und wie man darauf reagiert. Das weiß auch Jochen Müller, zertifizierter Chief Information Security Officer bei Bizerba: „Wir waren schon gut und es hat uns trotzdem hart getroffen. Also mussten unsere Vorkehrungen noch besser werden.“ In diesem Zusammenhang zieht er gerne den Vergleich zu jemandem, der in einem Hurrikan-Gebiet lebt: „Wenn der Orkan kommt, ist es wichtig, dass ich nicht erst in den Baumarkt fahren muss, um Holz zum Schutz der Türen und Fenster zu kaufen. Es muss schon alles vorbereitet sein. Denn dann kann der Schaden so gering wie möglich gehalten werden.“ Müller ist sich auch bewusst, dass ein Weltmarktführer wie Bizerba wieder angegriffen werden könnte: „Wir werden mit dem Aufbau unserer IT-Sicherheit nie ‚fertig‘ sein. Das ist in dieser Hinsicht niemand. Aber wir haben jetzt ein bestmögliches Level erreicht und sind damit besser aufgestellt als viele vergleichbaren Unternehmen am Markt. Das wurde uns von führenden Security-Dienstleistern bestätigt.“

Der Wägetechnikhersteller war im vergangenen Jahr, wie die übrige Weltwirtschaft, auch mit Beeinträchtigungen in den weltweiten Lieferketten und einer sich abschwächenden globalen Konjunktur konfrontiert. Dann kam noch der Cyberangriff hinzu, der große Herausforderungen mit sich brachte. Mittlerweile blickt Andreas W. Kraut jedoch zufrieden auf die letzten Monate zurück und zieht ein positives Ergebnis: „Der Angriff hat die gesamte Bizerba Familie weltweit noch enger zusammengeschweißt und uns alle unglaublich angespornt. Und jetzt erwarten wir in diesem Geschäftsjahr sogar ein Umsatzvolumen, welches über dem Rekordjahr 2021 liegen wird. Das muss uns erstmal jemand nachmachen!“

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