Deutschland ist Roboterland

Schon seit Jahrzehnten wächst die Zahl der in industriellen Anwendungen verbauten Roboter kontinuierlich – sowohl in Deutschland und Europa als auch weltweit. Das unterstreichen wieder einmal die jüngsten Erhebungen der einschlägigen Industrieverbände.

Roboterdichte in Deutschland

Ein Instrument, um die verschiedenen Regionen in Sachen Robotereinsatz zu vergleichen, bietet die sogenannte Roboterdichte. Sie setzt sich aus der Anzahl der einsatzbereiten Industrieroboter im Verhältnis zur Anzahl der Beschäftigten zusammen. Basierend auf diesem Indikator meldete die International Federation of Robotics (IFR) im Januar, dass Deutschland zu den top-automatisierten Volkswirtschaften weltweit zählt: Die Roboterdichte stieg im verarbeitenden Gewerbe auf 415 installierte Industrie-Roboter pro 10.000 Arbeitnehmer. Damit rangiert die deutsche Wirtschaft hinter Südkorea (1.012 Einheiten) und Singapur (730 Einheiten) auf Platz drei. Japan bewegt sich seit Jahren in einem ähnlichen Bereich wie Deutschland und folgt auf Rang vier (397 Einheiten). Spannend ist, wie sich der fünfte Platz entwickelt: China ist vor zwei Jahren auf diese Position vorgerückt. Wenn man die riesige Zahl von rund 38 Millionen Beschäftigten in der Fertigungsindustrie berücksichtigt, haben sich die massiven Investitionen des Landes in die Automatisierungstechnik bereits deutlich ausgewirkt. Entsprechend dürfte Platz fünf auch noch nicht das Ende der Fahnenstange für China in diesem Ranking sein.

Rekordwerte für die Robotik

Mit Blick durch die globale Brille kommentiert IFR-Präsidentin Marina Bill: „Das Automationstempo ist beeindruckend. Mit 151 Robotern pro 10.000 Beschäftigte hat die durchschnittliche Roboterdichte weltweit einen historischen Höchststand erreicht und das Ergebnis von vor sechs Jahren mehr als verdoppelt.“ Aufgeschlüsselt nach Regionen hat die Europäische Union Stand heute die Nase vorn: Sie weist eine Roboterdichte von 208 Einheiten pro 10.000 Beschäftigte auf. Nordamerika liegt bei 188. Auf dem asiatischen Kontinent sind es 168.

Mit der bisherigen Marktentwicklung im Rücken, rechnet die Robotikbranche hierzulande auch für 2024 mit mehr Umsatz – plus 4 Prozent stehen laut VDMA im Raum. Das würde einem neuen Rekordwert von 16,8 Milliarden Euro entsprechen. „Die Branche bleibt auf Wachstumskurs – trotz eines Umfeldes, das von erheblichen Unsicherheiten geprägt ist“, prognostiziert Frank Konrad, Vorsitzender des VDMA-Fachverbands Robotik und Automation. Ob sich diese Erwartungen erfüllen, darüber wird das SPS-MAGAZIN natürlich zu gegebener Zeit berichten. Noch tieferen Einblick in den Markt der Robotik, aktuelle Neuheiten, moderne Technologie und spannende Anwendungen bietet das Schwestermagazin ROBOTIK UND PRODUKTION sowie seine digitalen Kanäle. Über den QR-Code auf dieser Seite geht es direkt zum E-Magazin.

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