Abgasanlage für CO2-neutrale Fertigung

Energieautark und CO2-neutral: Der Firmensitz von Runge im niedersächsischen Bissendorf. Auf dem Dach befindet sich eine Fotovoltaikanlage mit 153kW peak.
Energieautark und CO2-neutral: Der Firmensitz von Runge im niedersächsischen Bissendorf. Auf dem Dach befindet sich eine Fotovoltaikanlage mit 153kW peak.

In der Anlage von Runge wurde ein Unterdruck von 14Pa eingestellt, der im gesamten Abgassystem permanent kontrolliert und angepasst wird. Ziel ist es, in der Brennkammer optimale Druckverhältnisse zu gewährleisten. Dies erfolgt automatisch über einen Stellmotor und kann sogar bequem per Fernzugriff überwacht werden. Durch den Einsatz der Drosselklappe kühlt der Kessel außerdem langsamer aus und benötigt weniger Starts. Das hat wiederum eine geringere Rußbildung zur Folge. Darüber hinaus steigert die OptiPa den feuerungstechnischen Wirkungsgrad der Heizungsanlage um bis zu 15 Prozent- und erhöht so die ressourcenschonende Energieverwendung.

Abgasreinigung mit System: AL-Top

Den wesentlichen Anteil an der Abgasreinigung im hier beschrieben Fall übernimmt jedoch der Partikelabscheider AL-Top. Die Funktionsweise basiert auf der sogenannten Koronaentladung: Während der Verbrennung entstehen Rußpartikel und Staubemissionen. Beim Eintritt in den Abscheider werden sie durch eine HV-Elektrode elektrostatisch aufgeladen. Die festen Bestandteile des Abgases setzen sich daraufhin an einer metallischen Filterschüttung ab und können nicht in die Atmosphäre gelangen. Dank dieses Verfahrens können bis zu 82 Prozent Reinigungsleistung erzielt werden.

Für den Anwender besonders interessant: Das Gerät reinigt sich selbstständig bzw. vollautomatisch, entweder nach Messung des Differenzdrucks über dem Abscheider oder nach einem voreingestellten Zeitintervall. Zu diesem Zweck nutzt der AL-Top herkömmliches Leitungswasser. Für den Betreiber bedeutet dies, dass der Aufwand für eine regelmäßige Reinigung und Entsorgung des Staubes entfällt. Zudem garantiert der Abscheider einen höchst sauberen Betrieb des Festbrennstoffkessels. Der AL-Top ist in sechs Leistungsgrößen für Feuerstätten bis über 300kW erhältlich und wird direkt in der Abgasführung installiert. Bei Runge kam die größte Ausführung zum Einsatz.

Fazit

Inhaber Oliver Runge ist ein Überzeugungstäter in Sachen Nachhaltigkeit. Sein Betrieb gilt als Paradebeispiel für die ressourcenschonende Herstellung langlebiger Produkte mit umweltgerechten Rahmenbedingungen. Eine große Fotovoltaikanlage auf dem Hallendach trägt ebenso zur CO2-neutralen Fertigung bei wie die Beheizung des Gebäudekomplexes mit eigenen Holz- und Späneresten. Die Abgase aus der Verfeuerung der Biomasse werden dank der Schräder-Komponenten, insbesondere durch den Partikelabscheider AL-Top, weitgehend von Feinstaub gereinigt – so stellt sich Runge auch hier zukunftsweisend weit über die aktuellen Emissionsanforderungen hinaus auf. Betriebsleiter Andreas Walther ist mit der Anlage zur Abgasreinigung sehr zufrieden und meint dazu: „Die Heizungsanlage wird gerne von unseren Kunden angeschaut; sie ist mit der zusätzlichen Abgasreinigung zukunftsweisender geworden.“

Bei der Neuinstallation einer Biomasseanlage umfasst die Förderung auch die Kosten für einen Staubabscheider. Zu den förderfähigen Kosten gehören neben den direkt mit der energetischen Sanierungsmaßnahme verbundenen Materialkosten jeweils auch die Kosten für den fachgerechten Einbau bzw. die Installation.

• Die Förderung beträgt mindestens 10 Prozent.

• Sie erhöht sich um weitere 10 Prozent, wenn eine alte Kohle- oder Ölheizung ausgetauscht wird. Das gilt auch für den Austausch einer Gasheizung, sofern diese mindestens 20 Jahre alt ist.

• Einen weiteren Bonus von 5 Prozent gibt es für ’saubere Biomasse‘ (Innovationsbonus).

Erforderlich ist, dass ein Emissionsgrenzwert für Feinstaub von max. 2,5mg/m³ eingehalten wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert