Schwere Jobs leicht gemacht

Bild: Ottobock SE & Co. KGaA

Arbeitsplätze gesünder, sicherer, produktiver und attraktiver gestalten – das ist das Ziel von Ottobock Bionic Exoskeletons. Auf der Hannover Messe 2023 präsentiert das Unternehmen sein Exoskelett-Portfolio. Die am Körper getragenen Lösungen entlasten Menschen bei anstrengenden Tätigkeiten, zum Beispiel bei der Überschulterarbeit in der Produktion oder beim Heben schwerer Gegenstände.

Branchen wie Logistik, Handel, Automobil und Luftfahrt stehen zunehmend unter Druck: Durch krankheitsbedingte Arbeitsausfälle und den demografischen Wandel entwickelt sich der Fachkräftemangel europaweit zu einem Problem. In der Logistik zum Beispiel kommen auf jeden Beschäftigten in Deutschland 25 Fehltage pro Jahr aufgrund von krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit. Ein großer Teil davon ist auf Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) zurückzuführen, wie Rückenbeschwerden durch das Heben und Tragen von Lasten. MSE verursachen alleine in Deutschland 17,2Mrd. Euro Produktionsausfall bzw. 30,5Mrd. Euro Ausfall an Bruttowertschöpfung pro Jahr.

„New work for blue collar“

Exoskelette tragen nachweislich dazu bei, krankheitsbedingte Ausfälle signifikant zu verringern. Dadurch können Unternehmen nicht nur ihre Produktivität verbessern, sie machen auch ihre Arbeitsplätze attraktiver. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wie Martin Böhm, Chief Experience Officer bei Ottobock, erklärt: „Die aktuelle Transformation der Arbeitswelt im Sinne von ‚New Work‘ macht nicht Halt vor den sogenannten Blue-Collar-Mitarbeitern. Auch die Kollegen in der Produktion, im Handwerk oder Handel wünschen sich mehr Gestaltungsspielraum für ihre Arbeit. Der Einsatz von Exoskeletten, auf freiwilliger Basis, kann hierfür ein echter Meilenstein sein. Die Assistenzsysteme sind buchstäblich eine Stütze für hart arbeitende Menschen und dabei noch sehr komfortabel.“

Leicht und flexibel dank biomechanischem Prinzip

Auf der Hannover Messe stellt Ottobock seine wachsende Produktfamilie von Exoskeletten vor. Die Lösungen unterstützen den ganzen Körper (z.B. Rücken, Schulter, Nacken, Handgelenk oder Daumen) und können am Stand getestet werden. Highlights sind die neuesten Exoskelette Ottobock BackX und Ottobock Shoulder.

Das Model BackX richtet sich spezifisch an Mitarbeiter in der Logistik, die manuell Lasten bewegen und dabei gleichzeitig flexibel sein müssen. Das Exoskelett reduziert die Belastung des unteren Rückens beim Heben von Gegenständen um durchschnittlich 60 Prozent. Gleichzeitig ermöglicht es ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit, um etwa ein Flurförderfahrzeug zu bedienen und Treppen zu steigen. Das BackX ist zum Beispiel an mehreren Logistikstandorten von DB Schenker im Einsatz.

Das Ottobock Shoulder unterstützt Menschen bei anstrengenden Überschulter-Tätigkeiten. Die Exoskelette kommen etwa bei der Automobilfertigung, der Instandsetzung von Zügen oder dem Flugzeugbau zum Einsatz. Zu den Unternehmen, die das Ottobock Shoulder einsetzen, gehören u.a. Airbus, Deutsche Bahn und Toyota Nordamerika. Auch die die staatliche Eisenbahngesellschaft Frankreichs SNCF nutzt das Exoskelett, um u.a. die Wartung ihrer TGV-Züge effizienter zu gestalten.

„Wir verstehen unsere Exoskelette als natürliche Erweiterung des Körpers“, sagt David Duwe, Vice President Ottobock Bionic Exoskeletons Europe. „Sie funktionieren nach einem biomechanischen Prinzip, indem sie Kräfte im Körper umleiten und zwischenspeichern. Diese Technologie bezeichnet man als ‚Energy Harvesting‘. Ganz ohne den Einsatz von Batterien sind unsere Exoskelette besonders leicht und lassen sich in unter 30 Sekunden an- und ablegen.“

Sensorbasierte Bionic Analytics belegen Wirkung

Über 200 Studien belegen die positive Wirkung von Exoskeletten in der Arbeitswelt. Wie groß die Verbesserungen durch Exoskelette an konkreten Arbeitsplätzen sind, lässt sich mit sensorbasierten Untersuchungen nachweisen. Dafür hat Ottobock jetzt das sogenannte „Bionic Analytics“-Verfahren entwickelt. Mit Hilfe von drei Mess-Sensoren werden Arbeitsprozesse der Mitarbeitenden sowohl mit als auch ohne Exoskelett täglich für bis zu acht Stunden über einen Zeitraum von mehreren Wochen exakt analysiert. Anschließend findet eine KI-basierte Auswertung der anonym erhobenen Daten statt. Ergänzend erfolgt eine qualitative Befragung der teilnehmenden MitarbeiterInnen. Die aufbereiteten Daten zeigen schließlich, wie sich das Tragen von Exoskeletten auf die Arbeit auswirkt.

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